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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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öffnete ich die Augen und presste die Hände gegen die Schläfen, erst dann begriff ich trotz der Pein, dass ich überhaupt zu der Bewegung in der Lage war. Der magische Bann, der mich gelähmt hatte, war erloschen.
    »Bleib ruhig liegen, Robert«, vernahm ich eine vertraute Stimme. Jemand beugte sich über mich, doch ich konnte nur undeutliche Schemen erkennen. »Ich habe dir ein Schmerzmittel gegeben. Es wird gleich wirken.«
    »Gray«, murmelte ich verwirrt. Tatsächlich begann der Schmerz ganz langsam abzuebben und aus den Schemen schälten sich die vertrauten Züge des alten Rechtsanwalts und Arztes. »Wie … kommen Sie hierher?«
    »Ich habe Rowlf losgeschickt, um ihn zu holen«, erklärte Howard. Ich hob den Kopf ein wenig an. Ich befand mich nicht mehr in dem Gewölbe mit der hohen Decke, sondern im Bett meines von warmem Kerzenlicht erleuchteten Zimmers. Howard saß ein paar Schritte entfernt in einem Sessel. Ein dicker Verband schlang sich um seine verletzte Schulter. Sein Gesicht war eingefallen und blass, zeigte noch deutliche Spuren dessen, was er durchgemacht hatte. Nichtsdestotrotz ging es ihm bereits wieder gut genug, dass er sich eine seiner stinkenden Zigarren angezündet hatte und die Luft im Zimmer damit verpestete. »Es schien dich ziemlich erwischt zu haben. Wie fühlst du dich?«
    Ich ignorierte die reichlich dämliche Frage. »Was ist passiert?«, fragte ich stattdessen. »Wie komme ich wieder hierher und was … was ist mit den Tiefen Wesen?«
    »Tiefe Wesen?« Ich sah, wie Dr. Gray Howard einen verständnislosen Blick zuwarf, doch dieser zuckte lediglich die Achseln. »Bleiben Sie ruhig liegen, Robert. Sie müssen sich noch schonen. Sie sind verwirrt, aber das gibt sich bald.«
    Er wollte mich sanft zurückdrücken, doch ich schob seine Hand zur Seite und richtete mich noch weiter auf, bis ich mehr im Bett saß als lag. Leichter Schwindel überfiel mich und der gerade erst abgeebbte Schmerz erwachte für einen Moment neu, aber es gelang mir, beides zu unterdrücken.
    »Was ist passiert?«, fragte ich noch einmal, deutlich schärfer diesmal.
    »Du erinnerst dich nicht?«, erkundigte sich Howard. Deutliche Besorgnis zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    »Ich weiß, dass ich in das Tor gesprungen bin, und dann kam ich in einem … in einer Art Gewölbe wieder zu mir. Ich war durch einen magischen Bann gelähmt und mehrere Tiefe Wesen -«
    »Du bist nicht durch das Tor gegangen«, unterbrach Howard mich ruhig. »Du hast es versucht, aber es hat dich zurückgeschleudert. Du hast geschrien wie am Spieß und dann hast du das Bewusstsein verloren und bist gerade erst wieder aufgewacht. Es gab keine Tiefen Wesen. Das war nur ein Albtraum.«
    »Aber …« Ich verstummte. Nur geträumt. Nur ein Albtraum. Das erklärte all die kleinen Ungereimtheiten, meine Gefangenschaft, an die ich mich erinnern konnte, das Gefühl, nicht allein in meinem Körper zu sein, und auch das zerstörte Relief, das ich unversehrt zu sehen geglaubt hatte. Nur ein Albtraum … Der Gedanke hätte mich beruhigen müssen, aber er tat es nicht. Trotz der Ungereimtheiten war der Nachtmahr so realistisch gewesen, wie ich es noch nie erlebt hatte, und die Erinnerungen daran verblassten auch nicht, wie es bei Träumen nach dem Aufwachen gewöhnlich geschah.
    »Irgendwie hat dir das Tor den Durchgang verwehrt und dich zurückgeschleudert«, berichtete Howard weiter. »Offenbar haben sich die Thul Saduun gegen Verfolger geschützt.«
    »Aber Merlin ist es auch gelungen.«
    »Dann hat das Tor auf ein Tier eben nicht so reagiert wie auf einen Menschen, ich habe keine Ahnung«, wischte Howard meinen Einwand weg. »Du hast es jedenfalls nicht geschafft. Du warst leichenblass und dein Puls kaum mehr zu spüren. Ich hatte Angst, dass du es nicht überleben würdest, deshalb habe ich Dr. Gray holen lassen.«
    »Und dir damit vermutlich das Leben gerettet«, ergänzte Gray.
    »Wie lange war ich bewusstlos?«
    »Mehrere Stunden. Es wird bald hell werden. Du solltest versuchen noch mehr zu schlafen, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Später«, stieß ich hervor. »Ich fühle mich bereits wieder besser, aber es gibt noch so viel, was ich nicht verstehe. Ich muss wissen, was das alles zu bedeuten hat.«
    Gray seufzte. »Also gut. Wie ich dich kenne, gibst du vorher ja doch keine Ruhe.« Er wandte sich Howard zu. »Ich gebe dir fünf Minuten. In der Zwischenzeit werde ich noch einmal nach Joshua sehen.«
    »Joshua?«, hakte ich aufgeregt

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