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Heyne Galaxy 12

Heyne Galaxy 12

Titel: Heyne Galaxy 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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einer aus meiner Mannschaft getötet wurde. Auf diese Weise gelangte ich in den Besitz des Artefaktes.«
    »Du hast mich hereingelegt, verdammt!« Und Louis erhob sich …
    Dunkelheit hüllte ihn ein.
     
     
    4
     
    Erdschwerkraft.
    Die Dichte der Atmosphäre eines Planeten hängt von seiner Gravitation und seinem Mond ab. Ein großer Mond kann im Laufe der Jahrmilliarden einen Großteil der Atmosphäre abtragen.
    Die Atmosphäre einer mondlosen Welt von der Masse und Größe der Erde müßte dagegen so dicht sein, daß sie nicht atembar wäre.
    Aber dieser Planet hatte keinen Mond. Es sei denn…
    Der Außerirdische sagte etwas; er stieß einen überraschten Ruf aus, den der Computer nicht übersetzen wollte. »Krrr! Wo ist das Wasser?«
    Louis richtete sich auf und blickte sich um. Der Anblick, der sich ihm bot, gab ihm nur einen kurzen Augenblick Rätsel auf. Der Ozean hatte sich zurückgezogen, und vor ihm breitete sich ein mehrere hundert Meter breiter Streifen verschickter Meeresboden aus.
    »Ich verstehe nicht, was mit dem Wasser geschehen ist.«
    »Aber ich.«
    »Wo ist es? Ohne Mond kann es keine Gezeiten geben. Außerdem sind Gezeiten niemals so schnell.«
    »Ich kann es dir erklären, wenn wir das Teleskop in meinem Schiff benutzen.«
    »In deinem Schiff gibt es vielleicht Waffen …«
    »Nun hör mir mal zu«, sagte Louis. »Dein Schiff schwebt in großer Gefahr. Wir können deine Artgenossen vielleicht nur mit Hilfe des Funk-Lasers retten.«
    Der Außerirdische zögerte sichtlich, gab sich dann aber doch geschlagen. »Wenn du Waffen hättest, hättest du sie bestimmt schon benutzt. Du kannst mein Schiff nicht mehr aufhalten. Gehen wir an Bord deines Schiffes. Und vergiß nicht, daß ich eine Waffe habe.«
    Als Louis das Teleskop seines Schiffes aktivierte, stand der Fremde nervös neben ihm. Auf dem Bildschirm erschien das schwarze Weltall; vor dem grandiosen Hintergrund schwebte das konische grüne Raumschiff mit seinen dunkelgrünen Symbolen. An der Unterseite der Schirme zeigte sich der Schimmer der dichten Atmosphäre.
    »Siehst du – das Artefakt muß etwa am Horizont stehen. Es bewegt sich sehr schnell.«
    »Diese Tatsache dürfte selbst einer niedrigen Intelligenz klar sein.«
    »Natürlich. Es ist dir also auch klar, daß diese Welt einen massiven Trabanten haben muß.«
    »Aber das ist nicht der Fall – es sei denn, der Trabant ist unsichtbar.«
    »Nicht unsichtbar. Er ist nur zu klein. Das bedingt, daß er überaus massiv ist.«
    Der Außerirdische antwortete nicht.
    »Warum haben wir nur angenommen, daß es sich bei der silbrigen Kugel um einen Stasis-Satelliten handelt? Die Form stimmt nicht, die Größe stimmt nicht. Nur das Leuchten ihrer Oberfläche ähnelt dem eines Stasis-Feldes. Auch Planeten sind Kugeln, aber ein von der Schwerkraft geformter Körper von drei Metern Durchmesser ist nur vorstellbar, wenn er entweder überaus flüssig oder überaus masse-intensiv ist. Verstehst du mich?«
    »Nein.«
    »Ich weiß nicht, wie deine Geräte funktionieren. Meine Hyper-Orter arbeiten auf der Grundlage eines Hyperstrahl- Impulses, der auf Stasis-Satelliten anspricht. Wenn ein Hyperstrahl reflektiert wird, handelt es sich entweder um einen solchen Satelliten oder um einen Gegenstand, der eine größere Masse hat als die Materie, die sich im Innern eines normalen Sterns befindet. Und dieses Objekt dort ist massiv genug, um Gezeiten hervorzurufen.«
    Ein winziger Silberpunkt war vor dem anderen Raumschiff aufgetaucht; aufgrund der Entfernung schien er fast neben dem Schiff zu stehen. Louis Wu wollte sich am Bart kratzen, stieß mit den Fingern jedoch gegen die Sichtplatte seines Helmes.
    »Ich glaube, ich verstehe dich jetzt. Aber wie war so etwas möglich?«
    »Das läßt sich nur erraten. Was soll ich tun?«
    »Rufe mein Schiff.«
    Louis Wu machte sich an die Arbeit. Wenig später leuchtete der Laser auf; der Computer hatte das fremde Schiff angepeilt.
    Er hielt sich nicht mit Vorreden auf. »Ihr müßt euch sofort von dem kugelförmigen Objekt entfernen. Es handelt sich nicht um ein Artefakt, sondern um einen natürlichen Körper aus Neutronium, das vielleicht von einem Neutronenstern stammt.«
    Die Fremden antworteten natürlich nicht. Der Außerirdische stand hinter ihm und sagte nichts; vielleicht hätte der Computer seines Schiffes die doppelte Übersetzung nicht bewältigt. Doch er machte eine Bewegung mit den Armen.
    Das grüne Schiff änderte die Flugrichtung und stand bald quer zu

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