Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heyne Galaxy 11

Heyne Galaxy 11

Titel: Heyne Galaxy 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
Vom Netzwerk:
Fremden natürlich in erster Linie hinauswollten. Wir könnten noch etwas für Sie tun, wenn es Ihnen recht ist, Tinbane. Wir könnten einen Kopfschutz für Sie entwerfen, der Ihre Gehirnschwingungen abschirmt. Die Kosten würden natürlich zu Ihren Lasten gehen. Wie denken Sie darüber? Offen gesagt – ich würde Ihnen dazu raten.«
    »Schon gut«, sagte Tinbane. »Machen Sie mir so ein Ding.« Er war müde und niedergeschlagen wie nie zuvor. »Sonst noch etwas?« fragte er.
    »Tragen Sie eine Waffe – auch im Bett.«
    »Im Bett?« fragte er. »Glauben Sie, daß ich heute nacht auch nur ein Auge schließen werde? Wenn die Maschine vernichtet wäre – dann vielleicht.« Aber er erkannte, daß das jetzt auch keinen Unterschied mehr machte, nachdem seine Gehirnschwingungen registriert und weitergegeben worden waren – an jemanden oder an etwas, von dem niemand wußte, was es war. Gott allein mochte ahnen, was die Außerirdischen mit ihm vorhatten.
    Er schaltete das Visiphon ab, ging in die Küche und mixte sich einen Whisky-Sour.
    Was für ein Drama! dachte er. Ein außerirdischer Spielautomat ist mir auf den Fersen! Fast hätte er darüber lachen können.
    Was kann man tun, überlegte er, um einen wütenden Spielautomaten aufzuhalten, der im Besitz deiner Nummer ist und es auf dich abgesehen hat? Oder um genauer zu sein, was kann man gegen den unbekannten Freund eines Spielautomaten unternehmen?
    In diesem Augenblick klopfte es ans Küchenfenster. Tap … tap…!
    Tinbane griff in die Hosentasche und brachte seine zugelassene Laserpistole in Anschlag. Dann arbeitete er sich langsam an der Küchenwand entlang in Richtung auf das Fenster und starrte in die Dunkelheit hinaus. Es war nichts zu sehen. Wo hatte er seine Taschenlampe? Er erinnerte sich, daß er sie im Handschuhfach seines Wagens gelassen hatte, der auf dem Dach des Hauses parkte. Er brauchte sie.
    Wenige Minuten später, die Lampe in der Hand, rannte er die Treppen wieder hinab und betrat seine Küche.
    Der Lichtstrahl enthüllte ein insektenähnliches Wesen mit überlangen Gliedern, das sich von außen gegen die Scheibe preßte. Es hatte mit seinen beiden Fühlern gegen das Glas geklopft und versuchte sich jetzt offensichtlich auf seine Weise zu orientieren.
    Das Insektenwesen hatte sich an der Außenwand des Gebäudes hochgearbeitet; die Saugspur war deutlich zu erkennen.
    In diesem Augenblick war Tinbanes Neugier stärker als die Angst, die ihn erfüllte. Vorsichtig öffnete er das Fenster – er hatte nicht die Absicht, auch noch für Gebäudeschäden aufzukommen – und zielte sorgsam mit seiner Laserpistole. Das Insektenwesen bewegte sich nicht; offenbar waren seine Reaktionen im Verhältnis zu denen vergleichbarer organischer Wesen langsam. Wenn es sich allerdings um einen Explosionskörper handelte, blieb ihm keine Zeit mehr.
    Er feuerte einen gebündelten Laserstrahl auf das Insektenwesen ab, dessen winzige Saugnäpfe sich lösten. Tinbane fing es mit der Hand auf, schwenkte es vorsichtig zu sich herein und ließ es zu Boden fallen, wobei er seine Pistole ständig in Anschlag hielt. Aber die Mechanik des Gebildes war anscheinend empfindlich gestört, denn es bewegte sich nicht.
    Er legte es auf den kleinen Küchentisch, holte einen Schraubenzieher aus seinem Werkzeugkasten, setzte sich und untersuchte das seltsame Objekt. Plötzlich glaubte er, sich Zeit lassen zu können; für den Augenblick war die Spannung von ihm genommen.
    Er brauchte etwa vierzig Minuten, um das Ding überhaupt aufzubekommen. Die Halteschrauben setzten einem gewöhnlichen Schraubenzieher größten Widerstand entgegen, so daß er sich schließlich mit einem gewöhnlichen Küchenmesser behelfen mußte. Aber er schaffte es. Das Ding fiel in zwei Teile auseinander, in eine gebogene Hülle und ein flaches Metallstück, auf dem die Mechanik des Wesens übersichtlich angeordnet war.
    Eine Bombe?
    Sorgsam untersuchte er die einzelnen Teile.
    Aber er konnte mit einiger Sicherheit feststellen, daß er keine Bombe vor sich hatte. Vielleicht aber ein Mordinstrument anderer Art? Doch es waren weder Messer noch Giftdrüsen, weder Schußvorrichtungen noch Kapseln mit tödlichen Mikroorganismen festzustellen. Was sollte das Ganze dann? Er konnte den Motor ausmachen, mit dessen Hilfe sich das Wesen fortbewegt hatte, ebenso die winzige fotoelektrische Steuerungsvorrichtung. Aber das war alles. Absolut alles.
    Vom reinen Nützlichkeitsstandpunkt war der kleine Mechanismus ein glatter

Weitere Kostenlose Bücher