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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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leidet doch Wills Vater Charles unter der tückischen Krankheit und Will muss zusehen, wie der alte Mann zusehends verfällt. Dazu macht er auch Experimente an Menschenaffen. Als die Schimpansin Bright Eyes (so wurde Charlton Heston im Ur-Film von der Affen-Wissenschaftlerin Zita genannt) unter dem Einfluss des Medikaments während einer Demonstration durchdreht und erschossen wird, adoptiert Will ihr Junges und nennt den Affen Caesar. Und der hat, so merkt zumindest der Zuschauer schnell, die Intelligenz seiner Mutter geerbt. Vom Erfolg des Medikaments überzeugt testet Will ALZ-112 an Charles und der Zustand des alten Mannes verbessert sich zusehends. Gleichzeitig wird jedoch Caesar klar, dass er zeit seines Lebens immer nur ein Haustier bleiben wird.

    Nieder mit dieser Bananenrepublik! Planet der Affen: Prevolution
    Bei einem Streit zwischen Wills Vater und einem Nachbarn greift Caesar ein und wird daraufhin in ein Tierheim gebracht, wo er einem Tierquäler in die Hände fällt. Als Charles’ Zustand sich trotz eines stärkeren Medikaments verschlechtert und er schließlich stirbt, soll Caesar wieder zu Will kommen. Doch er stiehlt das neue ALZ-113, impft seine mitgefangenen Menschenaffen und entkommt. Mitten auf der Golden-Gate-Brücke kommt es zum Showdown zwischen den intelligenten Affen und der Ordnungsmacht.
    In den Siebzigerjahren galten die Affenmasken der Filmserie als nahezu perfekt. Und auch Rick Bakers Arbeit am Tim-Burton-Film wurde überall gelobt. Aber das neue Performance-Capture-Verfahren, bei dem zuerst die Bewegungen und Mimik der Schauspieler aufgenommen werden und später am Computer ein Affenkostüm darüber gelegt wird, zeitigt schlicht viel bessere Ergebnisse. Das wird klar, wenn man etwa in Caesars Augen blickt und den Schmerz sieht, den Schauspieler Andy »Gollum« Serkis perfekt darstellt. Dass Serkis’ Arbeit mal wieder von der Oscar-Akademie ignoriert
wurde, spricht eher gegen dieses vollkommen versteinerte und unbewegliche Gremium.
    Zu all den schönen Zitaten und der neuesten Technik kommt noch ein überzeugendes Schauspielerensemble: Tom Felton etwa, der ja nach seiner Darstellung des Draco Malfoy in den Harry-Potter -Filmen endlich mal »jemand Nettes« spielen wollte, ist ein unfassbar gemeiner Tierpfleger. Und Wyatt versieht seinen Film mit einer klugen Botschaft, die er dem Zuschauer jedoch nicht um die Ohren haut. So kann man über Planet der Affen: Prevolution ohne zu übertreiben sagen: einer der besten Science-Fiction-Filme der letzten Jahre. Selbst der etwas bemühte deutsche Titel macht Sinn.
    Lutz Göllner
    PRIEST
    USA 2011 · Regie: Scott Charles Stewart · Darsteller: Paul Bettany, Karl Urban, Maggie Q, Brad Dourif, Christopher Plummer, Mädchen Amick

     
    Wenn schwarz gekleidete Priester mit Kreuz-Tattoo auf der Stirn in einer postapokalyptischen Welt gegen mutierte Vampire kämpfen, weiß man: Der Kinosommer hat begonnen. Woche für Woche unterbietet sich Hollywood in den Sommermonaten mit Filmen, die vor allem ein junges, mit Comics, Computerspielen und sehr vielen Hollywood-Filmen aufgewachsenes Publikum um ihr Geld bringen sollen. Diese Woche also Priest , die Verfilmung eines koreanischen Comics, das wiederum Elemente aus amerikanischen Western mit einem düsteren, alttestamentarischen Katholizismus vermischt. Von all diesen Subtexten, dem Spiel mit Genremustern, ist in der Filmversion erwartungsgemäß wenig übrig geblieben. Die ist voll von überproduzierter Action, zahllosen Kampfszenen und vielen Explosionen und ist dabei erstaunlich kurzweilig. Was zum einen an der kaum mehr als 80-minütigen Spiellänge liegt, die nach Monaten des Umschneidens übrig geblieben ist. Im Sauseschritt werden rudimentäre Handlungsmomente abgehakt, die viel andeuten, sich aber letztlich auf eine simple Rettungsgeschichte reduzieren. Held ist ein namenloser Priester, gespielt von Paul Bettany, der hier im Grunde bloß eine etwas extremere Version seiner sich selbst kasteienden Figur aus dem Da Vinci Code gibt. Seine Kutte konnte er jedenfalls wiederverwerten, und er schaut womöglich deshalb oft so griesgrämig unter ihr hervor, weil das tägliche Aufmalen eines über Stirn und Nase verteilten Kreuzes doch ein Kreuz (pardon!) gewesen sein muss. Dieser Priester also war einst ein fabelhafter Vampirjäger, der die Menschheit vor dieser modernen Plage gerettet hat. Doch ach, Undank ist der Welten Lohn, und so fristet unser Held ein karges Dasein in einer typisch düsteren, stets

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