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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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Rückflug – bisher eine Woche bei zumeist hohen Beschleunigungen. Und jetzt das!
    Immerhin, mit irgendeinem Abenteuer hatte er ja gerechnet. Der Mars selbst war so interessant gewesen, wie man es von einem Sandhaufen eben erwarten konnte, und selbst die ›Kanäle‹ hatten sich nur als Mineralschichtungen erwiesen, die von der Marsoberfläche nicht mehr zu erkennen waren.
    Er suchte vergeblich nach einer Beschäftigung. Er hatte seine Filme bereits gestern entwickelt, nachdem er sorgfältig die Staubreiniger gesäubert hatte, um sicherzugehen, daß die Luft auch staubfrei war. Er hatte außerdem seine Berichte vervollständigt. Und er hatte sich mit der Vorstellung abgegeben, nach Hause zurückzukehren, ein heißes Bad zu nehmen und sich mit einer Flasche Bier ins Bett zurückzuziehen, ehe er sich den Ehrungen zuwandte, die ihm als erster interplanetarischer Reisender der Menschheit zustanden.
    Er schaltete wieder auf höchste Beschleunigung, vertraute diesmal mehr auf den Antrieb als auf sich selbst. Bereits gestern hatte er einen seltsamen Juckreiz gespürt, und heute hatte er bereits diesen Ausschlag. Er wußte nicht, was ihm bevorstand und wie lange es dauern würde. Guter Gott, vielleicht starb er sogar daran – an einer derart erniedrigenden und undramatischen Krankheit!
    Mit Krankheiten von anderen Planeten wußte man nie so recht Bescheid. Die Menschen hatten eine gewisse Immunität gegenüber einigen Infektionsviren auf der Erde entwickelt; aber ebenso wie sich die Pocken bei den Indianern und die Syphilis in Europa bei ihrem ersten Zuschlagen so entsetzlich ausgewirkt hatten, konnte man nicht vorhersagen, wie sich diese Sache entwickeln würde. Vielleicht war er morgen schon gesund – oder vielleicht auch tot.
    Auf seinem winzigen Gerät stellte er Berechnungen über seinen neuen Kurs an. Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit konnte er die Radargrenze bereits in zwei Tagen erreicht haben; in vier Tagen war er vielleicht schon gelandet. Möglicherweise wurde dabei der Antrieb durch die ständige Überbelastung in Mitleidenschaft gezogen, doch im andern Fall würde er noch zwei Wochen bis zur Landung warten müssen, und die meisten Krankheiten, an die er sich erinnern konnte, spielten sich schneller ab.
    Bill wischte sich den Schweiß von der Stirn und kratzte sich an den juckenden Stellen. Er starrte auf die kleine Scheibe, die die Erde war. Sie hatten Ärzte da unten – und er brauchte schnell Hilfe!
    Es stand schon ein wenig schlechter um ihn, als zwei Tage später das Funkgerät zum Leben erwachte. Die Taschentücher waren ihm ausgegangen, und seine Nase lief, ohne daß er etwas dagegen tun konnte. Er schien auch Fieber zu haben.
    Er schaltete den Sender ein und gab sein Signal. Der Empfänger gab weiterhin schwache Zeichen von sich – Teile von Botschaften, die er nicht verstehen konnte. Seine eigenen Signale blieben unbeantwortet. Er warf einen Blick auf die Uhr und blätterte in den Mikroseiten seiner Unterlagen; der große Sender, in Washington lag ungünstig, und die Signale hatten einen zu weiten Weg in der Erdatmosphäre zurückgelegt, um klar verständlich zu sein. In einer Stunde würde die Sache schon anders aussehen.
    Aber im Augenblick schien ihm eine Stunde länger als ein ganzes Jahr zu sein. Er überprüfte erneut die Luftreiniger, versuchte andere mögliche Kurse zu berechnen, stellte die Position des Mondes fest und kratzte sich. Eine Viertelstunde. Er hatte nicht den Platz, um auf und ab zu gehen, obwohl er den unwiderstehlichen Drang danach verspürte. Er legte die Rückenlehne seines Pilotensitzes flach, senkte den Tisch und zog seine Schlafliege herab, die er aufschüttelte und erneut zurechtmachte, so daß auch nicht das geringste Fältchen zu sehen war. Dann klappte er das Bett wieder hoch, und justierte Tisch und Stuhl.
    Das dauerte nicht einmal fünf Minuten.
    Seine Hände begannen zu zittern, als die automatischen Funksignale langsam deutlicher wurden. Die Stunde, die er sich selbst gesetzt hatte, war noch nicht vorüber, doch er hielt es nicht länger aus. Er machte seine Apparatur sendebereit und begann zu funken. Es würde fünfzehn Sekunden dauern, ehe das Signal die Erde erreichte, und eine weitere Viertelminute, ehe die Antwort hier sein konnte, selbst wenn gerade ein Mann am Gerät saß.
    Eine halbe Minute später wußte er, daß man auf der Erde nicht schlief.
    »Erde an Marsrakete I. Gott sei Dank, Sie sind früher dran als erwartet! Wenn's die Düsen

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