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Heyne Galaxy 06

Heyne Galaxy 06

Titel: Heyne Galaxy 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Freiwilliger auf den Weg zum Wissenschaftsviertel der Stadt gemacht, wo das Ungeheuer zuletzt gesehen wurde. Er wird versuchen, es mit den herkömmlichen Warfen zu vernichten, ehe es sich vermehren kann.
    Wir melden uns wieder, wenn neue Nachrichten vorliegen.«
    Mir reicht's, dachte Manship wütend. Nun ist die Chance auch dahin, sich mit Rabd in aller Ruhe über die Möglichkeiten einer Rückkehr zur Erde zu unterhalten. Dabei wäre das ein guter Ausweg aus der Situation für alle gewesen. Statt dessen hieß es allgemein: Manship – tot oder lebendig!
    Das gefiel ihm ganz und gar nicht.
    Immerhin brauchte er nun Rabd nicht zu suchen. Der junge Forscher suchte – im Gegenteil – ihn. Allerdings in der Absicht, ihn umzubringen.
    Es würde besser sein, sich rechtzeitig nach einem Versteck umzusehen.
    Er ging zum nächsten Gebäude und wanderte solange an dessen Außenwand entlang, bis sich eine Tür öffnete. Er trat ein und sah sich um. Der Raum war angefüllt mit größeren Gegenständen, die er nicht identifizieren konnte – aber wenigstens waren es keine Flefnoben. Er suchte sich einen Platz zwischen zwei kistenähnlichen Konstruktionen und hoffte, daß es hier keine Alarmvorrichtung gab wie in dem Warenhaus.
    Was hätte er jetzt dafür gegeben, wieder ein kleiner Professor für Literatur auf der Kelly-Universität zu sein, statt als fremdes, flachäugiges Ungeheuer in einer fremden Stadt gejagt zu werden.
    Ihm blieb Zeit, sich über die seltsame Waffe zu wundern, die man ihm andichtete. Was sollte der Unsinn mit dem mentalen Strahl, der aus seinen Augen kam? Er hatte weder etwas gesehen noch gespürt – und doch hatte Lirld etwas Derartiges angedeutet, ehe er starb.
    War es möglich, daß das menschliche Gehirn etwas erzeugte, von dem nur Flefnoben betroffen wurden, dem Menschen aber verborgen blieb? Immerhin konnte er ja die Gedanken dieser Wesen empfangen, aber nicht umgekehrt. Vielleicht trat die verheerende Wirkung gerade dann ein, wenn er wütend war oder laut rief, seine Gedankenarbeit somit verstärkte. Aber das hatte er ja auch getan, als Lirld das erstemal schoß.
    Neue Gedankenimpulse erreichten ihn.
    Sie kamen von draußen, von der Straße, und sie waren sehr nahe.
    Rabd war mit seinen Freiwilligen eingetroffen.
    »Drei von euch gehen in dieser Richtung«, befahl Rabd. »Je zwei kümmern sich um die Nebenstraßen. Und haltet euch nicht mit den Häusern auf. Ich bin davon überzeugt, daß wir das Ungeheuer in den Straßen finden. Es wird irgendwo in der Dunkelheit lauern und auf neue Opfer warten. Zanh, Zogt und Lewy kommen mit mir. Geht auf den Tentakelspitzen und seid leise. Vergeßt nicht, daß wir das Ungeheuer töten müssen, ehe es anfängt, sich zu vermehren. Könnt ihr euch vorstellen, was aus unserer Welt würde, wenn ein paar hundert flachäugige Monstren auf ihr herumliefen?«
    Manship atmete erleichtert auf. Wenn sie ihn auf den Straßen suchten, bekam er einen kleinen Aufschub. Er nutzte die Gelegenheit, Rabds Gedanken zu lesen. Das war nicht besonders schwer. Er mußte nur die anderen Impulse blockieren und sich auf die von Rabd konzentrieren. War das gelungen, schaltete er einfach die bewußten Gedanken aus und nahm die aus dem Unterbewußtsein wahr. So ließ sich vielleicht wieder etwas über den geplanten Raumflug erfahren.
    Nein, nicht das mit der hübschen Flefnobe vergangene Woche – ja, hundert wundervolle Tentakel und klare Glotzaugen – verdammt!
    Nein, auch nicht »… wenn man auf einem Planeten Typ C-12 landet und dann …«
    Aha, da war's:
    »Sobald die vorderen Strahltriebwerke zu arbeiten beginnen, muß man behutsam …«
    Es ging besser, als Manship erwartet hatte. Es gelang ihm, das Unterbewußtsein regelrecht durchzukämmen, und so erhielt er alle Informationen, die notwendig waren, ein Schiff der Flefnoben zu führen. Wichtig war außerdem, daß er alle Informationen behielt und speicherte, bis er sie benötigte. Auch das gelang. Ihm war, als hätte er nichts anderes getan, als Raumschiffe durch das All zu steuern.
    Er spürte Erleichterung.
    Blieb nur noch übrig, herauszufinden, wo das kleine Raumschiff von Rabd stand. Aber das war ein Wissen, das ebenfalls in Rabds Unterbewußtsein verankert war.
    Manship fand auch das heraus. Mit einer Perfektion, die er nicht für möglich gehalten hätte, entnahm er dem Erinnerungsspeicher des Flefnoben die nötigen Informationen:
    »… den roten Bach, fünf Häuserblocks … dann den Indigo nach rechts … schließlich

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