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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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gegenüber an den Tisch.
    »Hör zu, Sophie«, sagte sie. »Ich hatte bis jetzt keine Gelegenheit, richtig mit dir zu reden, seit du hierher gekommen bist. Ich habe Trevor gesagt, dass du und ich ein bisschen Mutter-Tochter-Zeit brauchen, aber du scheinst ja kaum zu Hause zu sein, und wenn du da bist, dann schläfst du gewöhnlich. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin, und ich weiß, dass du nicht zurückgekommen wärst, wenn es nicht wirklich ernst wäre.«
    »Ist schon okay, Mum.« Sophie lächelte sie an und umklammerte ihren Teebecher mit beiden Händen. »Ich bin nicht in der Erwartung hierher gekommen, dass du alle meine Probleme löst, es ist nur wirklich gut zu wissen, dass ich einen Platz habe, wohin ich, falls nötig, kommen kann. Und du musst Trevor nicht meinetwegen nach Hause schicken, ich finde es schön, dass ihr beide euch so nahe seid …« Sophie verstummte, weil ihr wieder ein wenig übel wurde. »Ich bin jedenfalls sehr froh, dass du glücklich bist. Ich bin wirklich froh, dass du jemanden gefunden hast, und er ist ein netter Mann, wenn für sein Alter auch eine Spur zu sexbesessen.«
    »Und er ist scharf, nicht wahr?«, fragte Iris.
    »Er ist richtig scharf, Mum«, kicherte Sophie in den aromatischen Dampf ihres Tees.
    »Ich habe ihm jedenfalls gesagt, dass er für ein paar Tage in seine Wohnung gehen soll, damit wir beide ein richtiges Mädelswochenende haben und über alles reden können.«
    »Das ist nett«, erwiderte Sophie, vielleicht mit ein bisschen weniger Begeisterung, als ihre Mutter erwartet hatte.
    »Also, rede mit mir, mein Schatz.« Iris streckte die Hand aus und tätschelte Sophies Arm. »Ich bin ganz Ohr.«
    Sophie studierte die Resopaltischplatte ihrer Mutter und die Reihe von Blumen im Stil der Siebzigerjahre, die sich in unterschiedlichen Orangeschattierungen spiralförmig über die Oberfläche schlängelten. Als kleines Mädchen hatte sie an diesem Tisch gesessen und darin Gesichter, Lebewesen und manchmal ganz andere Welten entdeckt, während ihre Eltern sich über ihren Kopf hinweg unterhielten. Ihr Dad pflegte zu sagen, dass sie es immer mit den Elfen hatte. Ihr Dad konnte aus Speck und Tomaten lächelnde Gesichter machen und ihr den Teller unter die Nase halten und sie zum Lachen zu bringen. Als sie jetzt in dieser Küche, an diesem Relikt ihrer Kindheit saß, war die Erinnerung an ihn einen Moment lang so stark, dass sie den Eindruck hatte, er stünde neben ihr. Sophie vermisste ihn so sehr, wie schon lange nicht mehr, und Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Ach, Schatz, ist es wirklich so schlimm?«, fragte ihre Mutter und rieb ihr kräftig die Schulter.
    »Ich weiß nicht … Ich weine gar nicht deshalb, ich habe gerade an Dad gedacht, und das hat mich aus der Fassung gebracht. Ich bin im Moment ganz durcheinander, Mum, es ist, als hätte mir jemand eine Hautschicht abgezogen, und ich fühle alles ein bisschen stärker als früher. Ich breche bei jeder Kleinigkeit in Tränen aus, fälle lebensverändernde Entscheidungen, ohne nachzudenken. Ich bin unglaublich verwirrt.«
    »Na ja, die Sache mit Louis’ Sohn und dessen Mutter muss dich verunsichert haben«, erklärte ihr Iris. »Jede Frau käme sich komisch vor, wenn aus dem Nichts das uneheliche Kind des Zukünftigen auftaucht, auch wenn es zwanzig Jahre alt ist.«
    Sophie nickte und dachte an den verzweifelten Seth auf Mrs Alexanders Sofa. Sie hatte ihn enttäuscht; anstatt ihm zu helfen, hatte sie sein Leben noch komplizierter gemacht. Sie kannte ihn kaum, das stimmte, aber irgendwie hatte Sophie den Eindruck, dass er einen großen Teil seines Lebens damit verbracht hatte, zu kaschieren, wie verloren und verwirrt er sich fühlte. Es war etwas in seinem Blick, das sie wiedererkannte. Etwas, das sie in ihren eigenen Augen sah, wann immer sie in den Spiegel schaute.
    »Und nach dem, was du mir von dieser Wendy erzählt hast, scheint sie nicht gerade eine besonders sensible Frau zu sein, wenn sie versucht, sich zwischen dich und Louis zu drängen, wo sie sich doch um ihren Sohn sorgen sollte.«
    »Sie hasst mich einfach, das ist der Grund«, erklärte Sophie. »Sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie mich hasst und mir Louis ausspannen will, und das ist verrückt. Verrückt, dass sie daran denkt, und noch verrückter ist, dass ich mich von ihr bedroht fühle. Louis mag sie, das sehe ich – sie war ihm einmal wirklich wichtig. Und er versucht, den besten Weg zu finden, damit umzugehen, dass

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