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Heyne Galaxy 06

Heyne Galaxy 06

Titel: Heyne Galaxy 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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erkältet genug. Nicht nur die Füße waren naß, sondern auch sein Pyjama; er klebte ihm am Körper. Feuchtigkeit verfing sich in seinen Augenbrauen und trübte die Sicht.
    Obwohl er noch keinen Hunger verspürte, fragte er sich, wovon die Flefnoben lebten. Aber vielleicht hatten sie überhaupt keine Mägen, ganz zu schweigen von Mündern. Vielleicht nahmen sie ihre Nahrung durch die Haut auf. Die bunten Bäche – jede Farbe ein anderer Geschmack. Rot bedeutet Fleisch, Grün Gemüse und …
    So ein Unsinn! schalt er sich und ballte die Fäuste. Keine Zeit für unnötige Betrachtungen. In wenigen Stunden werde ich ziemlichen Hunger haben und Durst. Außerdem werden sie mich bis dahin jagen. Es ist also besser, ich kümmere mich um meine Sicherheit.
    Glücklicherweise war die Straße unbelebt. Ob die Flefnoben die Dunkelheit fürchteten? Oder sie waren eben keine Nachtschwärmer und lagen nun alle brav daheim in ihren Betten und schliefen.
    Rabd! Er mußte Rabd finden! Der junge Forscher bedeutete nun die einzige Möglichkeit, jemals wieder zur Erde zurückzukehren. Lirld war tot. Er konnte nicht mehr helfen.
    Also Rabd!
    Manship stand ganz still und versuchte, die einfallenden Gedankenimpulse zu sortieren. Sie waren alle recht schwach, trotzdem gut verständlich.
    »Also gut, Liebling, wenn du eben nicht gadln willst, machen wir etwas anderes …«
    Oder:
    »Ich liebe dich, Nernt, aber als guter Freund muß ich dir doch sagen, daß wir besser …«
    Tausende von Gedankenimpulsen waren es, die Manship »hören« konnte, aber kein einziger von ihnen befaßte sich mit Rabd. Er gab es schließlich auf und ging die Straße hinab, immer dicht an den Hauswänden entlang. Einmal wurde die Entfernung zu gering, und in der Wand eines Gebäudes öffnete sich die bekannte Zickzacktür. Manship zögerte eine Sekunde, dann trat er ein.
    Der Raum war leer, aber schwach erleuchtet. Auf langen Regalen lagerten unverständliche Gegenstände, und es fiel Manship auf, daß diese Regale niemals an den Wänden standen, sondern stets frei und von allen Seiten erreichbar. Ein Warenhaus.
    Dicke, grüne Bälle – sie erinnerten an Melonen – ruhten in weißen Untertellern. Früchte? Manship griff zu und wollte sich überzeugen, da hatte die Kugel plötzlich Flügel und erhob sich, um zur Decke hochzufliegen. Alle anderen Kugeln folgten dem Beispiel. Ein ganzer Schwarm flatterte empor, und in der Decke schienen alle grünen Kugeln zu verschwinden.
    Manship verschwand, so schnell er konnte, aus dem merkwürdigen Gebäude. Zum Glück fand er die Tür, und Sekunden später stand er wieder auf der Straße. Erst jetzt kam ihm zu Bewußtsein, daß sich die Telepathieströme geändert hatten. Es kamen nicht mehr einzelne Impulse, sondern ganze Wogen identischer Gefühle, die in erster Linie Aufregung ausdrückten. Sie wurden plötzlich von einem Impuls überlagert, der ungewöhnlich stark war und Autorität verriet.
    »Guten Abend«, teilte die telepathische Stimme mit. »Wir bringen Ihnen jetzt eine wichtige Meldung. Hier spricht Pukr, Kimps Sohn. Angeschlossen sind alle Gedankenverstärker. Es folgen die letzten Nachrichten über das flachäugige Ungeheuer.
    Wie bekannt, materialisierte es um dreiundvierzig Kim Ortszeit im Labor Professor Lirlds als Folge eines Transmitterexperiments. Rat Glomg war anwesend und wohnte dem Versuch bei. Er warnte Lirld, als er die Gefährlichkeit des Ungeheuers erkannte und riet, es sofort zu töten. Als Glomg und sein Sohn Rabd das Labor verlassen hatten, brach das Ungeheuer aus. Es griff den Professor mit einem noch unbekannten und hochfrequentierten Mental- Strahl an, der angeblich aus den unglaublich flachen Augen kam. Unsere besten Wissenschaftler sind bereits an der Arbeit, um die Natur dieser Waffe zu ergründen und Gegenmittel zu finden.
    Professor Lirld bezahlte seine Neugier mit dem Leben. Er verschwand buchstäblich vor den Augen seines Assistenten Srin, der daraufhin den Kampf mit dem Ungeheuer aufnahm. Schließlich blieb ihm keine andere Wahl, als sein Heil in der Flucht zu suchen.
    Das fremde Ungeheuer vom Rande der Galaxis bewegt sich nun frei in unserer Stadt. Alle Bürger werden gebeten, Ruhe zu bewahren und darauf zu vertrauen, daß die Regierung alle geeigneten Schritte unternimmt, um wieder Herr der Lage zu werden.
    Wie noch bekannt wurde, hat Rabd, der Sohn vom Glomg, seinen Hochzeitsflug verschoben. Er will sich mit Tekt, der Tochter Hilps, vermählen. Rabd hat sich mit einem Trupp

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