Hier hat s mir schon immer gefallen
hätten ein Pferd zu beschlagen. Den Mechaniker, der den Bus reparierte, habe ich gefragt, ob er irgendwelche Forkenbrocks kennen würde, und er hat gesagt, er hätte von ihnen gehört, würde sie aber nicht kennen. Er hat gesagt, er wäre erst vor Kurzem von Essex hergezogen. Dutchy und ich haben dann noch eine Zeitlang Schmied gespielt, aber Butch Cassidys Hütte haben wir nicht zu sehen bekommen, weil sie den Bus nicht repariert gekriegt haben und ein anderer Bus uns abgeholt hat. Unser Picknick hatten wir auf dem Rückweg im Bus. Danach habe ich dann nicht mehr an die Forkenbrocks aus Dixon gedacht«, sagte er. Allmählich machte er wieder längere Pausen.
»Ich habe nicht mehr an sie gedacht, bis Dad bei einem Autounfall auf der alten Route 30 umkam«, sagte er.
»Er nahm eine Abkürzung, fuhr auf den Bahngleisen, und dann kam ein Zug«, sagte er.
Er sagte: »Ich hatte seit einem Jahr bei den Bledsoes gearbeitet und war nicht zu Hause gewesen.«
Bei der Erwähnung der Bledsoes reckte Berenice im Flur den Kopf.
»Mr. Bledsoe fuhr mich zur Beerdigung nach Hause. Die Beerdigung war in Rawlins, und die Pfadfinder haben sich um alles gekümmert.«
Beth war verwirrt. »Die Pfadfinder?«
»Die adventistischen Pfadfinder, von denen ich dir erzählt habe. Wir mussten nichts weiter tun als kommen. Was wir taten. Pfarrer, Sarg, Blumen, Pfadfinderfahnen und -wahlsprüche, Grab und Grabstein - alles von den Pfadfindern organisiert.« Er hustete und nahm einen Schluck Whiskey, dachte an Friedhofsunkraut, das sich hinter den Grabsteinen bis zu den wilden gelben Wiesen ausdehnte.
Berenice konnte nicht länger lauschen, weil die Klingel ertönte, mit der die Kaffeepause verkündet wurde. Es war Berenice’ Aufgabe, den Heimbewohnern den Kuchen zu bringen, diesen Höhepunkt des Tagesablaufs, den nur die alkoholische Gemeinschaftsstunde überbieten konnte. Die Köchin war damit beschäftigt, heiße Apfelkuchendreiecke auf die Teller zu manövrieren.
»Hast du gehört, was mit Debs Mann passiert ist? Hatte einen Herzinfarkt, als er einen Touristen abschleppen wollte. Ist jetzt in der Klinik. Sieht nicht gut aus für ihn. Deb wird so bald nicht wiederkommen.Vielleicht nie mehr. Ich wette, dass sie eine millionenschwere Versicherung auf ihren Alten abgeschlossen hat. Wenn er stirbt und Deb einen Berg Geld erbt, schließe ich auch eine Versicherung auf meinen Alten ab.«
Als Berenice das Tablett mit dem Apfelkuchen holte, stand Mr. Forkenbrocks Tür offen, und Beth war fort.
Sonntags machten Berenice und Chad Grills in seinem so gut wie neuen Truck Ausflüge. Das war ihre Art von Rendezvous. Der Staub, den die Laster der Gas- und Erdölfirmen aufwirbelten, vernebelte die Sicht. Chad verirrte sich auf den unzähligen Wegen, die die Firmen angelegt hatten und die auf keiner Karte verzeichnet waren. Immer wieder landeten sie in Sackgassen mit Druckschacht und Windkessel am Ende. Es war peinlich, sich dort zu verirren, wo man geboren und aufgewachsen und immer geblieben war, und Chad verfluchte die Gasfirmen. Zuletzt versuchte er, über Feldwege Doty Peak anzusteuern, den er sehen konnte. Berge faszinierten ihn. Auf einem besonders steinigen Abschnitt bekamen sie einen Platten. Schließlich landeten sie in der Nähe der Geisterstadt Dad. Chad sagte, es sei kein guter Ausflug gewesen, und Berenice musste zustimmen, obwohl es schon schlimmere gegeben hatte.
Die ganze nächste Woche ließ Deb Slaver sich nicht blicken, und Berenice musste ihre Arbeit übernehmen. Es war ihr zuwider, Mr. Harrells Verband zu wechseln, und ein paarmal drückte sie sich davor. Sie war froh, als Doc Nelson bei seiner wöchentlichen Visite am Mittwoch sagte, Mr. Harrell müsse ins Krankenhaus verlegt werden. Am Samstag, Beths Besuchstag bei Mr. Forkenbrock, beeilte sich Berenice mit ihrer Arbeit, damit sie sich vor der Zimmertür mit einem Mopp zu schaffen machen und lauschen konnte. Unmöglich vorauszusehen, was er als Nächstes erzählen würde, bei all seinen Abschweifungen über den Garten seiner Mutter, irgendwelche Pferde vor langer Zeit, alte Freunde. Die Bledsoes, die so gut zu ihm gewesen waren, erwähnte er fast nie.
»Grandpa«, sagte Beth, »du siehst müde aus. Schläfst du nicht genug? Um wie viel Uhr gehst du ins Bett?« Sie reichte ihm den Ausdruck seines Vortrags.
»In meinem Alter braucht man nicht Schlaf, sondern Ruhe. Ewige Ruhe. Mir geht’s gut«, sagte er. »Sieht prima aus, so leicht zu lesen wie ein Buch.« Er wirkte
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