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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bekannte Konturen schälten, als meine Augen sich daran gewöhnten. Die Einrichtung eines Zimmers. Genauer gesagt, einer Schiffskabine. Die Schatten des Albtraumes wichen zurück und langsam fand ich mich in die Wirklichkeit zurück.
    Ich befand mich an Bord der NAUTILUS, und was mich am Kopf getroffen hatte, war der niedrige Balken über meiner Pritsche, gegen den ich zum Gott-weiß-wie-vielten-Male geknallt war, als ich überhastet aufgesprungen war.
    Der Schmerz zwang mich auf mein Lager zurück, zumal er diesmal schlimmer denn je war. Ganz flüchtig kam mir zu Bewusstsein, dass es durchaus gefährlich sein konnte, sich ein Dutzend Mal oder öfter an der gleichen Stelle zu verletzen. Aber selbst diesen Gedanken konnte ich nicht richtig zu Ende verfolgen. Alles drehte sich vor meinen Augen.
    Benommen strich ich mir über das Gesicht. Ich hatte mich auch jetzt noch nicht ganz aus dem Bann des Albtraumes lösen können.
    Alles war so ungeheuer real gewesen. Ich glaubte noch immer die Berührung der stinkenden, glitschigen Tentakel auf meiner Haut zu spüren. Ich fühlte mich besudelt und spürte das Verlangen, Schlamm und schwarzen Schleim von meiner Haut zu wischen, obwohl ich wusste, dass es beides in Wirklichkeit nicht gab.
    Alles, was ich spürte, war eine beträchtliche Beule, die sich auf meiner Stirn bildete und heiße Schmerzwellen durch meinen Körper sandte, sobald ich sie berührte.
    Hastige Schritte ertönten, die Tür wurde aufgerissen. Gegen die vom Gang hereinfallende Helligkeit hob sich Howards schlanke Gestalt als dunkler Schattenriss ab. In den vergangenen Tagen hatte er sich von den Erlebnissen in Kadath wieder weitgehend erholt, obwohl es anfangs schlimm um ihn gestanden hatte.
    »Robert, was ist los?«, keuchte er und schaltete das elektrische Licht ein. Er bewohnte die Kabine neben mir und musste ebenfalls schon geschlafen haben. Sein Haar war zerzaust, seine Augen noch vom Schlaf getrübt. Eine wahrhaft atemberaubende Wolke von Tabakgestank umgab ihn. Einen Moment lang fragte ich mich ernsthaft, ob er wohl auch im Schlaf noch rauchte …
    Ich verscheuchte den Gedanken, versuchte die Benommenheit wegzublinzeln und richtete mich auf. Wesentlich vorsichtiger als beim ersten Mal.
    »Schon gut«, antwortete ich. »Es ist nichts.«
    »Nichts?« Howard kam näher. Sein besorgtes Gesicht zeigte, dass er sich mit dieser Erklärung ganz und gar nicht zufriedengab.
    »Ich habe schlecht geträumt«, fügte ich deshalb rasch hinzu. »Kein Grund zur Beunruhigung.«
    Sein Gesicht zeigte, dass er auch jetzt noch ganz anderer Ansicht darüber war. »Geträumt? Mein Gott, du hast wie am Spieß geschrien.«
    Er trat ein paar Schritte näher. Seine linke Augenbraue rutschte ein Stück nach oben, als er auf meine Hände herabsah.
    »Du blutest ja«, sagte er erstaunt.
    Verwirrt betrachtete ich meine Hände. Am linken Handgelenk entdeckte ich einen kleinen Schnitt, aus dem etwas Blut quoll. Die Wunde tat nicht weh.
    Trotzdem spürte ich selbst, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich …
    Ich war gestolpert und gefallen und dabei hatte ich mich an der Klinge des Stockdegens geschnitten und …
    Unsinn, schalt ich mich, konnte die jäh in mir aufkeimende Angst aber nicht ganz unterdrücken. Alles, was sich im Moor ereignet hatte, war nichts weiter als ein Traum gewesen, und im Traum konnte man sich nicht verletzen.
    Oder?
    Ein eisiger Schauer lief über meinen Rücken. Es gelang mir nicht, die Furcht ganz zurückzudrängen. Da war etwas, was ich nicht wusste und was wichtig war. Ich hatte es vergessen (vergessen? verdrängt!), aber es war wichtig …
    Ungeheuer wichtig.
    Mit klopfenden Herzen sah ich mich um. Der Stockdegen lag mehr als drei Schritte von mir entfernt auf dem Tisch; die Klinge in der hölzernen Hülle verborgen. Aber es war doch unmöglich!
    »Also, was war los?«, fragte Howard noch einmal. Hinter ihm erschienen weitere Leute auf der Türschwelle, Matrosen der NAUTILUS, die ich mit meinem Schrei ebenfalls aus dem Schlaf gerissen hatte. Einige hielten Waffen in den Händen und erforschten meine Kabine mit lauernden Blicken. Angst stand in ihren Gesichtern geschrieben.
    Großer Gott – was geschah hier?
    »Ich sagte doch schon, ein Albtraum«, wiederholte ich hastig. »Ich habe schlecht geträumt und dabei wohl geschrien. So etwas kommt vor«, fügte ich etwas schärfer hinzu. Die Erklärung beruhigte die Matrosen. Leise murmelnd wandten sie sich wieder ab und kehrten nach einem letzten forschenden

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