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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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genannt wurde.
    »Und ohne Atomenergie werden wir auch keine Raumfahrt haben, Professor!«
    Er machte eine resignierende Handbewegung. »Ja, Dick, man hat uns hereingelegt. Die ganze menschliche Rasse ist aufs Kreuz gelegt worden. Ich weiß, was jetzt in Ihnen vorgeht, doch denken Sie einmal an mich! Ich bin der Versager, der Verantwortliche! Ich hätte der soziologische Berater und Warner sein sollen. Wie konnte ich nur so versagen? Wie? Es war doch einfach alles da: der Mangel an Interesse an ihrer eigenen Kultur, die Überintellektualisierung der Ästhetik, die bekannten gedanklichen Ausdrucksformen, die übertriebene Etikette; selbst das erste, was wir je von ihnen zu Gesicht bekamen – ihr Schiff –, war zu überfeinert für eine junge, vorwärtsstrebende Zivilisation. Sie mußten einfach dekadent sein, alles deutete darauf hin. Und dann natürlich die Tatsache, daß sie für ihre Lebenserneuerer Treibstoff brauchten – wenn wir im Besitz ihrer Wissenschaft gewesen wären, was für Möglichkeiten hätten wir uns erschließen können! Kein Wunder, daß sie uns ihre Wissenschaft nicht erklären konnten. Möglicherweise wußten sie nicht einmal selbst darüber Bescheid. Sie sind die verschwenderischen, unfähigen und diebischen Nachkommen einer einst hochstehenden Rasse!«
    »Und wir sind die Tölpel!« knurrte ich, »die Dummköpfe, denen zwei herausgeputzte Besucher vom Beteigeuze den Eiffelturm verkauft haben.«
    Trowson nickte. »Oder ein Haufen armer Eingeborener, die ihre Heimatinsel für ein paar bunte Glasperlen an eine Gruppe Europäer verschleudert haben.«
    Doch natürlich hatten wir beide unrecht, Alvarez. Weder Trowson noch ich hatten mit Mainzer oder Lopez oder den anderen gerechnet. Wie Mainzer sagte – wir wären alle hoffnungslos verloren gewesen, wenn sich diese Sache einige Jahre früher abgespielt hätte, doch der Mensch war bereits vor 1945 in das Atomzeitalter eingetreten, und Leute wie Mainzer und Vinthe hatten bereits entsprechende Forschungen betrieben, als wir noch radioaktive Elemente im Überfluß besaßen. Wir konnten das jetzt zu unseren Pluspunkten zählen, ebenso wie die Tatsache, daß uns Werkzeuge wie das Zyklotron und das Betatron zur Verfügung standen. Und wenn man mir den Ausdruck verzeiht – wir sind eine junge und energievolle Rasse, Alvarez.
    Wir mußten nur an der richtigen Stelle mit unserer Arbeit beginnen.
    Das haben wir jetzt geschafft. Mit einer wirklich funktionierenden Weltregierung und einer Bevölkerung, die an dem Problem nicht nur interessiert war, sondern auch bereits aktiv mitgearbeitet hatte, und mit der eben erlittenen Schlappe als Reizmittel, wurde das Problem gelöst, wie du weißt.
    Wir entwickelten künstliche radioaktive Stoffe und konnten damit die Lebenserneuerer wieder in Betrieb nehmen. Wir entwickelten atomare Treibstoffe aus diesen künstlichen Elementen, und damit stand uns der Weltraum offen. Diese Entwicklung nahm einen sehr schnellen Verlauf, da wir nicht an einem Schiff interessiert waren, das nur zum Mond oder zum Mars flog. Nein, wir wollten ein Sternenschiff. Und dieser Wunsch machte sich so intensiv bemerkbar, daß wir ihn uns inzwischen erfüllt haben.
    Und damit sind wir wieder am Ausgangspunkt, Alvarez. Erkläre ihnen die Situation, mein Freund, wie ich sie dir eben auseinandergesetzt habe, doch mit all dem Katzbuckeln und Gabblehonk, das ein in den Weltraum verpflanzter Brasilianer mit einigen Jahren orientalischer Handelserfahrung aufbringen kann. Du allein bist der Mann, der das kann – ich bin nicht so gewandt. Es ist die einzige Sprache, die diese dekadenten Schlangen verstehen, also ist es auch die einzige Möglichkeit, zu ihnen vorzudringen. Also sprich mit ihnen, diesen schleimigen Ungeheuern. Vergiß nicht zu erwähnen, daß der Vorrat an radioaktiven Stoffen, den wir ihnen überlassen haben, nicht ewig reichen wird. Male ihnen das in allen Einzelheiten aus.
    Dann betone die Tatsache, daß wir künstliche radioaktive Stoffe zur Verfügung haben und daß sie einiges besitzen, was wir gern wissen möchten, und daß es eine Menge anderer Dinge gibt, über die wir Näheres herausfinden werden.
    Sage ihnen, Alvarez, daß wir gekommen sind, um eine Besichtigungsgebühr für den Eiffelturm zu erheben, den sie uns verkauft haben.
     
     

Die Weltraumkrankheit
    (OPERATION DISTRESS)
     
    LESTER  DEL  REY
     
     
    Bill Adams hatte die Hälfte des Weges vom Mars zurück zur Erde hinter sich gebracht, als er den roten Ausschlag auf

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