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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Mordred riss sein Schwert mit einem Ruck aus der Scheide und stieß zu. Als Mordred die Klinge aus schwarzem Stahl zurückzog, schimmerte sie rot.
    Llahelmon sank mit einem Seufzer zu Boden. Ein, zwei Sekunden lag er vollkommen reglos da, dann begann sein Körper wie unter einem kalten, inneren Feuer zu glühen – und löste sich auf. Nur Sekunden nach Mordreds Hieb war von dem Geisterritter nichts mehr geblieben als ein wenig Rauch, der ebenfalls rasch verwehte.
    Mordred legte beide Hände auf den Knauf seines Schwertes und sah Gwythwall, Bric und Othan durchdringend an. »Ihr habt die Wahl zu sterben oder mit mir in die andere Welt zu gehen«, sagte er kalt. »Dann allerdings nicht mehr als Schatten, sondern als die Ritter, die ihr wart, als Avalon und Britannien noch eins war. Entscheidet euch!«
    Keinem der drei kam es in den Sinn, dass Mordred allein gegen sie stand. Sie starrten nur auf sein Schwert und sahen voller Grauen zu, wie das rote Blut darauf von der schwarzen Klinge aufgesogen wurde. Dann senkten sie wie auf einen geheimen Befehl den Blick.
    »Ich folge dir, Mordred. Was auch immer du befiehlst«, flüsterte Othan mit stockender Stimme.
    »So sei es«, scholl es von Bric und Gwythwall zurück.
    »Dann kommt!«
     
    Lange Zeit war es still in der kleinen Kammer, nachdem die vier Ritter verschwunden waren. Die Last der Jahrtausende, die seit der Errichtung dieser steinernen Mauern verstrichen waren, war beinahe körperlich zu spüren.
    Dann, ganz langsam, wie ein Schemen, schälte sich eine hagere Gestalt aus einer dunklen Ecke des Raumes, flackerte einen Moment, als wäre sie wirklich nicht mehr als ein Schatten, und nahm vollends Gestalt an.
    Es war Ffiathann, Corabhainns alter Gegenspieler.
    Er vergewisserte sich mit einem raschen Blick, dass er allein war und huschte dann auf die Tür zu, die in die andere Welt führte.
    Der Druide hatte ebenso wie die anderen jetzt feste Gestalt angenommen. Nur das grüne Schimmern in seinen Augen kündete noch von der Kraft, die dies ermöglicht hatte. Der Zauber des Dämons Ronyl’ohm hatte jedoch nicht die nagenden Zweifel in Ffiathanns Herzen beseitigen können.
    Ffiathann hatte Angst, Angst wie noch nie in seinem Leben. Doch es war nicht nur die bloße Furcht um seine eigene Existenz.
    Ffiathann war uralt, auch wenn er die letzten Jahrhunderte nur als Schemen in Avalon gehaust hatte. Und er war zum Sterben bereit. Oder er wäre es gewesen, wenn da nicht der Dämon gewesen wäre, den Corabhainn in seinem Wahn geweckt hatte.
    Und dessen Hunger.
    Ffiathann hielt es für Wahnsinn, dass Corabhainn den Dämon aus seinem Schlaf erweckt hatte. Nicht umsonst hatten die Druiden von Avalon Jahrhunderte darüber gewacht, dass der grüne Stein wohl verwahrt und allen Zugriffen der Frevler entzogen war. Und nun hatte der Meisterdruide in seinem Wahn selbst den Bann zerbrochen!
    Nicht nur aus diesem Grund fühlte sich Ffiathann jeder Verpflichtung Corabhainn gegenüber enthoben. Auch die anderen Druiden von Avalon hatten in seinen Augen jedes Recht auf seine Loyalität verloren. Was war in sie gefahren, ihre eigenen Richtlinien derart zu missachten?
    Ffiathann verfluchte leise Ythpaddan und Khyldyrr, die Corabhainns Plänen aus Feigheit zugestimmt hatten. Sein ganz besonderer Zorn galt jedoch den Schwestern und ihrer schwerttragenden Brut.
    »Oh Lugh, lass es nie geschehen, dass Morgaine und Morgause über Avalon herrschen«, flüsterte er. »Das Licht der Sonne würde verlöschen, wenn es dazu käme. Und der Dämon brächte das Elend über die Welt.«
    Ffiathann spürte nicht einmal, dass er weinte, als er an den Hunger Ronyl’ohms dachte, an dessen Gier nach Leben, die nur der Tod unzähliger Opfer stillen konnte. Der Tod – und Schlimmeres. Corabhainn hatte eine Macht entfesselt, deren wahre Größe er nicht einmal ahnte.
    Nein – dazu durfte es niemals kommen. Aus diesem Grund beschritt Ffiathann einen Weg, von dem es keine Rückkehr gab. Und den bis jetzt nur zwei gewagt hatten.
    Die Verdammten von Avalon.
     
    Zu sagen, dass ich mir vorkam wie der Hase in der Geschichte vom Hasen und Igel, wäre untertrieben. Drei, vier Sekunden lang starrte ich die schweigenden Steinriesen von Stonehenge mit einer Mischung aus Hysterie und Entsetzen an, dann drehte ich mich herum, klappte den Mund auf, um mich an Nimué zu wenden, und sofort wieder zu, als ich das Entsetzen in ihren Augen las.
    »Still!«
    Ich hatte nicht einmal die Zeit, Nimués Warnung richtig aufzunehmen, als

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