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Heyne Galaxy 04

Heyne Galaxy 04

Titel: Heyne Galaxy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Hauptquartier von einem Diverter geschützt, dachte Breeli. Kein Wunder, wenn die Terraner auf der neunzehnten Stufe standen.
    Der Diverter war nichts als ein stark vergrößerter Schutzschild mit erweitertem Wirkungsbereich. Raumschiffe, die ihn besaßen, konnten sogar Atomexplosionen in den Hyperraum ableiten. Wenn man ihn zum Schutz eines Gebäudes benutzte, konnte man ihn so einstellen, daß er erst bei der Detonation einer Handgranate reagierte, aber auch so empfindlich, daß schon ein versehentlich dagegenlaufender Hund in ein anderes Universum geschleudert wurde.
    Die Tatsache, daß der Leutnant sehr langsam fuhr, kaum mehr als zehn Meilen in der Stunde, verriet nur allzu deutlich, daß General Prani vorsichtig war. Der Diverter war auf höchste Empfindlichkeit eingestellt worden.
    Breeli wußte natürlich nicht, daß es einst ein abseits der Autobahn gelegenes Rasthaus gewesen war. Er sah nur die gelben Mauern und den modernen Baustil. Aber nicht das Gebäude allein war es, das ihm die ganze Ausweglosigkeit der Situation erneut vor Augen führte. Das blau gekachelte Schwimmbecken daneben war mehr als alles andere der letzte Beweis. Nur eine hochzivilisierte Rasse war in der Lage, genügend Wasser für derartige Zwecke herbeizuleiten. Vielleicht war es der siebzehnten Stufe möglich, das Wasser in einem Becken zu sammeln, aber es würde ihr niemals möglich sein, es auch zu reinigen und mit Kohlensäure zu versetzen, wie es hier offensichtlich der Fall war.
    Prani würde verurteilt und hingerichtet werden, das stand nun fest. Breeli konnte man für das Geschehene nicht verantwortlich machen, weil er zu spät gekommen war, aber besonders angenehm war die Sache für ihn gerade auch nicht.
    Er war ein wenig überrascht, als er von einer eingeborenen Frau am Eingang empfangen wurde. Sie sprach fließend Pastanisch, von einem kleinen Akzent abgesehen.
    »Wie ist Ihr Name?« fragte er sie.
    »Dorothy Green, Sir. Ich bin Verbindungsoffizier.«
    »Haben die Terraner oder General Prani Sie eingesetzt?«
    »Ein gegenseitiges Abkommen, Sir.«
    Ihre Stimme war wesentlich netter als ihr Aussehen. Die drei Frauen, die Breeli unterwegs auf der Straße gesehen hatte, waren attraktiver gewesen. Dorothy Green war dünn und mager, ihr Gesicht hatte eine blasse Haut, und wenn die Uniform auch graubraun und sauber war, änderte das nichts an dem Gesamteindruck ihrer nichtssagenden Persönlichkeit.
    An sich sehr vernünftig, dachte Breeli bei sich, keine besonders hübschen Frauen der Eingeborenen im Hauptquartier zu beschäftigen. So konnte es keine Verwicklungen geben. Wenn allerdings die drei Mädchen, die er auf der Straße gesehen hatte, hier arbeiteten, würde nicht viel getan werden.
    »Wie darf ich Sie anreden?« fragte er und erwartete insgeheim eine etwas verbitterte Reaktion. Aber sie antwortete:
    »Dorothy oder Green, ganz wie Sie wünschen. Oder beides.«
    »Gut«, sagte er, ohne sich festzulegen. Ihm war, als schwinge in der melodischen Stimme des Mädchens Trauer mit, aber er war sich nicht sicher. Vielleicht hing es mit dem zusammen, was man ihr und ihrer Rasse angetan hatte. »Lächeln Sie eigentlich niemals?«
    »Nicht sehr oft, Sir. General Prani erwartet Sie, Sir.«
    General Prani stand im mittleren Alter, war sehr fett und hatte dicke, sinnliche Lippen. Als Breeli ihn jetzt zum erstenmal sah, wurde ihm alles klar.
    Prani war nicht besonders intelligent. Sicherlich hatte er es nur seinem Glück und den Fähigkeiten seiner Untergebenen zu verdanken, wenn er nicht bereits mit Schimpf und Schande davongejagt worden war. Irgendwie war es ihm gelungen, General zu werden. Und irgendwie war es ihm auch gelungen, mit einer so wichtigen Mission betraut zu werden.
    Kein Wunder, daß er alles falsch gemacht hatte.
    »Freut mich, Sie bei uns zu sehen, Sir«, sagte er leutselig. »Ich denke, es wird Ihnen bei uns gefallen. Die Frauen der Eingeborenen sind – nun, sagen wir einmal, sehr zuvorkommend. Eine wunderbare Welt, Sir. Ich glaube, Sie werden mit mir zufrieden sein können.«
    So ein Dummkopf, dachte Breeli wütend. Er ist auch noch stolz auf das, was er uns allen eingebrockt hat.
    »General«, sagte Breeli ernst. »Die Terraner haben die achtzehnte Stufe erreicht, wenn ich mich nicht irre.«
    »Darüber habe ich eigentlich nie nachgedacht«, gab Prani zu. »Ich würde sagen: neunzehnte Stufe. Genaue Analysen wurden bisher noch nicht angestellt. Sie müssen jedoch zugeben, daß es kaum jedem General gelingen würde,

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