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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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ausgesprochen funktionale Erzeugnisse ausgesprochen esoterikfreier Wirtschaftsunternehmen handelt – eine dreizehnte Sitzreihe fehlt. Wenn also Flugzeughersteller und Airlines sich bemüßigt fühlen, die Gefahr der Zahl 13 durch schlichtes Weglassen zu bannen, so sollte dies in einem guten Roman ebenso der Fall sein. Und sei es nur, um dem Aberglauben des einen oder anderen Lesers gerecht zu werden.« Wie stellen Sie sich Ihre Leser vor?
    A: Ich möchte diesbezüglich gerne meinen geliebten Wittgenstein zitieren, der im Vorwort zum »Tractatus« meint: »Dieses Buch wird vielleicht nur der verstehen, der die Gedanken, die darin ausgedrückt sind – oder doch ähnliche Gedanken –, schon selbst einmal gedacht hat. Es ist also kein Lehrbuch. Sein Zweck wäre erreicht, wenn es einem, der es mit Verständnis liest, Vergnügen bereitete.« Fazit: Ich stelle mir meine Leser verständnisvoll und vergnügt vor.
    F: Können Sie verraten, an welchem Projekt Sie zur Zeit arbeiten? Oder bald arbeiten werden? Gibt es einen Roman, den Sie irgendwann schreiben wollen?
    A: Ich habe soeben einen Roman abgeschlossen, »Das himmlische Kind«, kein Krimi, aber auch kein Märchen, sondern eine Geschichte von der Kraft des Erzählens und vom Wunder der Eingebung. Ich mag das Wort Einflüsterung . Die Geister in meinen Geschichten schreien und toben nicht, sind ja keine Menschen, rücken keine Tische, nein, sie sprechen leise, aber deutlich. Das Buch erscheint im Oktober 2012 bei Droemer. Jetzt bin ich wieder mit einem Roman für den Piper Verlag beschäftigt, der den Arbeitstitel »Der Allesforscher« trägt. Eine Familiengeschichte, besser gesagt, die Beschreibung zweier Vater-Sohn-Beziehungen. Gleich zu Beginn ist der Text von zwei phantastischen Elementen geprägt –
einem realem und einem fiktiven. Aber wie immer soll das Phantastische »normal« daherkommen, nicht als ein skurriles Element, nicht als ein Stück Fantasy, sondern als natürlicher Teil der Welt. Ist es ja auch. Alles ist Natur. Zum Beispiel auch das Unsichtbare.
    F: Herr Steinfest, wir bedanken uns herzlich für dieses Gespräch!
     
     
    Titelliste (Auswahl):
     
    Das Ein-Mann-Komplott. Aarachne: Wien, 1996
    Der Nachmittag des Pornographen. Aarachne: Wien, 1997
    Cheng: Rabenschwarzer Roman um einen Wiener Chinesen. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach, 1999
    Nervöse Fische. Bastei-Lübbe: Bergisch-Gladbach, 2004; neu aufgelegt: Piper Verlag: München, 2008
    Der Umfang der Hölle. Piper Verlag : München, 2005
    Ein dickes Fell. Chengs dritter Fall. Piper Verlag: München, 2006
    Die feine Nase der Lili Steinbeck. Piper Verlag: München, 2007
    Mariaschwarz. Piper Verlag: München, 2008
    Gewitter über Pluto. Piper Verlag: München, 2009
    Batmans Schönheit. Piper Verlag: München, 2010
    Die Haischwimmerin. Piper Verlag: München, 2012
    Hartmut Kasper ist Journalist und Autor mit einem Faible für die literarische Phantastik.

Am 10. März 2012 starb die Zukunft. Doch durch die toten Augen von Moebius werden wir ihr Bild für alle Zeiten sehen. Ferne Sterne. Fremde Wesen. Und die Menschen auf ihrem Weg weg vom Alltäglichen, hinweg von der Erde, hinein ins Unendliche. Ins Königreich der Phantasie, das er als Wüste zeichnete. Doch in dieser Wüste blühen die schönsten Triebe der Science Fiction.
    Welche Zukunft aber ist mit dem Comiczeichner Moebius gestorben, wenn seine Welt doch als Bild und in Bildern erhalten bleibt? Was der Zukunft nunmehr fehlen wird, ist die Möglichkeit weiterer Zukünfte, die von diesem unermüdlichen Erfinder anderer Welten noch zu erwarten gewesen wären. Deshalb ist der 10. März 2012 ein so trauriger Tag für die Geschichte aller Phantastik. Wir werden so vieles nicht mehr sehen, was er gezeichnet hätte. Denn mit Jean Giraud alias Moebius starb ein Mann, der siebenundfünfzig seiner dreiundsiebzig Lebensjahre der Ausweitung der Grenzen unseres Vorstellungsvermögens gewidmet hat, und noch einige Jahre seines diesbezüglichen Einsatzes hätten uns gutgetan. Wie aber ging es los damit, und wo führte es hin?

    Jean Giraud alias Moebius (1938–2012)
    Es wäre unnötig, über eigene Begegnungen mit Moebius zu sprechen, wenn sie nicht so charakteristisch wären. Wie die im Jahr 2001 auf der Frankfurter Buchmesse, wo er für seine Fans zeichnete. Er nahm ein Blatt und skizzierte einen Mann vor einem großen Fenster. Und dann zeichnete er ein winziges Flugzeug hinzu, doch vier Wochen nach den Anschlägen vom 11. September war diese

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