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Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I

Titel: Hexer-Edition 21: Der Sohn des Hexers I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sicherlich betrachteten die übrigen Anwohner dieser noblen Wohngegend die Brandruine als Schandfleck und ich wunderte mich ein wenig, dass noch niemand das Grundstück erworben und neu bebaut hatte. Aber noch sehr viel mehr wunderte es mich, dass die Ruine nicht längst bis unter die geschwärzten Dachbalken von Unkraut und Moos überwuchert war. Aber der Platz war vollkommen leblos, mehr noch: Jetzt, als ich einmal darauf aufmerksam geworden war, spürte ich, wie tot dieser Ort war; nicht einfach von allem Leben verlassen, sondern auf eine sonderbar präsente Art tot. Es war ein verfluchter Ort, von dem das Leben geflohen war, um vielleicht nie wieder zurückzukommen.
    Trotzdem ging ich nach einigen Augenblicken weiter. Was ich spürte, musste das Echo dessen sein, was vor fünf Jahren hier geschehen war. Priscylla hatte die SIEBEN SIEGEL DER MACHT am Ende doch nicht zusammengefügt – wäre es so, dann stünde ich jetzt nicht hier und es hätte auch diese Stadt, ja, möglicherweise diese ganze Welt nicht mehr gegeben – aber für eine kurze Zeit hatte sie die Tore zu den Dimensionen des Wahnsinns aufgestoßen und etwas hatte aus der Welt der GROSSEN ALTEN herübergegriffen in das Universum der Menschen und diesen Platz für alle Zeiten verdorben.
    Ich durchschritt die brandgeschwärzte Öffnung, die einmal das Portal von Andara-House gewesen war. Die Tür selbst war verschwunden; nicht einfach nur verbrannt, sondern nicht mehr da. Das magische Feuer war heiß genug gewesen, das zollstarke Eichenholz zu Asche zerfallen zu lassen.
    Die große Halle dahinter, einstmals die Zierde des stolzen Herrenhauses, bot einen Anblick der Verheerung. Wie die Tür war auch die große Treppe nach oben einfach verschwunden. Die Zwischendecken waren eingestürzt und auf den unter der Hitze des Feuers geborstenen Bodenfliesen türmten sich Trümmer zu einem mehr als mannshohen Berg. Die Wände waren bis auf das nackte Mauerwerk vom Feuer kahl gefressen und nicht weit von mir lag ein zusammengeschmolzenes Etwas; wohl die Reste eines der kostbaren Lüster, die an den Decken gehangen hatten. Die Hitze, die hier drinnen geherrscht hatte, musste einfach unvorstellbar gewesen sein. Ich fragte mich mehr und mehr, wie Howard es geschafft hatte, mich hier herauszuholen. Er würde mir eine Menge Fragen beantworten müssen.
    Ziellos ging ich weiter, durchstreifte die leer stehenden Räume und spürte auch hier die Anwesenheit des Todes, wie einen übel riechenden Hauch. Dieses Haus war einst ein Ort gewaltiger Magie gewesen, aber sie war erloschen. Jedes Lachen, das je in diesen Mauern erklungen war, war dahin, jedes Wort, das diese Wände gehört hatten, in Rauch und Flammen aufgegangen, die unendlichen Schätze seines Wissens, gut behütet in seiner Bibliothek, für immer dahin. Was ich spürte, das war Trauer; nicht die Trauer um den Verlust eines Gebäudes, sondern die um den Tod eines geliebten Wesens. Und in irgendeiner Hinsicht hatte dieses Haus gelebt. Es war mehr als nur ein Gebilde aus sorgsam übereinander geschichteten Steinen und Holz gewesen, viel mehr, und das Feuer hatte es nicht einfach vernichtet. Es hatte es getötet.
    Seither hatte sich nichts verändert. Ich wusste plötzlich, dass in den letzten fünf Jahren keine lebende Seele hier gewesen war. In dieser Ruine hatten keine Kinder gespielt, wie es sonst in leer stehenden Gebäuden oder gar Ruinen unweigerlich der Fall war. Kein Immobilienmakler war gekommen, um den Wert des Grundstückes abzuschätzen und die Kosten, die ein Abriss und Wiederaufbau verursachen mochten. Und vielleicht war das auch gut so. Dieses Haus mochte tot sein, aber es konnte noch immer gewaltige Gefahren beherbergen.
    Der Gedanke führte einen anderen im Geleit. Ich wandte mich wieder um und trat auf einen der Trümmerhaufen zu, der sich meterhoch an einer Wand aufgetürmt hatte. Ohne große Mühe kletterte ich fast wie auf einer Treppe daran nach oben, bis ich das erste Stockwerk erreicht hatte. Der von zahlreichen großen Löchern zerfranste Boden machte einen alles andere als Vertrauen erweckenden Eindruck, doch ich achtete kaum darauf und näherte mich der ehemaligen Bibliothek.
    Der Raum war so verwüstet wie der Rest des Hauses. Die Bücherregale waren samt ihres Inhaltes zu schwarzer Asche zerfallen, der Safe, der in der Wand über dem Kamin eingelassen war, zu einem bizarren Gebilde aus geschmolzenem und wieder erstarrtem Metall zerlaufen.
    Der Anblick war fast zu viel. Für einen Moment

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