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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Boden ausbreitete. Sie aus Jacke und T-Shirt zu bekommen, stellte schon ein größeres Problem dar.
    »Und jetzt?«, fragte ich.
    Nick suchte mit Blicken den leeren Flur ab und flitzte dann in ein Büro, in dem kein Licht mehr brannte. Laut Türschild arbeiteten dort Buchhalter. »Hier rein«, sagte Nick. Er warf die Klamotten des Agenten in einen der Schränke, behielt aber das kleine Funkgerät. Ich schmiss die Sachen der Frau oben auf den Haufen und schloss dann die Schranktür.
    »Da raus«, sagte Nick und deutete auf das Fenster.
    Diesmal setzte ich mich ohne zu zögern in Bewegung, löste die Verriegelung und schob das Fenster hoch. Wind schlug mir entgegen und rüttelte an den Bambusjalousien. Vorsichtig stemmte ich mich auf das Sims, das zum Dach eines weiteren Bürogebäudes führte. Nun kam auch Nick zu mir aufs Sims und schob leise das Fenster hinter uns zu. Er hielt das Empfangsteil des Funkgeräts zwischen uns. Schwach konnte ich Stimmen hören.
    »Einheit eins, bitte melden«, sagte jemand.
    »Einheit eins, hört«, antwortete eine Frau.
    »Einheit zwei, bitte melden.«
    Stille.
    »Einheit zwei, bitte melden.«
    Nick sprach in das kleine Mikrofon, das sich am Kabel des Empfangsteils befand. »Einheit zwei ist augenblicklich bewusstlos. Außerdem fehlen uns unsere Klamotten.«
    Wieder Stille. Meine Zähne fingen an zu klappern und ich presste mich so nah an die Wand des Bürohauses, wie es der Rucksack zuließ. Ich spürte förmlich, dass meine Nase vor Kälte ganz rot wurde.
    »An alle Einheiten«, meldete sich eine Stimme, »prüft eure Kollegen. Die Verdächtigen geben sich vermutlich als Agenten in Uniform aus. Ich wiederhole, prüft eure Kollegen.«
    Ein Grinsen zeigte sich auf Nicks Lippen. »Wollen wir?«, fragte er.
    Das Nebengebäude hatte zwar auch zwei Etagen, war aber mindestens zwei Meter niedriger.
    »Und wenn ich mir dabei das Bein breche?«, sagte ich, mehr an mich als an Nick gerichtet.
    »Und wenn dich ein Agent mit einem Betäubungspfeil trifft und dich ins Hauptquartier der Sektion bringt, wo sie wieder alle deine Erinnerungen löschen?«
    Ich zuckte zusammen. »Verstanden.«
    »Auf drei«, sagte er. »Eins. Zwei. Drei.«
    Ich sprang und ruderte dabei wie wild mit den Armen. Als ich auf dem Dach landete, federte ich den Schwung trotz Rucksack in einer Vorwärtsrolle ab, damit ich mir nichts brach. Nick tat genau das Gleiche. So konnten wir außerdem gleich durchstarten. Wir rannten und sprangen über eine schmale Häuserschlucht zum angrenzenden Gebäude.
    Eine Kugel schlug einen halben Meter neben mir in einen Schornstein ein. Ich schlitterte über eine gefrorene Pfütze, als ich versuchte zu bremsen und einen Blick über die Schulter zu werfen.
    Riley stand in dem Fenster, durch das wir gerade entkommen waren, seine Waffe war auf mich gerichtet.
    Nick packte mich und zog mich weiter. Eine zweite Kugel sauste an mir vorbei und knallte gegen ein Belüftungsgitter oberhalb meines Kopfes.
    Nick steuerte die Dachkante an, wo die Häuserfront endete und abrupt eine kleine Seitengasse klaffte. Er wurde nicht langsamer und jeder meiner Instinkte verlangte von mir, die Fersen in den Boden zu stemmen, um nicht in den Tod zu springen. Doch ich wusste, Nick hatte mich noch nie in Gefahr gebracht.
    Ich musste ihm trauen. Außerdem war die Alternative auch nicht besser.
    Wir sprangen vom Dach. Mir rutschte das Herz in die Hose, mir stockte der Atem. Ich war nicht mal geistesgegenwärtig genug, um zu schreien.
    Wir landeten in einem Container, der bis obenhin mit schwarzen Müllsäcken gefüllt war, weich genug, um die Landung abzufedern. Ich hüpfte sofort weiter auf die Straße, Nick unmittelbar hinter mir.
    »Nach rechts«, sagte er, also lief ich nach rechts.
    Erst an der Mündung der Gasse kamen wir wieder zum Stehen, als ein Agent um die Ecke bog, die Waffe auf uns gerichtet.
    »Ich hab sie«, sagte er. »Zwischen Huntley und West fünfundfünfzig.« Zu uns sagte er: »Keine Bewegung.«
    Ich wusste nur zu gut, wie sehr Nick Befehle hasste, und mir ging es allmählich ähnlich.
    Mit einer schnellen Bewegung griff ich nach der Pistole des Agenten, machte einen Schritt nach links und riss sie in die Luft. Ein Schuss löste sich, die Kugel verkeilte sich in der Wand hinter uns. Nick kam dazu und trat dem Mann in die nun ungeschützte linke Flanke. Eine Rippe brach. Nick trat noch einmal. Der Mann verlor fast die Waffe, sodass ich sie ihm locker aus der Hand drehen konnte, während seine Beine

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