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Heyne Galaxy 06

Heyne Galaxy 06

Titel: Heyne Galaxy 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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mußte an Webers Theorie denken. Wenn es wirklich Symbiose war, dann waren vielleicht die Farbflecke die Überreste einstiger Lebewesen, die in diesem einzigen aufgegangen waren.
    Die Organe, die zum Produzieren und Legen der Eier notwendig waren, wurden genau beschrieben, aber wenn ich die Bemerkungen richtig deutete, lag kein schlüssiger Beweis dafür vor, daß in letzter Zeit überhaupt Eier produziert oder gelegt worden waren. Ähnlich stand es mit den Milchdrüsen und dem Gesäuge.
    Weiter behauptete Oliver, daß die Vegetation fünf verschiedene Arten von Früchten und drei Sorten Gemüse hervorbrachte.
    Ich schob die Aufzeichnungen beiseite, lehnte mich zurück und versuchte, über das Gelesene nachzudenken. Dieses Tier, das war mir klar, war einmalig in seiner Art. Besaß man eine Herde von Viechern, hatte man sechs oder sieben Sorten von Fleisch, einen Obstgarten und drei Sorten Gemüse. Man brauchte praktisch nichts mehr, um leben zu können.
    Ich nahm die Notizen noch einmal und sah sie durch, bis ich gefunden hatte, was ich suchte. Oliver hatte es ausgerechnet. Das Gewicht aller nutzbaren Güter des Tieres lag nur sehr gering unter seinem Gesamtgewicht. Wenn man es total ausschlachtete, blieb praktisch nichts übrig.
    Als Ökonom interessierte mich das natürlich, aber da gab es auch noch andere Fragen, die geklärt werden mußten. Was aber, wenn das Fleisch für Menschen ungenießbar war? Das würde alle Hoffnungen zerstören. Oder konnte es nicht auch möglich sein, daß die Tiere eingingen, wenn man sie zu einem anderen Planeten brachte? Vielleicht konnten sie nur hier auf dem Grasplaneten existieren.
    Mir fiel ein, was am ersten Tag geschehen war. Ein Viech war auf uns zugekommen und sechs Meter vor uns stehengeblieben. Es hatte uns mit sanften, friedlichen Augen angesehen und war dann tot umgefallen. Ich beschloß, diesen Vorfall nicht zu vergessen und mir später den Kopf darüber zu zerbrechen.
    Es war durchaus möglich, daß sie nur das Gras fraßen, das auf dieser Welt gedieh. In einem solchen Fall mußte versucht werden, das Gras woanders anzupflanzen. Auch beschäftigte mich die Frage, wie schnell sich diese Tiere vermehrten. Und wie schnell sie heranwuchsen.
    Ich stand auf und trat aus dem Zelt. Der Wind hatte nach Sonnenuntergang nachgelassen. Es war ruhig hier draußen. Schon einmal deshalb, weil es auf dieser Welt niemand außer den Viechern gab, der Geräusche verursachen konnte – und niemand von uns wußte, ob die Viecher überhaupt welche hervorbringen konnten. Am Himmel waren die ersten Sterne erschienen.
    Ich ging dorthin, wo die Männer immer noch um den Tisch herumsaßen.
    »Es sieht so aus«, sagte ich, »als blieben wir eine Zeitlang hier. Morgen werden wir mit dem Ausladen beginnen.«
    Ich bekam keine Antwort darauf, aber in ihren Gesichtern las ich Genugtuung und Freude. Sie wußten wie ich, daß ein längerer Aufenthalt auf einer fremden Welt nur dann gestattet war, wenn lohnende Aussichten bestanden. Und das schien nun endlich der Fall zu sein. Wenn wir nach Hause zurückkehrten, dann brachten wir etwas mit, das alle anderen Expeditionsteams vor Neid erblassen lassen würde. Diesmal würden wir es sein, die Auszeichnungen und Prämien erhielten.
    Oliver brach endlich das Schweigen:
    »Einige der Versuchstiere sind halb verhungert und in schlechter Verfassung. Ich habe sie mir heute nachmittag angesehen. Die Schweine, und einige von den Ratten.«
    Sein Blick ging mir auf die Nerven.
    »Was sehen Sie mich so an?« wollte ich wütend wissen. »Bin ich vielleicht für die Tiere verantwortlich? Ich kümmere mich nur um sie, bis Sie Ihre Vorarbeiten abgeschlossen haben.«
    Kemper mischte sich ein:
    »Bevor wir ihnen zu fressen geben, brauchen wir ein anderes Viech.«
    »Ich werde einen Köder auslegen«, versprach Weber.
    Das war natürlich unnötig.
    Am anderen Tag, gleich nach dem Frühstück, verließ ein Viech die Herde und kam in unsere Richtung spaziert. Es kam sogar ziemlich nahe, als wollte es uns den umständlichen Transport seines Kadavers ersparen, schaute uns freundlich an, kippte um und war tot.
    Während Weber und Oliver sich darüber hermachten, begannen Parson und ich mit dem Ausladen der Vorräte. Das Leben auf dem fremden Planeten gehörte zur einleitenden Untersuchung über die Verhältnisse, die spätere Siedler auf ihrer Welt vorfinden würden. Parson und ich ließen nur die Notrationen im Schiff, alles andere wurde in Kisten gestapelt, die wir mit Planen

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