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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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Blick nicht sehr viel mit amerikanischen Independent-Comics zu tun hat, nämlich in die der franko-belgischen und wesentlich von Tim und Struppi -Schöpfer Hergé begründeten klaren Linie. So wundert es nicht beziehungsweise leuchtet es auf unheimliche Art sogar ein, dass das Titelbildmotiv von X das Cover des Tim -Albums »Der geheimnisvolle Stern« zitiert. Burns zeigt uns einen buchstäblichen Schmerzensmann relativ jungen Alters, der – womöglich nach einer Hirnoperation – ein großes Pflaster auf dem halb rasierten Schädel trägt und sich nicht nur an Episoden
aus seiner Vergangenheit erinnert, sondern auch regelmäßig einen gewissermaßen geheimnisvollen Stern besucht beziehungsweise sich in eine fremdartige Parallelwelt hineinzuträumen scheint, in der er nicht nur allerlei grotesk-bizarre Wesen und Situationen antrifft, sondern auch sich selbst zu einem Doppelgänger der durch ihre reduzierte Darstellung ikonischen Tim-Figur mutiert sieht (mit Eierkopf, Tolle und Punkt-Punkt-Komma-Strich-Gesichtszügen).
    Was konkret passiert, sollte das Lesepublikum nicht nur sowieso durch Eigenlektüre in Erfahrung bringen, sondern es sperrt sich darüber hinaus gegen eine knackige Inhaltsparaphrase; es sei denn, man referierte Seiteninhalt für Seiteninhalt. Eines ist jedenfalls sicher: Mit X beginnt ein neues, mordsunheimliches Meisterwerk von Charles Burns. Da ist der Inhalt eh egal.
    Sven-Eric Wehmeyer
    OLIVER PERU/SOPHIAN CHOLET
ZOMBIES TEIL 1 – DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE
    (Zombies, Tome 1: La divine comédie)
    Splitter, Bielefeld 2011 · 48 Seiten · € 13,80
     
    Was haben diese Zombies eigentlich an sich? Wieso sind die fauligen Gesellen so populär und ein echter Horror-Trend? Es gibt eine stattliche Zahl Theorien, die dem Zombie-Boom auf den Grund gehen wollen. Doch egal ob es nun daran liegt, dass sie unsere Ängste vor dem Tod auf eine völlig neue Ebene projizieren, oder daran, dass sie so etwas wie die ultimative Wiederauferstehungsmetapher sind: Zombies wurden in den letzten Jahren eine ernst zu nehmende Größe auf dem Unterhaltungsmarkt, wo sie stöhnend durch Filme, Fernsehserien, Bücher, Videogames und natürlich Comics wanken, oft in geistlosen, aber gefährlichen Horden unterwegs, immer auf der Suche nach ein bisschen saftigem Menschenfleisch und frischem Hirn.
    Der Erfolg von Robert Kirkmans Comic-Hit The Walking Dead hat gezeigt, was in den fauligen Untoten steckt – und wird für fast alle Gammelfleisch-Künstler zum Problem. An der auch nach fünfzehn Sammelbänden ungebrochen fesselnden und fast perfekten Zombie-Saga, die 2011 sogar die Fernsehschirme erobert hat, ist einfach nur schwer vorbeizukommen. Und dann machen’s sich Kirkmans Konkurrenten auch noch selber unnötig schwer. Die deutsche Kleinverlagsszene hat es verstanden und Zombie-Horror in Deutschland angesiedelt, und auch die gallischen Kollegen liefern aus formaler Sicht typisch frankobelgische Alben-Kost, die super knackig anfängt und durchwegs toll aussieht. Das große Format ist eben etwas, das nur die wenigsten Zombie-Comics vorweisen können, und nach Tony Moores Abgang brillierte Charlie Adlard an The Walking Dead eher durch Zuverlässigkeit anstatt durch Schönheit – Cholets Artwork, Champeloviers Farben und die ausladende Präsentation des Ganzen sind also ein klar europäischer Vorteil, wenn man so möchte. Den aus der Hand zu geben, ist geradezu fahrlässig und wird prompt bestraft: Denn indem sie den ersten Teil ihrer Zombie-Geschichte doch bloß wieder auf amerikanischen Boden verpflanzen, berauben Peru und Cholet sich selbst ihres größten Vorteils im Kampf mit Ober-Zombie-Priester Kirkman. Und den können sie am Ende trotz grundsolider Zombie-Unterhaltung nur verlieren, da man den Figuren auf 48 Albenseiten nie so nahe kommt wie Kirkmans leiderprobten Protagonisten auf inzwischen mehr als 2000 Seiten.

    Diese Schlacht gegen die wandelnden Toten können Peru und Cholet nicht gewinnen. Ihre Niederlage ist allerdings selbstverschuldet – wie die meisten Zombie-Probleme.
    Christian Endres

Stell dir vor, du bist mit Leib und Seele Gastronom und führst ein Gourmetrestaurant. Frische Zutaten. Erlesene Rezepte. Mit Liebe zubereitete Speisen. Neunzehn Punkte im Gault-Millau. Und dennoch geschieht das Unfassbare: Die Zahl der Gäste beginnt zu sinken. Der Umsatz geht zurück. Gibt es keine Feinschmecker mehr? Haben die Menschen verlernt, individuell zubereitete Gaumenfreuden zu genießen? Sind sie nicht mehr

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