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Heyne Galaxy 05

Heyne Galaxy 05

Titel: Heyne Galaxy 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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von den üblichen Handelsrouten entfernt. Es hatte allerdings eine Zeit gegeben, in der die Bewohner von Meldge im Besitz einer sehr fortgeschrittenen Wissenschaft waren, der sogenannten »Alten Wissenschaft«, von der man hin und wieder Überbleibsel entdeckte.
    »Und das da …«, Gregor deutete auf die Maschine, »… ist ein Produkt der Alten Wissenschaft?«
    »Sehr richtig. Eine kostenlose Produktionsmaschine vom Planeten Meldge. Ich bezweifle, ob es mehr als vier oder fünf im ganzen Universum davon gibt. Man kann sie nicht nachbauen.«
    »Und was produziert die Maschine?« wollte Gregor wissen.
    »Wie soll ich das wissen? Gib mir doch mal das Meldge-Wörterbuch.«
    Gregor bemühte sich, Haltung zu bewahren. Gemessenen Schrittes ging er zur Bibliothek und suchte das Buch.
    »Wenn du nicht weißt, was produziert werden kann …«
    »Das Wörterbuch. Danke. Was spielt es überhaupt für eine Rolle, was der Kasten produziert? Die Hauptsache ist, es kostet uns nichts. Die Maschine bezieht ihre Energie einfach aus der Luft, aus dem Weltraum, von der Sonne – überall her. Sie braucht nirgendwo angeschlossen zu werden. Kein Treibstoff ist nötig. Sie läuft ewig, wenn man sie erst einmal anstellt.«
    Arnold schlug das Buch auf und suchte die Übersetzung der Worte, die vorn auf der Maschine standen.
    »Aber kostenlose Energie…«, begann Gregor. Er kam nicht weit.
    »Jene alten Wissenschaftler waren keine Narren«, stellte Arnold fest und schrieb die Übersetzung in sein Notizbuch. »Die Maschine holt sich ihre Energie aus der Luft. Es kann uns also egal sein, was sie produziert, wie ich schon betonte. Verkaufen können wir alles. Es wird immer einen Profit bringen, da wir keine Unkosten haben.«
    Gregor betrachtete seinen kleineren Partner, und sein langes, schmales Gesicht wurde noch trauriger, als es ohnehin schon war.
    »Arnold, darf ich dich daran erinnern, daß du Chemiker bist. Ich selbst bin Ökonom. Von Maschinen verstehen wir alle beide nicht viel, schon gar nicht von Maschinen fremder Intelligenzen.«
    Arnold nickte geistesabwesend und drehte an einem Rädchen. Die Maschine gab ein trockenes Gurgeln von sich.
    »Und noch etwas«, fuhr Gregor unbeirrt fort. »Wir sind Schädlingsbekämpfer. Hast du das vergessen? Wir haben keine Ursache…«
    Die Maschine begann zu husten. Sehr unregelmäßig.
    »So, nun habe ich die Übersetzung zusammen«, sagte Arnold triumphierend. »Die Meldge Produktionsmaschine ist ein Erzeugnis der Glotten-Werke. Sie ist unzerstörbar und garantiert störungsfrei. Keine Energiequelle wird benötigt. Zum Anlassen muß Knopf Nummer eins gedrückt werden. Um sie abzustellen benutzt man den Laxianischen Schlüssel. Die Maschine hat eine niemals endende Garantie für störungsfreies Funktionieren. Nun, was meinst du dazu?«
    »Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt«, betonte Gregor ruhig. »Wir sind Schädlingsbekämpfer und …«
    »Sei doch nicht so stur«, unterbrach ihn Arnold ungehalten. »Wenn das Ding erst einmal läuft, brauchen wir keinen Handschlag mehr zu tun. Wir pensionieren uns. So, das hier ist Knopf Nummer eins.«
    Zuerst klapperte es im Innern der Maschine, aber dann lief sie regelmäßiger und ruhiger. Lange Minuten geschah sonst nichts.
    »Sie muß sich natürlich aufwärmen«, vermutete Arnold.
    Doch dann, ganz unten, kam aus einer kleinen, runden Öffnung ein graues Pulver heraus.
    »Was ist es?« fragte Gregor.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Wir werden es untersuchen müssen.«
    Arnold nahm ein Reagenzglas und füllte es mit dem grauen Pulver. Gregor blieb vor der Maschine stehen, während Arnold zum Tisch ging, um mit der Analyse zu beginnen.
    »Sollten wir die Maschine nicht abstellen, bis wir herausgefunden haben, was es ist?«
    »Warum abstellen? Was immer es auch ist, irgend etwas wird es schon wert sein. Und uns kostet es ja nichts.«
    Arnold entzündete einen Bunsenbrenner und füllte ein Glas mit destilliertem Wasser. Er begann das Pulver zu mischen und zu erwärmen.
    Gregor zuckte mit den Schultern. Er war es gewöhnt, daß sein Partner oft schnell und selbständig handelte. Er wußte, daß Arnold ohne viel Anstrengung reich zu werden gedachte. Wenig Arbeit und viel Geld, das war Arnolds Devise. Meistens klappte diese Methode natürlich nicht. Aber das schien Arnold wenig zu stören. Er versuchte es immer wieder.
    Na, von mir aus, dachte Gregor und setzte sich. Immerhin war das Leben nicht so langweilig. Er mischte die Karten und

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