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Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Titel: Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sein.
    Er sah in einige der angrenzenden Zimmer, ohne etwas Verdächtiges zu bemerken. Abgesehen von dem Toten, den jemand in der Halle draußen vergessen hatte, sah alles noch genauso aus, wie bei seinem letzten Besuch.
    Schließlich erreichte er die Küche, wo er einige Schubladen öffnete, bis er das Besteck fand. Er nahm ein Fleischmesser mit mehr als handlanger Klinge heraus. Eine erbärmliche Waffe, aber besser als gar keine. Vermutlich würde sie ihm ohnehin nichts nutzen, aber er fühlte sich einfach wohler, nicht mehr mit völlig leeren Händen dazustehen.
    Ein leises Rascheln hinter seinem Rücken ließ ihn herumfahren. Die Tür eines großen Schranks stand auf und er war sicher, dass das Geräusch dahinter erklungen war.
    Howards Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er schlich auf die Nische neben dem Schrank zu – und riss die Tür zur Seite. Das Messer hielt er stoßbereit in der anderen Hand.
    Doch er kam nicht dazu, es einzusetzen.
    Jemand war bereits vor ihm auf die gleiche Idee gekommen.
    Howard nahm nur eine blitzschnelle Bewegung wahr, als der Unbekannte einen lauten Schrei ausstieß und sich – gleichfalls mit einem Messer bewaffnet – auf ihn stürzte. Mit einem erstickten Keuchen sprang Howard zurück, ließ seine eigene Waffe fallen und umklammerte mit beiden Händen die Messerhand des Angreifers. Erst jetzt erkannte er, dass es sich um eine Frau handelte. Um niemand anderes als – »Mary«!
    Die Haushälterin erkannte ihn offensichtlich nicht und sie reagierte auch nicht auf seinen Schrei. Ihr Blick flackerte. Sie musste halb wahnsinnig vor Angst sein und die Furcht gab ihr die entsprechenden Kräfte. Howard wand ihr das Messer aus der Hand, aber es kostete ihn jedes bisschen Kraft, das er noch besaß. Die Klinge klirrte auf die Fliesen.
    »Mary, hören Sie auf! Ich bin es, Howard!«
    Sie reagierte auch jetzt nicht, sondern raste wie eine Furie. Mit der freien Hand schlug sie nach seinem Gesicht. Gerade noch rechtzeitig konnte Howard den Kopf nach hinten biegen, sodass ihre Fingernägel seine Augen verfehlte; aber sie hinterließen brennende Kratzer auf seiner Wange.
    »Verdammt, Mary, hören Sie endlich auf!«
    Er schlug ihr zwei Mal mit der freien Hand ins Gesicht, härter, als ihm lieb war, aber auch wissend, dass Mary einen weniger kräftigen Schlag wohl gar nicht gespürt hätte.
    Und der Schmerz brachte sie tatsächlich zur Besinnung. Sie hörte auf, wie besessen auf ihn einzuschlagen. Langsam klärte sich ihr Blick. Sie ließ die Arme sinken. Die Angst in ihrem Gesicht wich einen Ausdruck ungläubiger Überraschung.
    »Howard! Mister Lovecraft … Wie …?«
    Im nächsten Moment begann sie zu schluchzen, schlang die Arme um ihn und klammerte sich mit aller Kraft an ihn. Tränen flossen ihr über das Gesicht.
    »Beruhigen Sie sich, Mary. Was ist passiert? Wo sind Viktor und … Robert?«
    »Ich … ich weiß nicht«, stammelte sie unter Tränen. »Da waren diese Kinder und plötzlich haben sie sich verwandelt und sie haben Boris …« Ihre Worte gingen in einem Schluchzen unter.
    »Kinder?« Howard hielt sie auf Armlänge von sich und starrte ihr in die Augen. Marys Schmerz ließ ihn nicht kalt, aber er spürte, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten. »Was soll das heißen? Was für Kinder? Was ist mit Robert? Und wo ist Viktor?«
    »Robert ist … aufgewacht«, stieß sie unter Tränen hervor. »Sie sind … nach oben gelaufen.«
    Eine ungeheure Aufregung ergriff Howard. Robert lebte! Er musste ihn finden! Er packte Mary am Arm und zerrte sie herum, ohne auch nur zu merken, wie grob seine Bewegung war. »Kommen Sie, es ist sicherer, wenn Sie bei mir bleiben. Schnell!«
    Die Haushälterin nickte nur stumm. Sie schien sich wieder etwas gefangen zu haben. Vielleicht war es auch die Erwähnung Roberts, die ihr half, ihre Angst zu beherrschen. Sie liebte ihn wie einen Sohn. Nach seinem Tod hatte sie Viktor regelrecht erpresst, um die Stelle als Haushälterin bei ihm zu bekommen – und wie Howard durch Gray erfahren hatte, hatte sie sich eindeutig mehr um Robert gekümmert als um ihre Pflichten als Köchin und Hausdame.
    Howard nahm das Messer wieder an sich. Sie kehrten in die Eingangshalle zurück und stiegen vorsichtig die breite Treppe zum oberen Geschoss hoch. Sowohl er als auch Mary vermieden es krampfhaft, den Leichnam auf den Fliesen anzusehen.
    »Robert ist aufgewacht?«, ergriff Howard wieder das Wort, als sie die obere Etage erreicht hatten. »Wann war das?«
    »Vor drei

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