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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wäre, mit Necrons Niederlage auch das dem Jungen drohende Schicksal abzuwenden.
    R’lyeh, hatte der Magier gesagt. Der schwarze Pfuhl im Herzen der Erde, das Zentrum der Macht der GROSSEN ALTEN. Der Ort, von dem aus Cthulhu, der Schrecklichste der sterngeborenen Dämonen, vor Millionen von Jahren über diese Welt geherrscht hatte und wo sein nasses Grab lag.
    R’lyeh.
    Die Stadt, über die Robert nach dem Willen der GROSSEN ALTEN als Statthalter des Bösen herrschen sollte …
     
    Angst überflutete mein Denken im Augenblick des Erwachens, eine tiefe, kreatürliche Panik, durch keinerlei Filter des Bewusstseins gemindert, wie ich sie sonst nur aus den schlimmsten Albträumen kannte. So unerträglich, dass ich mir wünschte, zu sterben oder wenigstens sofort wieder in die sanfte Umhüllung der Ohnmacht zurückgleiten zu können.
    Ich versuchte mich auf die Ursache dieser Angst zu konzentrieren, doch es gelang mir nicht. Bizarrerweise wusste ich weder warum noch wovor ich mich fürchtete. Das Gefühl war einfach da, als wäre es nicht einmal mein eigenes, sondern mir von einem fremden Willen eingegeben worden.
    Im nächsten Moment tauchten Erinnerungsfetzen in meinem Geist auf, die mit der Angst verbunden waren; Erinnerungen an ein älteres Ehepaar, aber auch an amphibienhafte Kreaturen mit Krötenschädeln und glotzenden Fischaugen: Tiefe Wesen. Und ebenso wie bei der Angst hatte ich auch jetzt das absurde Gefühl, dass es sich nicht um meine Erinnerungen handelte! Tiefen Wesen war ich schon mehr als einmal begegnet, doch die Gesichter der beiden älteren Leute waren mir völlig fremd.
    Was um alles in der Welt war mit meinem Gedächtnis geschehen? An vieles erinnerte ich mich völlig klar, an den Kampf gegen Joshua, die Zerstörung des Reliefs, dass ich mich in das Tor in der Standuhr gestürzt hatte, um die Thul Saduun zu verfolgen – und an den grauenhaften Schmerz und meinen letzten Gedanken beim Durchgang durch das Tor, dass etwas nicht stimmte.
    Meine unerklärliche Furcht legte sich ein wenig, wich Verwirrung und einer fast kindlichen Neugier, die nicht meine zu sein, sondern mir vielmehr zu gelten schien.
    Ich verschob die Lösung dieses Rätsels auf später und öffnete die Augen. Wenn ich herausfinden wollte, was mit mir geschehen war, musste ich erst einmal wissen, wo ich mich befand. Düsteres Dämmerlicht umgab mich und hoch über mir wölbte sich eine steinerne Decke, mehr konnte ich nicht erkennen. Ich wollte den Kopf zur Seite drehen, aber es gelang mir so wenig, wie ich in der Lage war, ein anderes Körperteil zu bewegen. Ich war vollständig gelähmt, spürte lediglich, dass ich auf einer harten, kühlen Unterlage ausgestreckt lag.
    Wieder flackerte die Panik in mir auf, genauer gesagt in einem Teil meines Geistes, der zwar ein Teil von mir war, aber dennoch nicht richtig zu mir zu gehören schien. Fast ohne nachzudenken sandte ich beruhigende Impulse in diesen Teil meines Verstandes und spürte, wie die Angst tatsächlich etwas nachließ.
    Die Lähmung, die von mir Besitz ergriffen hatte, ging auf einen recht simplen magischen Bann zurück, den aufzuheben kein Problem für mich darstellen sollte. Ich bemühte mich, meine Hexerkräfte zu erwecken, doch es fiel mir ungeheuer schwer, wesentlich schwerer als gewöhnlich. Die Kräfte waren da, aber es schien, als schlummerten sie tiefer als sonst in mir oder als hätte ich sie schon seit langer, langer Zeit nicht mehr benutzt. Ähnlich war es gewesen, als ich vor nunmehr rund zehn Jahren von meiner wahren Herkunft und damit überhaupt erst von der Existenz meiner magischen Fähigkeiten erfahren hatte; und dann noch einmal, als ich von den Toten auferstanden war und wieder ganz neu hatte lernen müssen, meine Kräfte zu beherrschen.
    Noch bevor es mir gelang, den Bann aufzuheben oder wenigstens zu schwächen, hörte ich plötzlich sich nähernde Schritte. Ein widerlicher Gestank nach Moder und Fäulnis stieg mir in die Nase. Gleich darauf sah ich die hässlichen Gesichter mehrere Tiefer Wesen, die sich über mich beugten.
    Diesmal war die Woge aus Panik, Abscheu und Schrecken, die in mir aufstieg, so stark, dass ich nicht mehr dagegen ankam. Es war wie bei der Beschwörung der Thul Saduun, als Joshua die Kontrolle über meinen Körper und meine Hexerkräfte übernommen hatte, und plötzlich begriff ich, dass der Vergleich der Wahrheit erschreckend nahe kam.
    Mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, etwas war beim Durchqueren des Tores schief

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