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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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träume einfach gerne für eine Weile«, entgegnete Priscylla. Sie zog einen Schmollmund. »Deshalb bin ich aber doch nicht verrückt.«
    »Von einer Verrücktheit im herkömmlichen Sinne kann sicherlich keine Rede sein«, sagte Denham, selbst für seinen Geschmack eine Spur zu hastig. Er lächelte verlegen. »Es dient Ihrem eigenen Schutz, wenn Sie noch hier bleiben. Stellen Sie sich nur vor, Sie bekommen einen solchen … Anfall, wenn Sie gerade allein über eine Straße gehen und eine Kutsche kann nicht rechtzeitig stoppen.«
    »Das ist doch Unsinn«, wehrte Priscylla ab. Sie streckte ihre Hand aus und berührte Denham sanft an der Wange. Ihre Finger glitten weiter und streiften seinen Mund.
    »Priscylla, was tun Sie?«, rief er. Er wollte ihre Hand wegschieben, konnte sich aber nicht bewegen. Die Berührung elektrisierte ihn regelrecht.
    »Schauen Sie mir in die Augen«, sagte Priscylla leise, während sie ihn streichelte. »Schauen Sie mich an. Sehe ich so aus, als könne ich nicht auf mich selbst aufpassen?«
    »Nein, das ist …« Er verstummte. Der leidenschaftliche Blick ihrer unergründlichen blauen Augen verwirrte ihn und fegte alle Überlegungen hinweg. Sein Herz schlug schneller. Er konnte diesem liebreizenden Geschöpf nicht mehr widerstehen. Er wusste, dass es falsch war, ein Fehler, ein entsetzlicher Fehler, der ihn mit Sicherheit seine Stellung und vielleicht noch mehr kosten würde, aber plötzlich war ihm dies alles egal.
    »Küssen Sie mich«, hauchte sie. Ihre Lippen öffneten sich ein wenig und er sah ihre Zunge, die flüchtig über ihre weißen Zähne glitt. Gleichzeitig richtete sie sich im Bett auf und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sanft aber bestimmt zog sie ihn näher an sich heran. Ihre Finger spielten mit seinem Haar.
    Denham stöhnte. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, sich selbst zur Ordnung zu rufen, aber er kam nicht gegen den suggestiven Klang ihrer Stimme an. Beinahe entsetzt registrierte er, wie sich seine Hände hoben, wie sein Gesicht sich dem ihren näherte. Er wollte es nicht, aber er war wehrlos; nicht mehr als ein hilfloser Gefangener in seinem eigenen Körper, verbannt zur Rolle eines Zuschauers, der unfähig war, in das Geschehen einzugreifen.
    Seine Lippen berührten die ihren.
    Es war wie ein Stromstoß, der durch seinen Körper fuhr. Jähe Begierde überfiel ihn und schwemmte auch den letzten Rest seines klaren Verstandes hinweg. Er glaubte in ihren Augen zu ertrinken. Die Welt um ihn herum verblasste zu einem fernen Nichts. Für ihn existierte nur noch diese Inkarnation all dessen, was eine Frau begehrenswert machte.
    Leidenschaftlich presste er sie an sich und erwiderte ihren Kuss. Plötzlich war es ihm egal, welche Konsequenzen sein Tun hatte. Nur noch der Moment – dieser Moment – zählte!
    Seine Hände streiften über ihren Rücken, verkrallten sich in ihrem Haar und glitten dann über ihr Nachthemd, bis er ihre Brüste berührte. Sie sträubte sich nicht gegen die Berührung, presste sich in entfesselter Leidenschaft sogar noch fester an ihn. Etwas schien aus ihrem Körper in ihn überzuströmen; es war wie ein Hauch ihrer Gedanken, der seinen Geist streifte, ein Gefühl höchsten Glücks. Für einen Sekundenbruchteil glaubte er mit ihrem Bewusstsein völlig zu verschmelzen, eins mit ihr zu sein.
    Dann löste sie sich aus seiner Umarmung, als er fast rasend vor Begierde geworden war. Er wollte wieder nach ihr greifen, doch sie entzog sich ihm und stieß ihn energisch zurück.
    »Glauben Sie immer noch, dass ich nicht gesund bin?«, fragte sie.
    »Nein, natürlich sind Sie gesund«, keuchte er. Die Worte kamen fast von allein aus seinem Mund, als würde jemand anders an seiner Stelle sprechen.
    Aber er war überzeugt davon, dass sie Recht hatte.
    Priscylla fehlte nichts, es wäre nicht richtig, sie länger hier festzuhalten. Er erschauderte bei dem Gedanken, bedeutete eine Entlassung doch, dass er sie nicht mehr jeden Tag sehen konnte, doch das war jetzt bedeutungslos. »Dann werden Sie dafür sorgen, dass man mich entlässt? Ich muss zu Robert zurück.«
    Der Name ihres Verlobten versetzte ihm einen schmerzhaften Stich.
    »Das … habe ich nicht allein zu entscheiden«, antwortete Denham stockend. Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn. Was tat er? »Diese Entscheidung muss gemeinsam von allen Ärzten getragen werden, und …«
    »Sie werden die anderen schon davon überzeugen können, da bin ich mir ganz sicher«, unterbrach sie ihn. »Und wenn Sie

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