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Hier, jetzt und vielleicht für immer

Hier, jetzt und vielleicht für immer

Titel: Hier, jetzt und vielleicht für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Milburn
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hat sich krankgemeldet.“
    „Oh. Danke.“ Sie wandte sich ab und joggte am Beach Bum vorbei, über die Dünen und zur Straße.
    Sie nahm sich vor, seiner Abwesenheit keine Bedeutung beizumessen. Vielleicht wollte das Schicksal ihr gar nicht ständig irgendeine codierte Botschaft senden. Sie beschloss, davon auszugehen, dass er wirklich krank war, und kehrte nach Hause zurück.
    Nachdem sie geduscht und sich für die Arbeit angezogen hatte, holte sie eine Tüte Cracker aus dem Schrank. Beinahe wurde sie von ihrem Fürsorgeinstinkt übermannt, als sie eine Dose mit Hühnersuppe sah – das vermeintliche Allheilmittel gegen alle möglichen Wehwehchen.
    Stöhnend knallte Sara die Schranktür zu. Sie kannte Adam nun wirklich nicht gut genug, um mit Hühnersuppe bei ihm zu Hause aufzutauchen. Eigentlich hätte sie gar nicht wissen dürfen, dass er krank war.
    Um sich von ihrer Fixierung auf ihn abzulenken, beeilte sie sich, auf die Wache zu kommen. Und es wirkte, denn die Fälle, die sie dort erwarteten, waren tatsächlich noch verstörender als die Sache mit Adam.

7. KAPITEL
    Es dauerte zwei Tage, um zu ermitteln, wer die siebenundachtzigjährige Betsy Turnbow in ihrem kleinen Haus am Stadtrand getötet hatte, und einen weiteren, um ihren Enkel, der sich in Crestview versteckt hielt, dingfest zu machen.
    Sara fühlte sich um Jahre gealtert, als sie nach seiner Verhaftung nach Hause zurückkehrte. Immer wieder erschütterte es sie, wenn ein hässlicher Fall auf ihrem Schreibtisch landete.
    Von ihrer Auffahrt aus bot sich ihr ein beschaulicher Anblick. Tana und Lilly tobten auf dem Rasen herum und bespritzten sich unter lautem Gelächter mit dem Gartenschlauch; Ruby saß mit ihrem Strickzeug auf der Veranda und beobachtete die Kinder mit heiterer Miene.
    Zum ersten Mal fragte Sara sich, ob eine andere Berufswahl klüger gewesen wäre. Ein Job, der nicht so tief in menschliche Abgründe führte, hätte sich sicherlich besser mit einer Familie vereinbaren lassen.
    All das Leid, das sie in den vergangenen Tagen gesehen hatte, erweckte in ihr den Drang, wieder wegzufahren, um die Augen vor der glücklichen Szene in ihrem Garten zu verschließen. Doch sie tat es nicht. Während sie niedergeschlagen am Steuer sitzen blieb, parkte jemand hinter ihr.
    Es dauerte einige Sekunden, bis sie erkannte, dass es Adam war. Trotz des Adrenalinstoßes, den sein Anblick ihr versetzte, war es unendlich mühsam für sie, sich aus dem Auto zu schleppen.
    „Hey!“, rief er ihr zur Begrüßung zu und ging um seinen Wagen herum zum Kofferraum.
    „Hi! Ich habe nicht erwartet, dich hier zu sehen.“
    Er holte einen leuchtenden Schmetterlingsdrachen in Pink und Lila heraus. „Den habe ich im Spielzeuggeschäft in der Innenstadt entdeckt. Ich dachte, der könnte Lilly gefallen.“ Einen Moment lang wirkte er verlegen. „Ich hoffe, du hast nichts dagegen.“
    Sie musterte ihn eindringlich, konnte jedoch nichts Verborgenes in seinen Augen entdecken. Etwas regte sich in ihr. Etwas an seiner aufmerksamen Geste trieb ihr beinahe Tränen in die Augen. „Natürlich habe ich nichts dagegen. Sie wird ihn lieben.“
    In ihr stieg ein beinahe überwältigender Drang auf, sich ihm in die Arme zu werfen und überzeugen zu lassen, dass es trotz all des Bösen noch Gutes auf der Welt gab. Stattdessen wandte sie sich ab und beobachtete die Mädchen, die gerade auf sie zugerannt kamen.
    In einigen Metern Entfernung blieb Lilly abrupt stehen und starrte den Drachen an. „Oh, ist der schön!“
    Adam ging ein paar Schritte auf sie zu. „Ich bin froh, dass er dir gefällt, weil er nämlich für dich ist.“
    Sie stieß einen Freudenschrei aus und wandte sich an Sara. „Können wir ihn gleich fliegen lassen, Mommy? Bitte!“
    So müde und ausgelaugt Sara sich auch fühlte, sie konnte ihrer Tochter diesen Wunsch nicht abschlagen. „Na klar, Süße. Ich ziehe mich nur schnell um und dann gehen wir an den Strand.“
    Lilly wandte sich an Adam und fragte ungewöhnlich schüchtern: „Kommst du auch mit?“
    „Wenn deine Mom nichts dagegen hat.“
    „Natürlich nicht“, versicherte Sara und lief in ihr Zimmer. Sie erwartete, dass ihr jemand ins Haus folgte, aber die Mädchen blieben draußen bei Adam.
    Sie musterte sich im Spiegel. Dunkle Ringe unter ihren Augen und ausgeprägte Linien der Erschöpfung warfen die Frage auf, warum er bei ihrem Anblick nicht die Flucht ergriffen hatte.
    Seufzend ging sie ins Bad, wusch sich das Gesicht und kämmte sich. Danach

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