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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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Film – falls er denn wirklich kommt – ja wieder einen Variantcover-Gag, der die Monsterechse noch einmal von alten Glanzzeiten träumen lässt …
    Christian Endres
    FRANK MILLER
HOLY TERROR
    Legendary Comics, Burbank 2011 · 120 Seiten · $ 29,95 (US-Import)
    Zwei Vorurteile beziehungsweise Missverständnisse und dazu passende Korrekturvorschläge. Erstens: Meinungsfreiheit ist ein höchstes, nicht verhandelbares Gut, aber es wird ständig viel zu viel herumgemeint – entscheidend ist mitunter, wo, wann, in welchem Zusammenhang und in welcher Form man seine Meinung wem mitteilt. Zweitens: Frank Miller macht keine Comics für Erwachsene, wie einige Comickundige vielleicht mal glauben mochten; Miller hat noch nie Comics für Erwachsene gemacht, sondern schon immer Comics für groß gewordene kleine Jungs. Und beinahe ausschließlich Superheldencomics. Sin City und 300 sind keine Noir- bzw. Historiencomics, sondern Superheldengeschichten. Man könnte sagen, dass Miller mit Holy Terror , seinem überkruden und vollkommen kaputten neuesten Werk, sein Recht auf Meinungsfreiheit überstrapaziert, einen schlechten Superheldencomic geschaffen und sich noch dazu in der Folge mit seiner wüsten Beschimpfung der Occupy-Bewegung endgültig zum Affen gemacht hat. Man kann Holy Terror eigentlich niemandem verbindlich empfehlen, von Leuten, die sich pauschal für Millers Aktivitäten interessieren, einmal abgesehen. Der Autor hat es mit dieser Geschichte um einen rotgewandeten Superhelden namens The Fixer, der al-Qaida-Terroristen zur Hölle schickt, tatsächlich geschafft, den verdrehten Irrsinn seines zweiten Batman-Versuchs The Dark Knight Strikes Again sowie der filmischen, mit »egomanisch« noch höflich beschriebenen Will-Eisner-Hommage The Spirit deutlich zu überbieten. Es ist verständlich, wenn erwach-sene,kultivierte und gebildete Menschen Miller auf seinem Weg nicht folgen wollen, denn Miller interessiert sich nicht für Dinge, die erwachsene, kultivierte und gebildete Menschen in der Regel für kunst- und kulturtauglich halten. Miller interessiert sich ausschließlich für brachialen, guten Schund, und sein Weg bis zu Holy Terror ist ein äußerst konsequent beschrittener. Die vielen (vor allem ideologischen, aber auch ästhetischen) Fragwürdigkeiten dieses Werks wurden bereits an vielen Stellen diskutiert, und die katastrophale Entwicklungsgeschichte ist ebenfalls bekannt (das Ding sollte ursprünglich eine Batmans-Dschihad-gegen-Dschihadisten-Geschichte werden, worüber das Verlagshaus DC aus naheliegenden Gründen nicht besonders begeistert war). Irgendwann, so ist zu vermuten, hat Miller den Comic dann einfach irgendwie zusammengedübelt und rausgehauen (in einer, nebenbei bemerkt, schweinisch schlechten Papierqualität, jedenfalls was die überteuerte amerikanische Originalausgabe angeht). Er war offenbar überfordert. Aber genau diese Überforderung – die nicht zuletzt die Überforderung ist, mit einem derart schwierigen Thema fertigzuwerden und dafür die eigenen, immer individuell beschränkten künstlerischen Mittel angemessen einzusetzen – ist an jeder Stelle von Holy Terror geradezu überpräsent. Sie findet ihren Ausdruck in der absichtlich schiefen, zugeklecksten und zugeschmierten und in wilden Schraffuren bis zur Unkenntlichkeit zerbröselnden Grafik sowie in der völlig dramaturgiefreien, regelrecht antinarrativen, auseinanderfallenden Erzählung. Eben darum lohnt Holy Terror eher als Habibi , das in diversen thematischen Punkten vergleichbare und ungefähr parallel erschienene Großwerk Craig Thompsons. Es ist eine sehr wohlwollende Lesart, die formalen, inhaltlichen und politischen Kruditäten dieses Comics auf Ausdrucksabsichten zurückzurechnen. Aber man kann diese Lesart begründen.
    Sven-Eric Wehmeyer

    Holy Terror
    GRANT MORRISON/SEAN MURPHY
JOE THE BARBARIAN
    DC Vertigo, New York 2011 · 224 Seiten · $ 29,99 (US-Import)
     
    Grant Morrison ist kein gewöhnlicher Comic-Autor. Der Schotte ist ein Comic-Visionär. Zu schade, dass Morrisons Comic-Visionen in den letzten Jahren oft ein ausgesprochen exklusives Gut waren – nur ein Bruchteil seiner Leserschaft verstand wirklich, was Morrison da eigentlich tat oder was er genau wollte, worauf er anspielte und wie das alles zusammenpasste. Besonders seine sperrige, bewusst kompliziert gehaltene Arbeit als Autor von DCs Flaggschiff-Serie Batman spaltete in den letzten Jahren das Fan-Lager. Morrison weiß eben nur zu genau, wo die

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