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Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Titel: Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hier in Brandersgate lebt und auf den die Beschreibung eines Mannes zutrifft, den Mr. Craven und ich vor zwei Wochen in London getroffen haben.«
    »Ich habe diesen Namen noch nie im Leben gehört«, versicherte ihm McGillycaddy. »Und ich habe auch keinen Bericht an Scotland Yard geschickt. Schon gar nicht telegrafisch.«
    Cohen wollte auffahren, aber ich machte eine rasche, beruhigende Geste und versicherte mich damit gleichzeitig McGillycaddy Aufmerksamkeit. »Sind Sie ganz sicher, Constabler?«, fragte ich. »Es ist äußerst wichtig, müssen Sie wissen.«
    »Hundertprozentig«, antwortete McGillycaddy. »Ich weiß genau, dass ich keinen Bericht an Scotland Yard geschickt habe, oder an sonstwen. Ich bin vielleicht etwas alt und vielleicht ein bisschen unordentlich, aber ich bin nicht blöd.«
    »So war das nicht gemeint«, sagte ich hastig. »Ich verstehe das nur nicht, wissen Sie? Sie sind der einzige Polizeibeamte hier im Ort?«
    »Der einzige im Umkreis von dreißig Meilen«, bestätigte McGillycaddy.
    Cohen und ich sahen uns betroffen an.
    »Aber … wenn Sie uns diesen Bericht nicht geschickt haben, Constabler, wer war es dann?«, murmelte Cohen schließlich.
    Darauf wusste keiner von uns eine Antwort.
     
    »Wo, verdammich, simmer hier?« Rowlf sprach das aus, was ihnen wohl allen vier durch den Kopf ging und sah sich dabei mit verdrießlichem Gesicht um.
    »Jedenfalls nicht mehr am Ashton Place«, erwiderte Howard. Er fühlte sich benommen; auf jene sonderbare, kaum mit Worten zu beschreibende Art, die nur der Weg durch das Transportsystem der GROSSEN ALTEN zu verursachen imstande war und die wohl weniger körperlich als seelisch bedingt war; fast, als weigere sich etwas im menschlichen Teil seines Seins, jenes unsagbar fremde Universum zu akzeptieren, durch das sie gegangen waren.
    Er drehte sich um. Wie nicht anders erwartet, war der wabernde Tunnel, der sie aufgenommen hatte, als sie in den Ruinen von Andara-House in die Standuhr getreten waren, verschwunden. Hinter ihnen erhob sich eine massive Felswand.
    Sie befanden sich in einer gewölbeartigen Höhle, deren steinerne Decke sich Dutzende Yards über ihnen wie eine Kuppel spannte. Es gab zahlreiche kleine Löcher darin, durch die genügend Licht hereinfiel, dass sie ihre Umgebung wenigstens undeutlich erkennen konnten. Mehrere Stollen zweigten von der Höhle ab.
    Howard strich mit den Fingerspitzen über die Wand. Das Felsgestein war rau, aber ohne Zweifel künstlich bearbeitet worden. Deutlich waren die Spuren von Werkzeugen zu erkennen.
    Sill hatte sich inzwischen den mit Staub und feinem Geröll bedeckten Boden genauer angesehen. »Fußspuren«, sagte sie. »Und zwar ziemlich viele. Aber einige davon sind … sonderbar. Seht euch das an.«
    Howard ging neben ihr in die Hocke. Tatsächlich waren die Abdrücke zahlreicher nackter Füße zu sehen, aber auch noch andere Spuren. Sie waren in dem Gewirr kaum zu erkennen, nur vereinzelt der Abdruck einer Ferse oder eines Zehs, die deutlich größer als die von Menschen waren. Sie ähnelten nichts, was Howard zuvor gesehen hatte, und der Anblick verstärkte noch das Unbehagen, das er empfand, seit sie diese Höhle betreten hatten.
    »Still!«, sagte Sill plötzlich. Sie richtete sich auf, griff unter ihren Mantel und zog ihr Schwert, wobei sie die Klinge vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger durchgleiten ließ, um kein verräterisches Geräusch zu verursachen. Einige Sekunden lang blickte sie sich aufmerksam um.
    »Was ist?«, raunte Howard.
    »Ich dachte, ich hätte etwas gehört.« Sie fuhr urplötzlich herum und riss ihr Schwert hoch. Angestrengt starrte sie zu einem der Stollen hinüber. »Da ist etwas!«
    Auch Howard sah in die angegebene Richtung, doch er konnte nichts entdecken. »Bist du sicher?«
    »Völlig sicher. Da war eine Bewegung, eine Art … Huschen. Ich habe nichts Genaues gesehen, aber es war da.«
    »Sehma doch nach«, schlug Rowlf vor. »Bleib du mittem Dokta bessa zurück, Howard.«
    Sill und er näherten sich dem Stollen von verschiedenen Richtungen und trafen direkt vor dem Eingang wieder zusammen. Rowlf trat in den Gang hinein. Als er nach ein paar Sekunden zurückkam, zuckte er mit den Schultern.
    »Nix zu seh’n«, verkündete er. »Außerdem isses stockfinster.«
    Gleich darauf drang ein dumpfes Rumoren an ihre Ohren, gefolgt von einem Geräusch, das wie ein ferner, verzerrter Schrei klang.
    »Was hat das alles zu bedeuten, Howard?«, fragte Gray nervös. Die Angst des

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