Heyne Galaxy 05
Tangreese.«
»Und die wäre?«
»Tangreese kann als Baustoff gehandelt werden. Eine Art Zement. Nach einigen Wochen wird es so hart wie Granit, weißt du.«
»Nein, das weiß ich nicht.«
»Dann rufe eine Baufirma an. Wir erledigen das am besten gleich.«
Gregor erhielt Sekunden später Verbindung mit der Toledo-Mars-Baugesellschaft und erklärte einem Mr. O'Toole, daß er ihm einen fast unbegrenzten Vorrat an Tangreese anbieten könne.
»Tangreese?« vergewisserte sich O'Toole. »Es gibt bessere Baustoffe, müssen Sie wissen. Das Zeug hält die Farbe so schlecht.«
»Hm, das ist mir unbekannt«, gab Gregor zu.
»Leider stimmt es. Aber ich möchte Ihnen einen Tip geben. Es gibt da irgendwo in der Galaxis so eine verrückte Rasse, die ernähren sich von dem Zeug. Warum fragen Sie nicht…?«
»Wir ziehen es vor, Tangreese als Baustoff zu verkaufen«, unterbrach ihn Gregor.
»Nun gut, natürlich sind wir bereit, anzukaufen. Es gibt immer billige Bauaufträge, wo wir es verwerten können. Ich biete Ihnen fünfzehn Cent die Tonne.«
»Warten Sie einen Augenblick – oder besser, ich rufe Sie wieder an.«
Arnold nickte, als er das Angebot erfuhr.
»Fünfzehn Cent die Tonne – nicht schlecht. Zehn Tonnen schafft die Maschine am Tag. Woche für Woche, Jahr für Jahr.« Er begann zu rechnen. »Das sind etwa fünfhundertfünfzig Dollar im Jahr. Nicht sehr viel, aber die Miete wenigstens haben wir 'raus, ohne eine Hand rühren zu müssen.«
»Aber wir können die Maschine unmöglich hier stehen lassen«, sagte Gregor und starrte auf die ständig zunehmende Menge Tangreese.
»Natürlich nicht! Wir suchen ein leerstehendes Grundstück und stellen die Maschine dorthin. Da kann sie produzieren, und O'Toole kann jederzeit soviel abholen lassen, wie er benötigt.«
Gregor rief Mr. O'Toole wieder an.
»In Ordnung«, sagte der. »Sie wissen, wo wir sind. Laden Sie das Zeug auf einen Lastwagen und bringen Sie es her.« »Wir sollen es bringen? Wir dachten, Sie würden…« »Für fünfzehn Cent die Tonne? Lieber Himmel, wir tun Ihnen ja noch einen Gefallen, wenn wir ankaufen. Sie bringen uns Tangreese, wir kaufen. Klar?«
Gregor hängte auf. Arnold sah nicht mehr so zuversichtlich aus.
»Verdammter Mist!« stellte er fest. »Die Transportkosten …«
»… würden mehr als fünfzehn Cent die Tonne betragen«, fuhr Gregor fort und nickte. »Ich schlage vor, du stellst jetzt die Maschine endlich ab, bis uns eine bessere Lösung eingefallen ist.«
Arnold watete durch den grauen Staub zu der Maschine.
»Moment noch«, sagte er und bückte sich, um die Instruktionen zu lesen. »Zum Abstellen wird ein Laxianischer Schlüssel benötigt.«
Er betrachtete die Maschine.
»Nun stell sie doch schon ab.«
»Einen Augenblick noch.«
»Willst du sie nun abschalten oder nicht?«
Arnold richtete sich auf und lachte etwas gezwungen.
»Scheint nicht so einfach zu sein.«
»Und warum nicht?«
»Wir brauchen einen Laxianischen Schlüssel. Was ist das überhaupt?«
Sie verbrachten die nächsten Stunden damit, sämtliche Museen, Forschungsinstitute und archäologische Anstalten anzurufen. Niemand hatte jemals einen Laxianischen Schlüssel gesehen, und niemand wußte, ob überhaupt jemals einer gefunden worden war.
In seiner Verzweiflung versuchte es Arnold mit Joe, dem Händler.
»Tut mir leid, ich habe auch keinen Laxianischen Schlüssel. Was glauben Sie, warum ich Ihnen die Maschine so billig überlassen habe?«
Arnold legte den Hörer auf. Sie starrten sich an. Neben ihnen produzierte die Maschine unaufhörlich das Pulver. Zwei Stühle und die Heizkörper waren bereits spurlos verschwunden. Das Zeug hatte Tischhöhe erreicht.
»Unser lieber, kleiner Geldverdiener«, sagte Gregor sarkastisch.
»Es muß uns eben etwas einfallen«, meinte Arnold.
»Uns …?«
Arnold kehrte zu seinen Büchern zurück und versuchte herauszufinden, wozu sich Tangreese noch verwenden ließ. Die Nacht verging. Gregor schaufelte inzwischen das graue Pulver in die Vorhalle hinaus, damit sie nicht erstickten.
Endlich dämmerte es, und der Morgen brach an. Eine fahle Sonne schien durch die Fenster und ließ tausend Staubkörnchen aufblitzen, die überall im Zimmer schwebten. Arnold erhob sich und gähnte.
»Hast du was gefunden?« fragte Gregor.
»Ich fürchte nein.«
Gregor ging, um das Frühstück zu holen. Als er zurückkam, standen der Hausmeister und zwei rotgesichtige Polizisten in der Vorhalle und redeten auf Arnold ein.
»Der Sand
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