Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012
dem
Hintergrund der Nacht erhebt sich wie ein monumentaler Wolkenkratzer Baron Wittards UTOPIA.
Baron Wittard: Das dunkle Geheimnis von Utopia
Die erste knifflige Aufgabe für den Spieler besteht darin, einen Weg ins Innere des UTOPIA-Gebäudes zu finden. Die dabei zu lösenden Rätsel lassen sich am ehesten als Logik- oder Kombinationsrätsel bezeichnen. Im Innern des Gebäudes durchstreift der Spieler verlassene technische Einrichtungen, Wohnanlagen, kleine Parks oder Restaurants. Einige Orte zeugen von Zerstörung und gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Wie in der Myst -Serie bewegt sich der Spieler nicht völlig frei durch die Spielwelt. Vielmehr springt er punktuell zu unzähligen vorberechneten Panorama-Ansichten, die wie ein Wegenetz die Spielwelt durchziehen. An den jeweiligen dicht gesetzten Haltepunkten kann man sich frei umsehen und die Spielumgebung genauestens in Augenschein nehmen. Leider wirkt die Spielwelt sehr statisch, da auf interaktive grafische Elemente so gut wie vollständig verzichtet wurde. Dennoch macht die Spielumgebung einen sehr stimmungsvollen Eindruck und lässt besonders durch die gelungene Geräuschkulisse wohligen Grusel aufkommen.
Was den Spielablauf angeht, wird der Spieler oft ziemlich allein gelassen. Zu vielen Rätseln gibt es nur unzureichende Hinweise und das UTOPIA-Gebäude erweist sich als sehr unübersichtlich.
Gerd Frey
BULLETSTORM
Electronic Arts · Shooter · PC, Xbox 360, Playstation 3
Bulletstorm bietet kompromisslose und bisweilen grenzwertig humorvolle Shooter-Action für ein erwachsenes Zielpublikum. Das Spiel lässt sich am ehesten als eine Kombination aus Wild-West-Geschichte, Mad-Max-Styling und einer Shooter-Spielmechanik ähnlich der Serious-Sam -Serie beschreiben. Es wurde in jedem Fall innovativer und technisch überzeugender umgesetzt als die fast zeitgleich publizierte Duke-Nukem -Fortsetzung.
Bulletstorm begeistert durch seine skurrilen Charaktere, einen abwechslungsreichen und aberwitzigen Spielverlauf und spektakulär geskriptete Action-Szenen. Anders als Serious Sam erzählt Bulletstorm eine wendungsreiche und abgedrehte Spielgeschichte mit wunderbar schrulligen Spiel-Charakteren. Die Ausarbeitung der Protagonisten erreicht zwar nicht die Qualität solcher Spiele wie Half Life 2 , markiert aber für einen reinen Shooter ein neues Qualitätslevel. In der Spielgeschichte ist man Mitstreiter einer rauen kosmischen Piratentruppe, die auf einem fremden Planeten eine spektakuläre Bruchlandung baut. Im Handlungsablauf kämpft sich der Spieler meist durch klassische Shooter-Abschnitte, in denen er sich gegen riesige Gegnerhorden zur Wehr setzen muss. Das Spiel wechselt dabei zwischen den absurdesten Kampfsituationen, in denen es nicht immer leicht fällt, die Übersicht zu bewahren. Die Sprüche der Gang-Mitglieder sind nicht immer jugendfrei und karikieren gnadenlos gängige Action-Filme.
Bulletstorm
Kreativität bewiesen die Entwickler auch beim Waffenarsenal. Besonders eindrucksvoll erweist sich hier die magnetische Energiepeitsche, mit der man auch weit entfernte Gegner »heranpeitschen« kann. Diese schweben dann wie in Zeitlupe durch die Luft und warten nur noch auf einen kräftigen Tritt in den Hintern oder einen tödlichen Kugelhagel. Auch grafisch lässt Bulletstorm die virtuellen Muskeln spielen. Die Unreal-3D-Engine zaubert wunderschöne Science-Fiction-Landschaften auf den Bildschirm. Auch die Weitsicht ist enorm. Bedauerlicherweise hinterlässt jedoch ein Teil der Texturen einen leicht unscharfen Eindruck. Ein Schönheitsfehler, der höchstwahrscheinlich auf die heute übliche Konsolenoptimierung zurückzuführen ist.
Shooter-Liebhaber ohne den Anspruch auf eine realitätsnahe Spielumsetzung dürften sich bei Bulletstorm bestens aufgehoben fühlen.
Gerd Frey
CHILD OF EDEN
Ubisoft · Ästhetik-Shooter ·
Xbox 360, Playstation 3
Langsam gehen die Lichter aus im Los Angeles Theatre, einem etwas heruntergekommenen Art-déco-Bau am Broadway, der einstigen Theatermeile der kalifornischen Metropole. Ein Mann im schwarzen Anzug betritt die Bühne, hebt die Hände, die in weißen Handschuhen stecken, und wartet einen Moment. Plötzlich erscheinen Formen und Farben auf der Leinwand, einzelne Klänge dringen aus den Lautsprechern, Drumsounds und Synthesizermelodien formen sich nach und nach zu einem treibenden Musikstück. Offenbar dirigiert der Mann das Geschehen auf dem Schirm. Er lässt eine Hand kreisen, scheint mit der
Weitere Kostenlose Bücher