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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sie als eine geradezu mustergültige Patientin für eine Nervenheilanstalt bezeichnen.
    Man hätte sie ohne weiteres für kerngesund halten können, wenn nicht diese gelegentlichen traumatischen Anfälle gewesen wären; manchmal mehrere Stunden während Phasen totaler Apathie, in denen sie sich von ihrer Umwelt völlig abkapselte, wie in Trance mit geöffneten Augen in ihrem Bett lag und nichts um sich herum wahrnahm.
    In diesem Zustand war sie nicht ansprechbar und reagierte auch sonst auf keinerlei äußeren Reiz. Es war die einzige, harmlose Form, in der sich ihre geistige Verwirrung äußerte.
    Aber dennoch …
    Denham konnte sein Unbehagen niemals ganz unterdrücken. Eine leichte Gänsehaut überfiel ihn, wenn er Zimmer siebenunddreißig betrat. Vielleicht lag es an den undurchsichtigen Machenschaften, die Dr. Vernon Jackson betrieben hatte. Bis zu seinem ebenso geheimnisvollen Tod vor rund sechs Wochen hatte er sich ganz allein um die Frau gekümmert und ihre psychische Krise durch seine Experimente eher noch verstärkt, statt sie zu heilen.
    Nun, gleich, was es war – jedenfalls wurde sie stets von einer Aura des Geheimnisvollen umgeben, die Denham so beunruhigte. Wäre er sich dabei nicht selbst lächerlich vorgekommen, so hätte er sich vielleicht eingestanden, dass sie ihm Angst machte.
    Er verdrängte die Grübeleien und lächelte, während er die Tür ganz öffnete und ins Zimmer trat.
    »Guten Morgen, Priscylla«, sagte er. Von seiner Besorgnis war ihm nichts mehr anzumerken, wenigstens äußerlich nicht. Denham war lange genug Arzt, um zu wissen, wie wichtig es war, sich immer freundlich und gut gelaunt zu geben.
    Die hübsche junge Frau, deren dunkles Haar in sanften Wellen über ihre Schultern fiel, hatte sich im Bett aufgerichtet. Sie erwiderte strahlend sein Lächeln.
    »Hallo, Professor«, sagte sie mit glockenheller Stimme, die sein Unbehagen fortwischte.
    Vielleicht war es einfach nur ihre Schönheit, die ihn so verwirrte, dachte er.
    Er mochte sie mehr, viel mehr, als für ein ungezwungenes Verhältnis zwischen Arzt und Patient gut sein mochte. Manchmal erschien es ihm, als würde sie diese Sympathie durchaus erwidern, doch er hatte von ihr erfahren, dass sie verlobt war und seine Bewunderung für ihre Schönheit somit keine Hoffnung auf eine tiefere Zuneigung hatte; ganz abgesehen von dem Altersunterschied, der sie trennte. Er hätte ohne weiteres ihr Vater sein können, auch wenn sein Haar noch dunkel war und er wesentlich jünger als vierundfünfzig Jahre aussah.
    »Wie fühlen Sie sich heute?«, fragte er, während er sich einen Stuhl heranzog und neben ihrem Bett Platz nahm.
    »Prächtig. Ich könnte Bäume ausreißen. Gehen Sie wieder mit mir im Park spazieren?«
    Bedauernd schüttelte Professor Denham den Kopf. »Das wird heute nicht möglich sein«, sagte er und fügte hinzu, als er Priscyllas Enttäuschung bemerkte: »Wir haben in ein paar Minuten eine wichtige Konferenz, bei der ich nicht fehlen darf. Ich wollte vorher nur kurz bei Ihnen hereinschauen. Vielleicht finde ich heute Nachmittag etwas mehr Zeit. Ansonsten wird eine Schwester sie begleiten.«
    »Eine Konferenz?«, hakte Priscylla neugierig nach. »Erzählen Sie mir mehr davon. Um was geht es?«
    Einen Herzschlag lang glaubte Denham, eine stumme Forderung in ihrem Blick zu entdecken. Er verdrängte den Gedanken. Sie war nur neugierig und er sah keinen Grund, ihre Neugier nicht zu befriedigen.
    »Es geht um die Entlassung einiger Patienten«, erklärte er geduldig. »Diese Konferenzen führen wir jeden Monat. Dann beraten wir über besonders schwierige Fälle und Heilmethoden, über Neuaufnahmen, aber auch über eine Entlassung, wenn eine Krankheit geheilt werden konnte …« Er breitete die Hände aus und lächelte, um anzudeuten, dass sich die Aufstellung zwar beliebig fortsetzen ließ, sie aber bestimmt nicht interessieren würde.
    »Und wann werde ich endlich entlassen?«, fragte Priscylla. »Ich bin doch gesund und will nicht mehr länger hier eingesperrt bleiben.«
    Denham seufzte. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, zu redselig zu sein.
    »Von Einsperren kann doch gar keine Rede sein, Priscylla«, sagte er geduldig. »Sie dürfen sich auf dem Gelände weitgehend frei bewegen und bald können wir sicherlich auch einen Ausgang in Begleitung in Betracht ziehen. Sie sind eben noch nicht völlig gesund. Bisher ist es uns noch nicht gelungen herauszufinden, wie es zu diesen seltsamen Trancezuständen kommt.«
    »Ich

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