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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mehr, standen reglos wie Statuen über den Platz verteilt herum. Als wäre mein Erscheinen am Fenster ein Signal gewesen, setzten sie sich nun wie auf ein unhörbares Kommando hin alle gleichzeitig auf ein gemeinsames Ziel hin in Bewegung.
    Und dieses Ziel war Andara-House.
     
    Das Gewitter war zwar heftig, dauerte aber glücklicherweise nicht lange an. Der Regen ließ bereits wieder nach, noch bevor Rowlf sein Ziel erreichte.
    Er hatte sich gar nicht erst damit aufgehalten, die Kutsche anzuspannen, sondern war so schnell er nur konnte losgeritten. Die Sorge um Robert und Howard trieb ihn voran. Mary Winden gegenüber hatte er sich bemüht, sie nicht spüren zu lassen, wie besorgt er wirklich war, doch instinktiv spürte er, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Selbst wenn die Baumaßnahmen an Andara-House mit einem Mal noch so gewaltige Fortschritte gemacht haben sollten, fiel ihm kein einziger vernünftiger Grund für Roberts völlig überhasteten Umzug dorthin ein; so wenig wie ein Grund, warum ausgerechnet Howard ihn dazu gedrängt haben sollte, statt ihm diesen Unsinn auszureden.
    Irgendetwas war an der ganzen Geschichte oberfaul.
    Ein einziges Mal hatte Rowlf nicht auf sein Gefühl gehört, hatte seine Augen sogar bewusst vor allen Hinweisen, dass etwas nicht stimmte, verschlossen und sogar Howards Anschuldigungen gegen Priscylla keinen Glauben geschenkt. Damals hatte dies zu Roberts Tod geführt.
    Noch einmal würde ihm ein solcher Fehler nicht passieren.
    Unbarmherzig trieb er das Pferd an, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass es sich um ein Kutschenpferd handelte, das einen solchen Gewaltritt nicht gewohnt war. Das vom Regen nasse Pflaster war glitschig und behinderte sein Vorankommen, dennoch legte er den Weg in absoluter Rekordzeit zurück. Mit der wesentlich langsameren Kutsche konnte Howard höchstens wenige Minuten vor ihm eingetroffen sein.
    Erst als er den Ashton Place fast erreicht hatte, wurde Rowlf langsamer und gleich darauf bot sich ihm ein gespenstischer Anblick. Trotz des noch immer fallenden Regens war der Platz nicht leer. In einer weit auseinander gezogenen Kette standen mehr als ein Dutzend Männer dort und alle richteten ihre Blicke unverwandt auf Andara-House.
    Das unangenehme Kribbeln in Rowlfs Magen verstärkte sich noch. Irgendetwas stimmte wirklich nicht, seine Ahnung hatte ihn nicht getrogen. Er wusste nicht, wer die Männer waren und was sie vorhatten, aber er war sich fast sicher, dass sie nichts Gutes im Schilde führten.
    Er blickte zu Andara-House hinüber. Ein einzelnes Fenster im Obergeschoss des Hauses war hell erleuchtet. Es gehörte zu dem Zimmer, in dem Robert schon damals geschlafen hatte. Er meinte sogar, eine Gestalt als dunkle Silhouette am Fenster stehen zu sehen, doch die Sicht war zu schlecht, als dass er sich sicher war. Er konnte nur hoffen, dass er sich nicht getäuscht und Robert den unheimlichen Aufmarsch vor seinem Haus bemerkt hatte.
    Das Prasseln des Regens verschluckte den Hufschlag des Pferdes, als Rowlf das Tier wieder antrieb und weiterritt, um nicht entdeckt zu werden. Er hatte lange genug hier gewohnt, sodass er sich in der Gegend bestens auskannte. Über Seitenstraßen näherte er sich Andara-House von hinten. An der Rückseite des Anwesens verlief ein schmaler Weg. Erst als er diesen erreichte, zügelte Rowlf das Pferd und sprang aus dem Sattel.
    Ein gut mannshoher Zaun trennte die Gasse vom riesigen Garten, doch Wind und Wetter hatten im Laufe der vergangenen Jahre deutliche Spuren hinterlassen. Fast auf Anhieb fand Rowlf einige morsche Bretter, die er ohne Mühe aus ihrer Verankerung reißen konnte. Rasch zwängte er sich durch die Lücke.
    Das einstmals von Gärtnern sorgsam gepflegte Anwesen war völlig verwildert. Trotz der frühen Jahreszeit wucherten überall Gestrüpp und Dornenranken, zudem hatte der Regen den Boden in einen Morast verwandelt, in den er bei jedem Schritt bis zu den Knöcheln einsank, sodass Rowlf trotz seiner Bärenkräfte nur langsam und mühevoll vorwärts kam. Der Garten schien kein Ende zu nehmen und auch wenn der Mantel ihm einen gewissen Schutz bot, blutete er im Gesicht und an den Händen aus zahlreichen Kratzern, Schürf- und Risswunden, als sich das Dickicht endlich vor ihm lichtete. Er hatte die ehemalige Terrasse erreicht, deren Steine mittlerweile von Moos und Flechten bedeckt waren, zwischen denen an zahlreichen Stellen dichte Grasbüschel und anderes Unkraut emporwuchsen.
    Rowlf blieb stehen, rang ein

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