Heyne Galaxy 10
Konflikt mit unserem gemeinsamen Feind zu stürzen, der den Boden der Vereinigten Republik Bongolien beschmutzt hat. Wir werden in jedem Fall das gleiche tun, sollte unser Verbündeter jemals angegriffen werden.«
PEKING, 21. APRIL. In Peking ist bis zur Stunde noch nichts von einer amerikanischen Aggression gegen Bongolien bekanntgeworden. Auch über den Vertrag mit Bongolien bestehen noch keine Verlautbarungen.
MOSKAU, 25. APRIL. Heute wurde ein hoher sowjetischer Regierungsfunktionär nach dem so offensichtlich überwiegenden rotchinesischen Einfluß in Bongolien befragt. Er erwiderte lächelnd, daß nach seinen Informationen die Chinesen mit ihrem neuen Verbündeten nicht allzu glücklich wären, daß die Sowjetunion jedoch nicht die Absicht hätte, sich einzumischen.
BADIBAX, BONGOLIEN, 24. APRIL. Präsident Dr. Hodiroy Dabigam wiederholte heute in einer Ansprache vor einer begeisterten Menge von etwa zweihundertundfünfzigtausend Bongoliern seine Forderung an die Chinesen, die amerikanischen Imperialisten, die sich mit ihrer brutalen Invasion der schwersten Verbrechen gegenüber seinem Volk schuldig gemacht hätten, augenblicklich zu vernichten. Die Rede von Dr. Hodiroy erhielt einen neuen politischen Akzent durch die Bemerkung, es befänden sich immerhin über vierhundert Chinesen in Bongolien. »Sie sind in unserer Gewalt, daran sollte man denken«, schloß er.
NEW YORK, 25. APRIL. Der Sprecher der bongolischen UN-Delegation, Sodibox Gozinaz Hodiroy, versuchte heute vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu sprechen, doch der Saal leerte sich sehr schnell, so daß der Delegierte bald ohne Zuhörerschaft war. Mr. Sodibox trug sein ›Gewand der achtzehn redegewandten Köpfe‹. In Interviews auf den Korridoren des UNO-Gebäudes äußerten einige Delegierte die Ansicht, die Zulassung Bongoliens in die Vereinten Nationen sei etwas ›voreilig‹ gewesen.
WASHINGTON, 26. APRIL. Einige Senatoren sowie Kongreßabgeordnete haben sich heute dahingehend geäußert, daß die grundsätzliche Einstellung der Vereinigten Staaten gegenüber der UNO einer dringenden Überprüfung bedürfe. Als ausschlaggebend für diese Forderung wurde von den Befragten das Mongolische Durcheinander angegeben.
PEKING, 27. APRIL. In einer formellen Warnung an Präsident Dr. Hodiroy Dabigam forderte heute die rotchinesische Regierung die sofortige Freilassung sämtlicher chinesischer Staatsangehöriger, die von den Bongoliern als Geiseln gefangengehalten würden. »Wir warnen vor den möglichen Folgen«, schloß die Erklärung, »wenn diese Geiseln nicht augenblicklich die Freiheit erhalten.«
BADIBAX, BONGOLIEN, 28. APRIL. In einer leidenschaftlichen Rede vor etwa zweihundertundfünfzigtausend Bongoliern erklärte heute Präsident Dr. Hodiroy Dabigam Rotchina den ›Bonganap‹ (Krieg bis zum Tode mit anschließendem Knochenzerbrechen). Rotchina, so sagte er, lege es darauf an, die Insel der Vereinigten Republik Bongolien zu erobern.
NEW YORK, 28. APRIL. Der Sprecher der bongolischen UN-Delegation, Sodibox Gozinaz Hodiroy, forderte heute die Völkervereinigung auf, sich im Kampf gegen die Mitgliedsnation Rotchina zusammenzuschließen und dieses Land zu vernichten. Die Chinesen, so erklärte Mr. Sodibox, »sind trotz der heldenhaften Gegenwehr unserer Streitkräfte in Bongolien gelandet«. Mangels näherer Informationen faßte die Versammlung keinerlei Beschlüsse.
BEI DER 34. US-FLOTTE IN DER SADINAK-STRASSE, 28. APRIL. Von einigen Schiffen der außerhalb der bongolischen Hoheitsgewässer operierenden 34. US-Flotte war heute nacht der Lärm von Feuergefechten an Land zu hören. Sollten die Chinesen jedoch wirklich ›Invasionstruppen‹ landen, so müßte das von unsichtbaren Schiffen aus erfolgen. Eine ganztägige Luftaufklärung erbrachte heute keinerlei Aufschlüsse hinsichtlich einer Invasionsflotte.
BADIBAX, BONGOLIEN, 30. APRIL. Präsident Dr. Hodiroy Dabigam verkündete heute, daß er mit sofortiger Wirkung den Oberbefehl über die bongolischen Land-, See-, Luft- und Raumstreitkräfte übernommen habe. Präsident Generalfeldmarschall Dr. Hodiroy sprach sodann von einem Bonganap-Sieg Bongoliens über Rotchina als Folge einer erfolgreichen »Rückumzingelung mit Flankencharakter unserer Seestreitkräfte unter meinem direkten Kommando«. Anschließend forderte Präsident Generalfeldmarschall Dr. Hodiroy Dabigam alle Staaten der Erde auf, sich diesen Erfolg der bongolischen Streitkräfte als Warnung und Beispiel
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