Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
auszugehen, dem er sich nicht entziehen konnte.
    Conelly blieb stehen und lauschte, aber außer dem noch immer durch die vereinzelten Löcher und Risse in der Decke gedämpft zu ihm hereindringenden Donnern der Brandung war es totenstill. Dafür wurde das merkwürdige Locken schlagartig stärker, irgendwie ungeduldiger, sodass er nicht länger als ein paar Sekunden verharrte und dann noch schneller als zuvor weiterging.
    Ein Stück vor ihm machte der Stollen einen erneuten Knick und mündete wenige Schritte dahinter in eine größere Höhle. Sie war ebenso schwach von durch die Decke hereinsickerndem Tageslicht erleuchtet wie der Gang, durch den er gekommen war, sodass Conelly kaum mehr als die Hand vor Augen erkennen konnte, und dennoch wusste er sofort, dass sie nicht leer war.
    Irgendwo vor ihm wogten Schatten, riesige, monströse Umrisse, die er nicht sehen, dafür aber umso deutlicher spüren konnte. Mit einem Mal begriff er, dass seine Rettung kein Zufall war, dass er gezielt hierher geführt worden war, aber sein Verstand war wie benebelt. Er war unfähig, Angst oder auch nur Verwunderung zu empfinden, jeder Gedanke fiel ihm schwer.
    Einer der Schatten glitt auf ihn zu, eine Wand aus Gestalt gewordener Finsternis, die sich sogar von der nahezu vollständigen Dunkelheit um ihn herum noch durch ihre abgrundtiefe Schwärze abhob.
    Die Watteschicht, die seinen Verstand eingehüllt zu haben schien, war mit einem Mal verschwunden. Panik überschwemmte Conelly Geist. Er schrie auf und taumelte zurück, aber er kam nur wenige Schritte weit. Wie aus dem nichts gewachsen stand Jack Crampton plötzlich hinter ihm und hielt ihn mit eisernem Griff fest.
    Der Schatten glitt näher.
    Das Letzte, was Conelly spürte, war ein grauenvoller Schmerz, der plötzlich in seinem Kopf wütete, als ob eine glühende Pranke nach seinem Gehirn gegriffen hätte, dann erlosch auch dieses Gefühl.
     
    Mein nächstes Erwachen bedeutete eine Rückkehr in den Albtraum. Wieder lag ich in dem großen, nur schwach erhellten Raum mit der gewölbten Decke und konnte mich nicht rühren, aber diesmal war ich mir bewusst, dass es sich nur um einen Traum handelte.
    Zumindest war es das, was mein Verstand mir sagte. Gerade noch war ich in Andara-House gewesen, hatte mit Howard gesprochen und erfahren, dass ich gar nicht durch das Tor gegangen war. Ich hatte mich sogar daran erinnert, von diesem Gewölbe hier geträumt zu haben, doch jetzt, als ich mich erneut hier befand, kam es mir ganz und gar nicht mehr wie ein Traum vor, sondern so real, wie es nur möglich war. Was, wenn ich in Wahrheit das Gespräch mit Howard nur geträumt hatte?
    Ich lauschte in mich hinein. Von den bizarren Gefühlen, die ich zuvor wahrgenommen hatte, war nun nichts mehr zu spüren. Ich wollte schon erleichtert aufatmen, als ich doch etwas wahrnahm. Der fremde Teil von mir, den ich für ein anderes Bewusstsein gehalten hatte, war noch immer da, allerdings wesentlich tiefer als zuvor in mir verborgen. Fast als schliefe er …
    Irgendetwas war mit mir geschehen, das ich mir nicht erklären konnte, und es musste mit meinem Versuch zu tun haben, den Thul Saduun durch das Tor zu folgen. Dies war nicht nur ein Traum, das spürte ich. Wenn ich herausfinden wollte, was wirklich passiert war, musste ich erst einmal feststellen, wo ich mich überhaupt befand.
    Wie zuvor schon einmal versuchte ich meine Hexer-Kräfte zu erwecken; und genau wie beim ersten Versuch fiel es mir deutlich schwerer als normal. Aber wenigstens tauchten diesmal keine Tiefen Wesen auf, um mich zu hindern, und nach kaum einer Minute war es soweit. Wie mit unsichtbaren Fingern griff ich nach dem Bann, der mich lähmte, zerriss die magischen Fesseln, die mich einhüllten. Auch jetzt hatte ich das Gefühl, als ob meine Kräfte irgendwie wilder als sonst wären, ungezügelter, und so, wie es mir schwer gefallen war, sie zu erwecken, so bereitete es mir auch deutliche Mühe, sie wieder zurückzudrängen.
    Als ich es endlich schaffte, fühlte ich kalten Schweiß auf meiner Stirn, mein Puls raste und mein Atem ging schnell und stoßweise. Ich blieb noch einige Sekunden liegen, bis mein Herzschlag sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Dann richtete ich mich auf und schwang die Beine von dem Felsblock, auf dem ich lag.
    Wenigstens versuchte ich es.
    Mein Körper gehorchte mir nicht, jedenfalls nicht so, wie ich es gewohnt war. Die Bewegung fiel viel zu schwungvoll und hastig aus und als ich von dem Felsblock

Weitere Kostenlose Bücher