Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012
muss – nicht nur, damit ein wirklich guter Film dabei herauskommt, sondern auch damit ich beim ersten Film so nah am Original bleibe, dass es sich weiterentwickeln und zu einer echten Marke werden kann.« Was Favreau hingegen überhaupt nicht beunruhigte, war die Tatsache, dass große Teile der Science Fiction, von Star Wars bis Flash Gordon , so viel von Burroughs übernommen hatten. »Ich mache mir keine Gedanken darüber, es neu erfinden zu müssen, weil es den ganzen anderen Filmen, die dieses Material während der letzten, na ja, fast hundert Jahre ausgeschlachtet haben, zu ähnlich sein könnte«, meinte er. »Aber ich denke, die Tatsache, dass es schon so lange existiert, gibt einem die Freiheit, es ganz direkt anzugehen und keine Angst davor haben zu müssen, es könnte Ähnlichkeiten mit anderen Sachen haben, die in der Zwischenzeit entstanden sind. Ich werde mich einfach draufstürzen, vollkommen furchtlos. Wissen Sie, wenn man es mit Religion zu tun bekommt, schwingt da immer auch eine Menge Sozialkritik mit. Burroughs hatte eine ganz klare Meinung zur Religion und vielen Themen seiner Zeit, aber letztendlich, finde ich, sind diese Bücher spirituell gesehen genau richtig angelegt. Carter und diese verschiedenen Kulturen repräsentieren etwas, das eine klare Warnung in Bezug auf unsere eigene Zukunft darstellt, und das will ich nicht verlieren. Bei einem Film dieser Art darf die gesellschaftliche Bedeutung
nicht zu offensichtlich sein, aber wenn die Leute sich amüsieren, sich gut unterhalten fühlen, dringt die Message sozusagen unter dem Radar zu ihnen durch. Man versüßt ihnen quasi die bittere Pille, und genau das macht es für mich so spannend.«
Mark Fergus, dem Children of Men (2006) eine Oscar-Nominierung eingebracht hatte, war Favreaus bevorzugter Drehbuchschreiber, und er wurde verpflichtet, um die ersten drei Episoden der Burroughs-Serie zu adaptieren. Er hatte die Bücher nie gelesen und sagte laut Website FilmStew , dass dies »toll war, weil es dadurch ganz frisches Material für mich darstellte. Ich dachte nur: Wow, im Laufe der Jahre hat so ziemlich jeder diese Bücher für seine SF-Geschichten und -Filme ausgeschlachtet! Unsere Hauptaufgabe lag darin, den Fokus so auszurichten, dass es zu einer Art mythisch angehauchtem Märchen wurde. Wenn man wollte, konnte man daraus einen Vierstundenfilm machen. Aber wenn man die unzähligen Nebenfiguren, die verschiedenen Schichten und das alles weglässt, ist es eigentlich eine ganz schlichte Story. Als wir ihnen zeigten, dass wir wussten, wie man dieses Material durchgehen und eben diese Geschichte finden kann – ich glaube, da wollten sie dann endgültig, dass wir mitmachen. Da hatten wir es geschafft.«
In einem Kommentar, den Harry Knowles im April 2006 auf Ain’t It Cool postete, bestätigte er, dass ein neues, »das bisher beste« Drehbuch eingereicht worden sei. Eine Woche später richtete Favreau auf seiner Myspace-Seite ein John Carter vom Mars -Forum ein, wodurch er direkt mit den Fans in Kontakt treten konnte. »Das Script und die Skizzen sind gut angekommen, jetzt warten wir auf die Anmerkungen zum Drehbuch und das Budget. Wenn das steht, werden wir unseren endgültigen Vorschlag einreichen, um zu sehen, ob Paramount Interesse daran hat, diesen Film weiter voranzubringen.
« Auf die Frage, wie er die Tharks darstellen wolle, antwortete er: »In den Skizzen, die ich abgenommen habe, haben sie die gleiche Größe wie im Buch, die Männchen sind fünf Meter groß, die Weibchen zweieinhalb. Soweit ich weiß, ist das in der gesamten Entwicklungsgeschichte des Films zum ersten Mal so.« Eine Anspielung darauf, dass in früheren Entwürfen versucht wurde, die Wesen auf Menschengröße zu reduzieren.
Im gleichen Monat postete Favreau ein weiteres Update: »Langsam, aber sicher arbeitet sich das Projekt auf der Prioritätenliste von Paramount nach oben. Zum ersten Mal hat es im Studio ein paar echte Fans gefunden. Ich arbeite jetzt schon seit Ende 2005 daran und habe einige Regieangebote ausgeschlagen, weil ich gehofft habe, das hier könnte mein nächster Film werden. Ursprünglich hieß es, bis Ende Februar 2006 hätten wir eine Antwort. Dann sagten sie März. Dann April. Inzwischen ist ein halbes Jahr vergangen, und ich habe immer noch keine feste Zusage.« Trotzdem sei das Studio aber sehr positiv. »Das ist eben kein kleines Projekt, das sie machen können, ohne vorher einiges abzuwägen.« Eine Sorge sei, so Favreau, dass Paramount
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