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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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hören war. Doch nicht nur die spannende Auswahl des Regisseurs, sondern auch die nicht weniger ungewöhnliche Besetzung der Hauptrolle sorgten im Vorfeld für Aufsehen – und das nicht nur im positiven Sinne, denn mit Seth Rogen wurde ein Darsteller ausgesucht, der bisher eher als übergewichtiger Haudrauf-Komiker mit Stoner-Appeal Erfolge gefeiert hatte. Also nicht gerade Superhelden-Material.
    Du musstest den Furz der Kuh anzünden, ja? Du konntest nicht anders, ja? Green Hornet
    Und so ist die Bewertung von The Green Hornet 2011 denn auch in erster Linie abhängig davon, ob man Rogen-Fan ist oder nicht.
Denn der erstaunlich verdünnte, aber nicht minder laute Comedian schrieb auch das Drehbuch und setzte darüber hinaus wie bereits in vielen seiner anderen Filme auf hemmungslose Improvisation. In Verbindung mit der durchaus sporadisch aufblitzenden Spielfreude von Michel Gondry ergibt das eine interessante, wenn auch extrem unentschlossene Mischung aus Origin Story, selbstreferenzieller Parodie und Standard-Actionkino, die in ihren besten Momenten durchaus überzeugen kann. Denn was wir hier sehen, ist zwar eine extrem überzogene Fratboy-Version des Superhelden, die aber gerade wegen ihrer Menschlichkeit und ihrer positiven Attitüde Spaß macht. Wo immer mehr Comic-Filme auf Pseudo-Shakespeare’sche Ernsthaftigkeit setzen, geben Rogen und Gondry dem Affen Zucker und drehen richtig auf. Dieser Britt Reid ist eben kein gemarterter Nolan-Bruce-Wayne, der vor lauter allegorischer Signifikanz als Mensch gar nicht mehr erkennbar ist, sondern ein von Geltungssucht, Arroganz und herrlich argloser Dummheit getriebener Charakter. Das klingt jetzt vielleicht profunder, als es wirklich ist – Rogen bleibt schließlich Rogen. Aber man will ja vom Kino nicht ständig auf die eigene Überlegenheit über die vermeintlich triviale Comicvorlage hingewiesen werden. Und in diesen Verdacht gerät The Green Hornet nie.
    Meinst du wirklich, sie passt zum Teppich? Green Hornet
    Was auch daran liegt, dass Nebendarsteller wie Oscar-Preisträger Christoph Waltz oder Bruce-Lee-Nachfolger Jay Chou offensichtlich einfach Spaß an dem ganzen Quatsch haben – und das ganz ohne ironisches Augenzwinkern. Hier erhebt sich niemand über das Quellmedium, und das tut gut.
    Leider wird die Handschrift von Michel Gondry unter dem raubeinigen Rogen-Drehbuch und deutlich zu viel generischer Action größtenteils unlesbar. Bis auf einige wenige wirklich innovative Momente (darunter schräge Spiele mit der Filmlaufgeschwindigkeit und eine spektakuläre Splitscreen-Sequenz) ist von der sprudelnden visuellen Kreativität des Ausnahme-Regisseurs wenig zu sehen. Und das ist auch der Hauptgrund, warum The Green Hornet dann doch als kleine Enttäuschung gesehen werden muss. Denn trotz all der erfrischenden Elemente kann sich das Ganze nie so recht vom Geschmack des Fließband-Studio-Outputs befreien. Mehr Mut zu noch mehr Blödsinn hätte dem Stoff gutgetan – ein Problem, das bereits Gondrys letzten Film Abgedreht plagte, der auch nur noch stellenweise eine klare Linie zu bieten hatte und mehr versprach, als er letztendlich halten konnte.
    Im direkten Vergleich zum zweiten grüngefärbten Superhelden 2011, der Grünen Latüchte, geht diese Hornisse jedoch als klarer Sieger hervor. Denn im Gegensatz zu Michael Campbell, der mit seinem Totalausfall verdientermaßen baden ging, machten Gondry und Rogen ganz bewusst einen Schwachkopf zum Helden – das ist dann eben doch eine echte Innovation und durchaus einen Blick wert. Und für alle Fans des tonnenschweren Dooms ist ja The Dark Knight Rises gottlob nicht mehr weit.
    Lars Zwickies
    GREEN LANTERN
    USA 2011 · Regie: Martin Campbell · Darsteller: Ryan Reynolds, Blake Lively, Peter Sarsgaard, Mark Strong, Tim Robbins

     
    Eines Tages wird irgendjemand auf die erste cineastische Periode des neuen Jahrtausends zurückblicken und sich wundern, wieso außer Christopher Nolan niemand in der Lage gewesen zu sein schien, eine ordentliche DC-Comic-Verfilmung auf die Reihe zu bekommen. Im Falle von Green Lantern ist das sogar doppelt verwunderlich, haben mit Michael Green und Marc Guggenheim doch zwei Comic-erprobte Autoren am Drehbuch mitgewirkt. Und doch können Hal Jordans geradlinige Origin-Story und sein Werdegang vom draufgängerischen Kampfjet-Piloten zum verantwortungsbewussten kostümierten Beschützer von Erde und Galaxis nur bedingt überzeugen. Das liegt nicht einmal an Hollywood-Schönling Ryan

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