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Heyne Galaxy 08

Heyne Galaxy 08

Titel: Heyne Galaxy 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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auf dem Mond und ihre Abenteuer. Doch alles war nur halb so schlimm, wenn man einen erfahrenen Lehrer in der Nähe hatte. Der Arzt lernte sehr schnell.
    Bald spürte Bill seine Schwäche zurückkehren. Seine Beine begannen unter ihm einzuknicken, und das Jucken wurde zu einer unerträglichen Qual. Schließlich mußte ihm der Arzt helfen, damit sie das Schiff überhaupt erreichten. Irgendwie schafften sie es und glitten aus ihren Raumanzügen – zuerst Bill und dann der Arzt, der die entsprechenden Hebel unter Bills Anleitung bediente.
    Der Arzt war sehr jung und hatte offensichtlich Angst. Man hatte ihn ausgewählt, weil er relativ klein war und daher die Nutzlast der chemischen Rakete auf ein Minimum herabdrückte. Sein kleines Gesicht wirkte abgespannt.
    Trotzdem brachte er ein Lächeln zustande.
    »Vielen Dank, Adams. Ich bin Doktor Arnes – für Sie Ted. Legen Sie sich auf die Bettstelle. Sie können sich ja kaum noch auf den Beinen halten!«
    Die Untersuchung dauerte nicht lange.
    »Ihre Symptome ergeben keinen Sinn«, faßte der Arzt seine Eindrücke zusammen. »Ich habe das Gefühl, als hingen sie zum Teil von dieser, zum Teil von jener Krankheit ab. Vielleicht müssen wir abwarten, bis ich Sie genauer untersucht und meine Notizen geordnet habe.«
    Sein Lächeln war furchtsam, doch Bill war ihm irgendwie dankbar, daß er ihn nicht um jeden Preis beruhigen wollte. Es hatte wohl kaum Sinn, Doktor Arnes für sein Kommen zu danken; er hatte sehr wohl gewußt, auf was er sich einließ. Und wahrscheinlich hatte er Angst. Doch sein Mut war über jeden Dank erhaben.
    »Was ist mit den Karten?« fragte Bill. »Hat man Ihnen Instruktionen gegeben?«
    »Der Pilot hat die Schneidegeräte draußen abgeladen. Zuerst habe ich versucht, das Paket mitzuschleppen. Dann erwischte mich der Bimsstein, und ich konnte nicht mehr aufrecht stehen. Wir werden die Sachen später auflesen, denn die Karten sind sehr wichtig. Die Konkurrenzschiffe werden Anspruch auf unser Gebiet erheben, wenn wir unsere Vermessungen nicht als erste registrieren lassen.«
    Er klopfte den Staub von seinen Instrumenten und wischte sich die Hände ab. Bill blickte nach unten und sah eine feine Sandschicht, die sich überall bemerkbar machte. Sie waren unvorsichtig gewesen und hatten zuviel mit hereingeschleppt. Der Sand war sehr fein, und die Staubreiniger schafften es nicht mehr.
    Es kostete ihn einige Anstrengung, aufzustehen und sich zu einem der kleinen Reinigungsgeräte zu begeben, die bisher so gut funktioniert hatten. Doch das Maschinchen schien nicht mehr ganz in Ordnung zu sein. Die kleinen Pelzbürsten waren derart abgenutzt, daß sie keine statische Elektrizität mehr erzeugen konnten. Bill öffnete den Behälter mit den Ersatzteilen in der Hoffnung, Ersatzbürsten zu finden.
    Arnes nahm ihn am Arm. »Nun geben Sie doch endlich Ruhe, Adams. Sie sind weiß Gott nicht in der Verfassung … He, wann haben Sie das letztemal gegessen?«
    Bill überlegte einen Augenblick. Das Denken fiel ihm schwer. »Ich habe etwas Kaffee zu mir genommen – vor der Landung.«
    Dr. Arnes nickte schnell. »Brechreiz, Schwindelgefühle, Zittern, Schwitzen – was haben Sie anderes erwartet, Mann? Sie haben sich wahrlich ziemlich viel zugemutet; Sie wußten nicht, was Ihnen bevorstand und sind trotzdem mit leerem Magen gelandet, Sie haben weiterhin mehrere Mahlzeiten ausgelassen und Ihren Magen mit Tabletten gefüttert – und dann haben Sie wohl auch nicht geschlafen! Diese Symptome sind mehr als normal.«
    Im nächsten Augenblick hatte er sich in die Kochnische begeben und beschäftigte sich mit einer Schnellgericht-Konserve. Sein Gesichtsausdruck hatte sich jedoch nicht verändert, er war noch ebenso ernst wie zuvor. Er dachte wahrscheinlich an das, was auch Bill beunruhigte – an die Tatsache, daß ein leerer Magen allein kaum für einen Hautausschlag, eine laufende Nase und dieses allgemeine Schwächegefühl verantwortlich gemacht werden konnte.
    Bill wühlte in dem Behälter mit den Ersatzteilen und brachte nacheinander Feldtransistoren, Ersatzhandschuhe, Anzugwattierungen und andere in Zellophan verpackte Geräte zum Vorschein. Schließlich fand er das Gesuchte. Arnes schob sich an seine Seite und drängte ihn zu seinem Lager. Doch Bill schüttelte die helfende Hand ab.
    »Ich muß dafür sorgen, daß der Staub hier verschwindet – er wird dieses elende Jucken noch schlimmer machen. Mondstaub ist scharf, Doc. Ich muß nur ein paar neue Bürsten einsetzen … Wo,

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