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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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oder hundert Millionen Jahren hier wohl ausgesehen haben mochte.
    Als ich dann in einer Geschichte zum erstenmal von einer Zeitmaschine las, stellte ich mir vor, wie es wäre, selbst ein solches Gerät zu besitzen. Ich glaube, daß ich zeitweilig sogar ernsthaft an den Bau einer Zeitmaschine gedacht habe; ich bin jedoch immer wieder davon abgekommen, weil ich mich dazu nicht in der Lage fühlte.
    Dennis hatte die Gewohnheit angenommen, mich in meiner Werkstatt zu besuchen und zu reden. Aber er unterhielt sich nicht mit mir, sondern sprach meistens mit sich selbst. Ich weiß nicht mehr genau, wie es eigentlich anfing, doch nach einiger Zeit merkte ich, daß er nur noch über die Zeit sprach, über nichts anderes mehr.
    Eines Tages erzählte er mir, er habe nun alles ergründet, was es zu ergründen gäbe, außer der Zeit. Anscheinend wollte er sich nun daran machen, auch dieses Phänomen – wie alle übrigen – auf irgendeine Weise zu Papier zu bringen.
    Meistens hörte ich ihm nicht recht zu, weil ich ihn kaum verstand. Doch nachdem er mehr als zwei Wochen von seinem Zeitproblem gesprochen hatte, begann ich aufmerksam zu werden.
    Aber erwarten Sie jetzt bitte nicht, daß ich Ihnen seine Worte wiederhole oder mich gar darin zurechtfinde – dazu bin ich keineswegs in der Lage. Um zu verstehen, was Dennis sagte und meinte, hätten Sie – wie ich – zwanzig Jahre oder mehr mit ihm zusammenleben müssen. Es geht nicht so sehr darum zu verstehen, was Dennis sagt, als darum, Dennis selbst zu verstehen.
    Ich glaube eigentlich nicht, daß wir eines Tages ausdrücklich beschlossen, eine Zeitmaschine zu bauen. Sie wuchs gewissermaßen einfach in uns heran. Ganz plötzlich stellten wir fest, daß wir bereits mit dem Bau einer solchen Maschine begonnen hatten.
    Wir ließen uns Zeit. Wir mußten uns Zeit lassen, weil wir von Anfang an gründlich arbeiteten und mehr als einmal von vorn begannen. Es dauerte Wochen, ehe wir die richtigen Effekte erzeugen konnten – jedenfalls nannte Dennis sie so.
    Ich hatte von seinen ›Effekten‹ allerdings keine Ahnung. Ich wußte nur, daß Dennis etwas auf eine bestimmte Weise zum Funktionieren bringen wollte, und versuchte mich in meiner Arbeit diesem Wunsch anzupassen. Manchmal stellte sich unser Vorgehen als falsch heraus, selbst wenn etwas so lief, wie Dennis es sich vorgestellt hatte. Dann mußten wir wieder von vorn beginnen.
    Schließlich stellten wir ein funktionsfähiges Modell fertig, das wir auf einem großen kahlen Hügel aufbauten, der mehrere Kilometer flußabwärts liegt. Hier waren wir vor Störungen sicher. Ich brachte am Schalthebel eine einfache Zeitvorrichtung an, die die Maschine einschalten, das Feld nach zwei Minuten umkehren und unseren Apparat wieder zu uns zurückholen würde.
    Wir befestigten eine Filmkamera im Gerüst der Zeitmaschine, setzten sie in Bewegung und betätigten dann den Hebel der Steuereinrichtung.
    Ich hatte meine Zweifel, ob es funktionieren würde, doch die Maschine tat uns den Gefallen. Sie verschwand und blieb zwei Minuten lang verschwunden, ehe sie wieder auftauchte.
    Als wir den Film entwickelten, wußten wir, daß die Kamera in die Vergangenheit gereist war, daran konnte kein Zweifel bestehen. Zuerst erschienen unsere beiden wartenden Gestalten auf der Leinwand. Dann verschwand das Bild, ein kurzes Flackern machte sich bemerkbar, und die nächsten Bilder zeigten ein Mastodon, das direkt in Richtung auf die Kamera marschierte.
    Einen Sekundenbruchteil später fuhr das gewaltige Tier auf, wirbelte mit wehenden Ohren herum und galoppierte den Hang hinab.
    Von Zeit zu Zeit wandte es den Kopf und warf einen Blick zurück. Unsere Zeitmaschine, die plötzlich vor ihm aus dem Boden gewachsen war, mußte es zu Tode erschreckt haben.
    Wir hatten Glück, nichts als Glück. Vielleicht hätten wir die Kamera tausendmal in die Vergangenheit schicken können und hätten doch nie ein Mastodon zu Gesicht bekommen – vielleicht sogar überhaupt kein Lebewesen. Natürlich hätten wir gewußt, daß die Maschine die Zeit wunschgemäß überbrückt hätte, denn die Landschaft war anders gewesen, wenn auch nicht viel anders. Doch allein aus der Veränderung der Landschaft hätten wir nicht schließen können, ob wir nun hundert oder tausend Jahre in die Vergangenheit gesprungen waren. Als wir jedoch das Mastodon sahen, war uns klar, daß wir eine Zeit von vielen Jahrzehntausenden überbrückt hatten.
    Ich möchte Sie nicht mit den Einzelheiten langweilen, wie

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