Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
Lauf«, höhnte Howard. »In diesem Zustand wollen wir dich haben.«
    Ich wusste nicht, ob es der Schmerz oder seine Worte waren, die mich wieder zur Besinnung brachten. Es gelang mir, meine Aggressivität notdürftig zurückzudrängen und wieder halbwegs klar zu denken.
    »Du … du bist nicht Howard«, keuchte ich und wich ein paar Schritte zurück.
    Er stieß ein schallendes Lachen aus. »O doch, Robert, der gleiche Howard wie immer. Nur meine Ansichten haben sich ein wenig geändert. Ich habe Erleuchtung gefunden und erkannt, was für ein Narr ich war. Gegen die Thul Saduun zu kämpfen ist so, als wolle man eine Springflut mit bloßen Händen aufhalten. Wenn man überleben will, kann man sich nur mit der Strömung treiben lassen.«
    Fassungslos starrte ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an. In meinem Mund war plötzlich ein bitterer Geschmack.
    »Howard, du … Was haben sie mit dir gemacht? Du bist nicht mehr Herr deines Willens«, stammelte ich verstört.
    »Meinst du?« Er verzog verächtlich das Gesicht. »Vielleicht bin ich nicht mehr der, der ich früher war, aber auf alle Fälle habe ich mich noch nie so wohl gefühlt. Möchtest du eine kleine Kostprobe meiner neuen Kräfte?«
    Blitzschnell sprang er vor. Er packte mich, noch bevor ich meine Überraschung überwinden und reagieren konnte, hob mich mühelos hoch und rammte mich mit der Wucht einer Dampflok gegen die Wand. Hilflos wie ein Kind hing ich mit in der Luft baumelnden Füßen in seinem eisernen Griff.
    »Nun, wie gefällt dir das?«, fragte er höhnisch. »Brauchst du noch eine Kostprobe?«
    Scheinbar ohne jede Anstrengung schleuderte er mich durch das halbe Zimmer, dass ich dicht neben der Tür gegen die Mauer prallte. Die Luft wurde mir aus den Lungen gepresst und ein furchtbarer Schmerz zuckte durch mein Rückgrat. Bunte Sterne zerplatzten vor meinen Augen. Einen Moment lang fürchtete ich, ich würde ohnmächtig, aber Panik und Todesangst hielten mich bei Bewusstsein. Benommen blieb ich am Fuß der Wand liegen und rang nach Luft.
    Hochmütig blickte Howard auf mich herab. »Weißt du, du hattest völlig Recht. Auch wenn das Relief zerborsten ist, ist es noch lange nicht vorbei. Wir haben lediglich auf den richtigen Zeitpunkt gewartet und unsere Vorbereitungen getroffen. Andaras Magie ist in diesem Haus längst nicht mehr so stark wie früher, nicht stark genug jedenfalls gegen die der Thul Saduun. So konnten wir es ohne große Schwierigkeiten in eine Falle für dich verwandeln. Ich musste dich nur noch herlocken.«
    Für einen kurzen Moment meinte ich wieder das Spinnennetzmuster auf seinem Gesicht zu sehen und endlich begriff ich. Die ganze Zeit über hatte das Haus versucht, mich zu warnen, mir deutlich zu machen, dass ich hier wie in einem Spinnennetz, dessen Fäden sich immer enger um mich zusammenzogen, in der Falle saß, aber ich war zu blind gewesen, um die Warnung zu begreifen. Jetzt war es zu spät.
    »Die Thul Saduun werden ihren Kerker sprengen und wieder über diese Welt herrschen«, fuhr Howard fort. »Und diesmal wirst du uns nicht mehr aufhalten. Ganz im Gegenteil. Gegen ihre Macht bist du nicht mehr als ein Wurm, den jene in der Tiefe achtlos zertreten werden.«
    Er versetzte mir einen Tritt in die Seite, dass ich vor Schmerz keuchte und mich zusammenkrümmte. Bunte Sterne tanzten vor meinen Augen.
    In diesem Moment wurde die Tür wuchtig aufgestoßen. Durch den Schleier der Benommenheit erkannte ich Rowlf, der wie ein gereizter Bär hereingestürmt kam. Sofort stürzte er sich auf Howard und versetzte ihm einen wuchtigen Schlag gegen die Brust. Howard wurde von dem Angriff völlig überrascht und zurückgeschleudert, dass er der Länge nach auf mein Bett fiel.
    »Vorsicht, Rowlf«, keuchte ich. »Er ist -«
    Ich kam nicht dazu, weiterzusprechen. Nicht nur Howards Kräfte waren auf erschreckende Weise gewachsen, auch seine Schnelligkeit. In einer schier unmöglich erscheinenden Bewegung kam er wieder auf die Beine, noch bevor Rowlf das Bett erreichte, wehrte fast beiläufig einen weiteren Hieb des Hünen ab und versetzte ihm seinerseits einen Schlag, der ihn meterweit zurückschleuderte.
    Rowlf prallte gegen die Tür und stieß sie hinter sich ins Schloss. Seine Lippe war aufgeplatzt und Blut lief an seinem Kinn herab. Benommen schüttelte er den Kopf.
    Gleich darauf war Howard wieder heran, doch diesmal gelang es Rowlf, ihm auszuweichen. Howards Hände griffen ins Leere und er kam ins Taumeln. Ich half der Entwicklung noch

Weitere Kostenlose Bücher