Heyne Galaxy 06
geschlungen und die wunderbaren Glotzaugen fest geschlossen, als erwarte sie den Tod.
»Qi'm!« jammerte sie telepathisch. »Qnn, nur das nicht! Das schreckliche Ungeheuer … es kommt immer näher … es wird mich töten …«
»Aber, meine Dame«, sagte Manship gerührt, »ich habe nicht das geringste Interesse an Ihrem Tod.«
Es war sinnlos, wußte er dann sofort. Es war ihm bisher nicht gelungen, mit einem Flefnoben Verbindung aufzunehmen, warum sollte es ihm dann mit einem hysterischen Frauenzimmer gelingen …?
Er fühlte einen heftigen Stoß, als die Magnetklammern sich um sein Schiff schlössen. In wenigen Minuten würden die Flefnoben eindringen, und dann war es wieder soweit. Er würde sie ansehen und in schwarze Suppe verwandeln.
Alles war soweit klar. Tekt mußte geschlafen haben, als er das Schiff kaperte und startete. Sie hatte auf Rabd gewartet. Sie mußte eine bedeutende Persönlichkeit sein, anders war der Aufwand nicht zu erklären, mit dem man ihre Befreiung durchführte.
Jemand kam ins Schiff. Er empfing klar und deutlich die Gedankenimpulse. Es war ein einzelner Flefnobe, Rabd, und er war mit einem tödlichen Blaster bewaffnet, den er anzuwenden gedachte. Und wenn er dabei starb.
Und das genau war es, was er tun würde. Manship gefiel es gar nicht, die Hochzeit der beiden Flefnoben gestört zu haben, aber ihm blieb keine andere Wahl, wenn er nicht selbst getötet werden wollte. Wenn es nicht gelang, Verbindung mit den merkwürdigen Kreaturen aufzunehmen, mußte er sich eben seiner Haut wehren.
»Tekt«, fragte Rabd zärtlich. »Lebst du noch?«
»Mörder…!« Die Impulse verrieten Angst und Verzweiflung. »Hilfe! Zu Hilfe …!«
Der Riß in der Wand weitete sich zu einer Tür.
Rabd stürmte in die Kabine. Alle seine Tentakelaugen sahen in Richtung seiner zusammengesunkenen Braut, dann schwenkten sie herum zu Manship. In einem Tentakel war der Blaster. Er richtete sich auf Manship.
»Armer Bursche«, dachte Manship voller Mitgefühl, und er dachte es laut und ehrlich. »Du einfältiger Held. Dabei wäre es überhaupt nicht nötig, dich zu töten. Aber wenn du nicht anders willst – in ein paar Sekunden verwandelst du dich in…«
Er wartete, voller Vertrauen auf seine Fähigkeit.
Voller Vertrauen und ohne Angst.
In seinen Augen flackerte keine Furcht; in ihnen war sogar so etwas wie aufkeimende Sympathie und Mitleid.
Rabd eröffnete das Feuer auf das flachäugige Ungeheuer und verwandelte es in eine übelriechende Gaswolke, die bereits verwehte, als er liebevoll seine ohnmächtige Braut mit den Tentakeln umfing.
Dann wendete er das Schiff, um als Held und Retter seiner Rasse zu seiner Heimatwelt zurückzukehren.
Der letzte Psychiater
(DEAD-END DOCTOR)
Robert Bloch
Der letzte Psychiater der Welt saß allein in seinem Zimmer.
An der Tür klopfte es.
»Herein«, sagte er.
Ein großer Roboter betrat den Raum. Der elektronische Strahl seines einzigen Auges durchdrang das Dämmerlicht und richtete sich auf den Arzt.
»Dr. Anson«, sagte er. »Heute ist die Miete fällig. Bezahlen Sie, bitte.«
Dr. Howard Anson blinzelte. Das grelle Licht war ihm unangenehm. Die Stimme des Roboters war ihm unangenehm. Und der Sinn der Botschaft war ihm erst recht unangenehm. Während er aufstand, versuchte er seine ablehnenden Gefühle durch ein freundliches Lächeln zu vertuschen, aber dann fiel ihm ein, daß eine derartige Reaktion bei einem Roboter unnötig war.
Das ist ja der ganze Ärger, dachte er bei sich. Einem Roboter war mit psychologischen Tricks nicht beizukommen.
»Sechzig Kredit«, schnarrte der Roboter und rollte quer durch das Zimmer auf ihn zu.
»Aber …« Dr. Anson zögerte, dann entschloß er sich, es noch einmal zu versuchen. »Ich habe jetzt im Augenblick das Geld nicht zur Verfügung – das habe ich gestern doch dem Manager gesagt. Gebt mir noch etwas Zeit, ein wenig Kredit …«
»Sechzig Kredit«, wiederholte der Roboter, als habe er überhaupt nicht gehört, was Dr. Anson sagte. Das war auch der Fall, denn er war dazu konstruiert, die Miete einzukassieren, nicht aber, sich die Ausreden der Mieter anzuhören. Außerdem war es ja nicht er, der die Mieten festsetzte / und Entscheidungsgewalt besaß er schon gar nicht. Er kassierte nur.
Er kam näher. Seine Arme hoben sich, und mit den Hakenfingern schob er eine Platte auf der Brust beiseite. Einige Reihen mit Knöpfen kamen zum Vorschein, darunter ein schmaler Schlitz.
»Die Miete ist fällig. Werfen
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