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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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Erstausgabe, dessen Erlös wohltätigen Zwecken von Americares zugutekam, ging bei eBay für knapp 600 Dollar über den digitalen Ladentisch.
    T3-Mitbegründer Ekki Helbig mit dem einzigen deutschen Variantcover zu Godzilla – Kingdom of Monsters #1
    Und die Shops? Die müssen durch die Bank von echten Godzilla-Enthusiasten geführt oder erpresst worden sein. Jedenfalls gab man sich allenthalben von Anfang an optimistisch, was die 500 vorfinanzierten Hefte anging, die Anfang März in den Staaten ausgeliefert wurden und dann unters Volk gebracht werden mussten. »Alle 500 Hefte werden zwischen dem Erstverkaufstag und dem Free Comic Book Day (dem amerikanischen Vorbild zum Gratis-Comic-Tag, der ebenfalls Anfang Mai stattfindet) leicht zu verkaufen sein«, prognostizierte William Binderup noch vor Auslieferung der Hefte zuversichtlich. Stephen Meyer in Greensboro sah es zum damaligen Zeitpunkt ähnlich: »Wir haben über 400 Kunden, die regelmäßig vorbeischauen, und Matt Frank wird am Free Comic Book Day bei uns vor Ort signieren, was für gewöhnlich noch mal 1500 Besucher in den Laden bringt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir alle Hefte binnen weniger Monate nach Erscheinen verkauft haben werden.« Und auch in Illinois regierte das Vertrauen. So prophezeite Laurie Biedrzycki geradezu euphorisch: »Über unsere Website und den Laden werden wir die 500 Hefte definitiv verkaufen!«
    Ein amerikanisches Phänomen? Nicht unbedingt: »Ich hätte da vermutlich auch mitgemacht«, meinte Bernie Sterner vom Würzburger Comicladen Hermkes. »Irre Aktion. Und wenn man’s mal durchrechnet, eigentlich gar nicht so übel: Wenn die in den Staaten die Hälfte der 500 Hefte verkaufen, haben sie ihre Kosten schon wieder reingeholt und eine super persönliche Werbung.« Dennoch hat neben den 72 Shops in den USA, einem Bilderheftchenumverteilungszentrum in Australien und einem Comic-Tempel in Neuseeland am Ende lediglich ein deutscher Comicladen mitgemacht:
Das T3 in Frankfurt, wo man sich ein paar Monate später äußerst zufriedengab. »Die Aktion hat uns nicht nur viel Pressewirbel gebracht, sie hat auch sehr viel Spaß gemacht. Unsere Kunden waren begeistert und letztlich haben wir sogar noch Geld mit verdient«, resümiert Ekki Helbig, der das T3 1995 mitbegründet hat.
    Eigentlich war aber von vorneherein relativ klar, dass sich die Erwartungen der mit maßgeschneiderten Variantcovern bestückten Händler erfüllen dürften und sie ihre oftmals sammelwütige Kundschaft gut genug kennen. Interessanter war da schon die Frage, wie es ein paar Monate nach dem PR-Stunt um den reanimierten Comic-Godzilla stehen würde. Und auch hier gab es letztlich keine allzu monströse Überraschung: Die Auflage ist natürlich zurückgegangen – genau genommen hörte man den Donnerschlag, der den Einbruch der Verkaufszahlen spätestens beim vierten US-Heft begleitete, sogar bis nach Japan.
    Geschichte und Storytelling waren allerdings auch ziemlich mau, trotz Monster-Fan Eric Powell, der acht Hefte lang die Hauptserie schrieb, derweil IDW noch ein paar weitere Godzilla-Nebenreihen startete, diesmal jedoch ohne Variantflut. Der geistige Vater des Goons blickte am Ende übrigens ebenfalls relativ kritisch auf die Godzilla-Wiederbelebung, deren Co-Autor er war. Das hatte allerdings nur wenig mit dem Cover-Wahnsinn zu tun: »Mit Toho zu arbeiten, hat sich als wesentlich härter herausgestellt, als ich mir das vorgestellt habe«, so der Verfechter von Comics, an denen die Künstler die rechtliche und inhaltliche Kontrolle haben. »Sie nehmen ihr Eigentum sehr ernst und sind sehr beschützerisch. Verständlich, aber es hemmt den kreativen Prozess. Es hat Spaß gemacht, an etwas zu arbeiten, das ein so großer Teil meiner Kindheit war, aber ich bin froh, dass wir die Sache mit Heft Nummer acht zu einem Ende bringen.«
    Gut ein Jahr nach der Variantcover-Orgie veröffentlicht IDW noch immer Godzilla-Comics – wieder in den natürlichen Dimensionen eines solchen Titels, höchstens noch mit ein oder zwei Variantcovern pro Heftnummer und letztlich weitgehend unter dem Radar. Wie lange das noch gut geht und wann alle IDW-Godzilla-Serien wieder eingestellt werden, ist schwer zu sagen – falls es dann noch einen Nachruf auf die Reihen gibt, wird man sich außerdem
eh nur an den Marketing-Gag mit den Titelbildern erinnern. Doch gerade Godzilla und Variantcover haben oft genug bewiesen, dass Totgesagte länger leben. Und vielleicht gibt’s zum neuen

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