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Hier hat s mir schon immer gefallen

Titel: Hier hat s mir schon immer gefallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Proulx Melanie Walz
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und der Zug hat ihn erwischt.«
    »Ist er gestorben?«
    »Nö. Er muss jetzt zu Hause in die Schule gehen. Der Lehrer kommt zu ihm nach Hause. Er hat so einen Rollstuhl, und seine Schwester fährt ihn spazieren.«
    »Hat er gesagt, ob es wehtut?«
    »Was denkt ihr denn? Klar tut es weh.«
    Im Haus roch es nach Pasteten und Sauce aus Geflügelklein. Helen hatte in dem winzigen Hinterhof zwei Truthühner gehalten und hatte sie vor zwei Tagen geschlachtet und gerupft. Sie hatte sie um sieben Uhr in den Ofen geschoben, damit sie nachmittags gar waren. Verla brachte Beilagen und Saucen mit - eingelegte Walnüsse, eingelegte rote Pfefferschoten, Essigkuchen und ein Dessert nach Hattie Bailey, an das Helen undVerla sich von den Thanksgiving-Essen zu Hause bei ihrer Großmutter erinnerten.
    »Wo hast du Okra her?«, fragte Helen staunend.Verla lächelte verschämt und gab zuletzt zu, dass eine entfernteVerwandte ihr die Okra mit der Post geschickt hatte und dass die Schoten in brauchbarer Verfassung angekommen waren. Die Frauen und Mädchen machten sich in der Küche zu schaffen, kneteten den Teig für die Brötchen, raspelten Möhren und Kohl für den Kohlsalat, schnitten Locken aus Sellerie und Rosen aus Radieschen, legten Oliven so auf einen Unterteller, dass die rote Füllung nach außen zeigte, und redeten um die Wette. Hi und Fenk unterhielten sich zuerst über Politik; beide verabscheuten Roosevelt, der sie in diesen Nazi-Krieg hineingezogen hatte. Fenk brüstete sich mit seinem Crosley und behauptete, der Wagen schaffe mehr als fünfzig Meilen pro Gallone. Hi sagte, der Kohlenbergbau verändere sich.
    »Sie besorgen sich jetzt diese Maschinen für den sogenannten Tagebau, und wir können dann sehen, wo wir bleiben.«
    »Tja«, sagte Fenk, »ich glaube, Erdöl ist das Geschäft der Zukunft. Einer, den ich kenne, hat vor zwei Jahren damit angefangen, und heute ist er ein gemachter Mann.«
    »Fängst du immer noch Pferde?«, fragte Hi.
    »Ja. Aber weniger als früher. Als Wacky nach Montana gegangen ist, habe ich mich mit Tolbert zusammengetan. Jetzt jage ich sie meistens. Macht Spaß, und man muss ihnen nicht wehtun. Aber auf die Ölgeologen muss man aufpassen. Wimmelt in der Wüste von diesen Scheißkerlen. Solltest mit uns kommen und mal wieder frische Luft schnuppern. Du warst doch immer gut im Lassowerfen. Würde dir guttun.«
    Hi sagte, es würde ihm sicher guttun. Er hasste die Arbeit unter Tage. Er sagte, er wolle mitkommen, und bevor die Frauen sie zum Essen riefen, hatte er mit Fenk ausgemacht, am nächsten Wochenende mit ihm in die Wüste zu reiten.
    »Wenn nicht gerade ein Schneesturm losbricht. Könnte jeden Tag passieren.«
    »Wir hatten einen im September.«
    »Ich habe ein richtig gutes Pferd für dich. Kleines graugelbes Tier, vor zwei Jahren bei den Chain Lakes gefangen. Hält den Kopf so hochnäsig, dass wir es Senator Warren nennen.«
    Hi lachte.
     
    Die Jagd war belebend. Hi hatte den scharfen Wind vermisst, die Badlands und die unwegsamen Klippen, den Geruch der Pferde, den aufmerksamen und alarmbereiten Wachposten der Gabelantilopen, die wiehernde Staubwolke in der Ferne. Fenk streckte den Arm aus. Sie verfolgten die Herde, ritten in spitzem Winkel nach Nordosten, um den Tieren zuvorzukommen, hielten sich aber hinter den Hügeln zwei Meilen entfernt, um nicht gesehen zu werden. Sie ritten zusammen mit Tolberts zwei ältesten Söhnen, und Hi auf Senator Warren hatte sein altes Lasso wurfbereit zur Hand. Fenk hatte mitten in den Badlands aus einem Gewirr von Beifußsträuchern und Goldastern eine Falle errichtet, um die Pferdeherde in einen steilen Canyon ohne Ausgang zu drängen. Doch His Freude an dem schroffen Land konnte ihn nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den zwei Jahren, die er Bergarbeiter gewesen war, Veränderungen stattgefunden hatten. Es gab Zäune, wo nie Zäune gewesen waren, und der alte White-Moon-Trail war zu einer Landstraße mit Abzugskanälen und Straßengräben geworden. In dem Beifuß- und Fettholzgestrüpp hingen Wollbüschel, und Hi nahm an, dass Schafhirten ihre wolligen Schutzbefohlenen in der Wüste hatten überwintern lassen.
    In der Falle sprangen Fenk und die Tolberts von ihren Pferden und beeilten sich, die Öffnung mit drei dicken Seilen zu versperren. Sie hörten, wie die Pferde am Ende der Falle auf die Steilwand trafen. Der alte Hengst brüllte vor Wut, und sogar vom Eingang der Falle aus war die Staubwolke zu sehen, die von den Pferden in ihrem

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