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Hier ist was faul!

Hier ist was faul!

Titel: Hier ist was faul! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lubar
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der Schule mit zu mir zu kommen. Als Abigail hereinkam, steuerte sie als Erstes auf die Küche zu.
    »Ich werde mich um die Todesreihe kümmern«, sagte sie.
    Sie füllte Moms Gießkanne und trug sie ins Wohnzimmer, um die armen Pflanzen zu gießen, die Mom immer vergaß.
    »Du zögerst ihren Tod nur hinaus«, sagte ich.
    »Du zögerst deine Besprechung nur hinaus«, sagte sie.
    »Wovon redest du?«
    »Du benutzt Mookie und mich, um diesem Typen nicht gegenübertreten zu müssen. Ich habe nichts dagegen. Ich finde es schön, dass wir so viel zusammen machen. Ich habe unser soziales Netz richtig lieb gewonnen. Aber du musst dich mit ihm unterhalten.«
    »Ich weiß.« Ich war immer noch damit beschäftigt, mich an die eine riesige Veränderung in meinem Leben zu gewöhnen. Für eine andere war ich noch nicht bereit. »Ich hätte einfach gerne ein bisschen mehr Zeit.«
    Abigail goss das restliche Wasser in einen Topf auf dem Regal. »Geht uns doch allen so.«
    Ich sah sie an und dann zur Seite. Zwar wusste ich, was sie meinte, aber nicht, was ich sagen sollte. Ihr Dad war vergangenes Jahr gestorben. Ich bin sicher, sie hätte alles für mehr Zeit mit ihm gegeben. Ich griff nach der Gießkanne. »Komm. Ich hole noch Wasser.«
    Meine Zeit lief am Freitagmorgen auf dem Weg zur Schule ab. Zwei Häuserblocks von zu Hause entfernt, hörte ich Schritte hinter mir. Ich wusste schon bevor ich mich umdrehte, wer es war.
    »Hallo, junger Mann«, sagte er. Dieses Mal trug er normale Kleidung, wie jemand, der im Büro arbeitet.
    Mir fiel auf, dass er ein Zwiebelbrötchen in der Hand hatte.
    »Sie haben Ihren Busch ja gar nicht dabei«, bemerkte ich.
    »Es gibt keinen Grund, sich zu verstecken. Wir haben genug über dich erfahren, um zu wissen, dass wir miteinander reden müssen. Hast du eine Ahnung, wie besonders du bist?«
    Ich wollte gerade antworten, als ich mich erinnerte, was mir Abigail geraten hatte. Sag nichts. Hör zu. Ich zuckte die Schultern.
    »An dir ist etwas Besonderes. Etwas sehr Besonderes.«
    Mir wurde klar, dass er nicht alles wusste. Er hatte nichts Bestimmtes erwähnt. Und er hatte gesagt: Wir haben genug über dich erfahren. Folglich arbeitete er nicht alleine. Wobei das keine große Überraschung war, da er alle Arten von Ausrüstung zu besitzen schien.
    »Du musst stolz sein auf das, was du kannst«, sagte er. »Wirklich und wahrhaftig stolz auf all deine besonderen Fähigkeiten.«
    Es war offensichtlich, dass er versuchte, mich zum Reden zu bringen. Ich würde meinen Mund auf keinen Fall aufmachen. Ich blickte ihn nur an. Kurz darauf nickte er mir ein wenig zu, als wolle er mich wissen lassen, dass ich die erste Runde gewonnen hätte. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich große Mühe gegeben hatte.
    »Ich bin beeindruckt. Du scheinst Talent für die Arbeit zu haben, die wir machen. Nimm dieses Handy.« Er hielt mir das Brötchen entgegen.
    »Es sieht aus wie ein Brötchen«, sagte ich.
    »Das ist das Schöne daran. Verdrehe es.«
    »Wird es explodieren?«
    »Jetzt nervst du aber. Nimm es einfach.«
    Ich nahm das Brötchen und drehte die Hälften gegeneinander. Es schob sich auf und offenbarte ein Display und eineTastatur. »Was soll man mit einem Telefon, das aussieht wie ein Brötchen?«
    Er lächelte. »Ich kann mir Millionen Gründe vorstellen. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Hör zu – meine Nummer ist unter ›Mr Peter Murphy‹ gespeichert. Du brauchst unsere Unterstützung. Ruf mich an, wenn du bereit bist, über deine Zukunft zu sprechen.«
    »Das kann dauern.«
    Er begann, davonzugehen, drehte sich jedoch noch einmal um. »Ach ja, nebenbei bemerkt: Beim Umgang mit der Leichenblume sollten einige ernst zu nehmende Nebenwirkungen berücksichtigt werden. Aber ich nehme an, dass dir das bereits bewusst ist.«

9
ZUCK-KUNST

    Mir fiel die Kinnlade runter, als er die Leichenblume erwähnte. Das war der Inhaltsstoff, den Abigails Onkel Zardo versehentlich für die Rezeptur des Verschwinde-Schmerz-Mittels verwendet hatte. Einen Moment starrte ich das Telefon an – halb rechnete ich damit, dass es explodieren würde. Schließlich schob ich es in meine Tasche und ging zur Schule.
    Meine Unterhaltung mit Mr Murphy hatte so lange gedauert, dass Mookie und Abigail bereits vor dem Eingang warteten, als ich ankam. Ich erklärte ihnen, was passiert war und zeigte ihnen das Telefon.
    »Wirf’s weg«, sagte Mookie. »Du musst es auf jeden Fall wegwerfen.«
    »Ruf ihn an«, sagte

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