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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nach. »Was ist mit ihm?«
    »Er hat einen schweren Schock erlitten«, erklärte Gray, während er sich von dem Stuhl neben meinem Bett erhob. »Körperlich geht es ihm gut, aber er hat sich geistig völlig abgekapselt. Rowlf passt auf ihn auf. Denk daran, Howard, fünf Minuten, nicht länger.« Er lächelte mir noch einmal aufmunternd zu, dann verließ er das Zimmer.
    »Also?« wollte ich wissen.
    Howard seufzte. »Am besten erzähle ich alles der Reihe nach«, begann er, schnippte den Rest seiner Zigarre in den Kamin und zündete sich sofort eine neue an. »Es war eine Falle, von Anfang an. Schon meine Flucht aus der Höhle der Ssaddit war nur eine Finte. Bereits zu dieser Zeit trug ich den Splitter in mir. Es war meine Aufgabe, dich zu bewachen und auf falsche Fährten zu lenken, aber irgendwie bist du trotzdem in das unterirdische Labyrinth gelangt; und was dann passiert ist, weißt du ja selbst. Aber durch diesen Fehlschlag erkannte Joshua, dass er sich auf einem falschen Weg befand. Es war unmöglich, das Relief zu öffnen. Der einzige Weg, die darin eingekerkerten Thul Saduun zu befreien, bestand darin, es vollständig zu zerstören, doch dazu reichte seine Kraft allein nicht aus. Er brauchte deine Hilfe, aber er wusste auch, dass es ihm nicht gelingen würde, gegen deinen Willen euer beider Kräfte gleichzeitig in einem solchen Maße zu kontrollieren, wie es dafür nötig war. Er benötigte ohnehin neue Anhänger zu seiner Unterstützung, deshalb hat er einige der Bauarbeiter genau wie mich unter den Bann der Thul Saduun gezwungen und das Relief hierher nach Andara-House bringen lassen. Nicht einmal die Magie dieses Hauses war stark genug, die ungeheure Macht des Reliefs zu bekämpfen.«
    »Es hat versucht mich zu warnen«, murmelte ich. »Aber ich habe nicht verstanden, was es mir mitteilen wollte.«
    »Es hätte ohnehin nichts mehr geändert. Nachdem ich dich dazu bewegt hatte, hier einzuziehen, hatte sich die Falle bereits geschlossen. Selbst wenn du die Wahrheit früher erkannt hättest, wäre eine Flucht aussichtslos gewesen, wie du ja erlebt hast. Es kam nur darauf an, dass du der Magie des Reliefs eine gewisse Zeit ausgesetzt warst; sie war es, die Hass und eine kaum bezähmbare Aggression in dir weckte. Nachdem diese sich stundenlang in dir aufgestaut hatten, war vorauszusehen, dass du im entscheidenden Moment die Beherrschung verlieren und all deine Kräfte gegen das Relief einsetzen würdest, um es zu vernichten.«
    »Ich … ich konnte einfach nicht anders«, versuchte ich mich zu verteidigen. »Ich war überzeugt, dass ich auch die Thul Saduun töten würde, wenn ich das Relief zerstöre.«
    »Und genau das solltest du auch denken, aber stattdessen hast du sie befreit«, fuhr Howard fort. »Mehr als ein Dutzend der mächtigsten Dämonenfürsten aus dem Volk der Thul Saduun, mächtig genug, dass nicht einmal die GROSSEN ALTEN sie vernichten konnten.«
    »Und ich habe sie auf die Menschheit losgelassen.« Mit aller Gewalt versuchte ich die Visionen apokalyptischer Schrecken, die vor meinem inneren Auge auftauchten, zu verdrängen. »Wir müssen sie finden, Howard, wir müssen!« Ich schlug die Bettdecke zurück und wollte mich aus dem Bett stemmen, doch hastig sprang Howard auf und drückte mich zurück.
    »Wir werden nach ihnen suchen, aber erst, wenn du wieder zu Kräften gekommen bist«, sagte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. »In deinem derzeitigen Zustand könntest du absolut nichts ausrichten und es nutzt niemandem, wenn du dich selbst umbringst. Ich bin sogar fast schon froh, dass das Tor dich zurückgeschleudert hat, weil du sonst vermutlich blindlings in dein Verderben gerannt wärst.«
    »Aber -«
    »Ich glaube nicht, dass es auf einen Tag mehr oder weniger ankommt«, fuhr er unbeirrt fort. »Wir haben einen Trumpf auf unserer Seite. In gewisser Hinsicht dürfte es den Thul Saduun ebenso wie dir ergehen. Auch sie sind geschwächt, sonst wären sie vorhin nicht geflohen, sondern hätten uns direkt vernichtet. Nach der äonenlangen Gefangenschaft werden auch sie ihre Kräfte erst sammeln und sich orientieren müssen, das verschafft uns immerhin etwas Zeit. Und jetzt ruh dich aus, du wirst in den nächsten Tagen noch jedes bisschen Kraft dringend brauchen.«
    Zornig starrte ich ihn an, obwohl ich im Grunde wusste, dass er Recht hatte. So gewaltig die Gefahr auch war, in der wir alle schwebten, solange ich kaum in der Lage war, aus eigener Kraft auf den Beinen zu stehen,

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