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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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im Stich lasse und auch Daddy nicht.«
    »Weil du gesagt hast: für immer und ewig, was auch geschieht – und das ist die Regel, nicht wahr? Du darfst uns jetzt, wo du das gesagt hast, nicht mehr verlassen, oder?«
    »Nein«, antwortete Sophie. »Und das werde ich auch nicht, komme, was wolle.«
    »Ich will jetzt schlafen«, murmelte Bella, der noch immer Tränen über die Wangen liefen, als sie so plötzlich in den Schlaf driftete, wie es nur ein Kind vermag.
    Sophie atmete tief durch, als sie die Treppe hinunterging, und sie überlegte, was sie zu Louis sagen sollte, wie sie ihm helfen konnte, mit dem, was gerade passiert war, umzugehen und sich zu überlegen, wie er das alles Bella erklären sollte. Es bedeutete, dass sie mindestens noch einen Tag warten müsste, bis sie ihm beibringen konnte, dass sie schwanger war, aber solange sie die Dinge zwischen ihm und Bella wieder ins Lot bringen konnte, spielte das keine Rolle. Sie trat über das zerbrochene Glas, schob die Wohnzimmertür auf, und ihr wurde das Herz schwer.
    Louis hatte sie beide zu Lügnern gemacht.
    Er war verschwunden.

17
    Es war kurz nach vier am Sonntagnachmittag, als sie schließlich in St Ives ankamen, und Sophie beschloss, sofort Ye Olde Tea Shoppe anzusteuern. Da der Griff zur Zigarette eindeutig keine Option war und Gin ebenfalls nicht in Frage kam, selbst wenn sie ihn vertragen hätte, kam sie zu dem Schluss, dass ein Nachmittagstee mit zwei Stück Kuchen die einzige Lösung war.
    Sie hatte keinen Sinn darin gesehen, in London darauf zu warten, dass Louis sich meldete. Erstens, weil sie ihn in dem Augenblick, als ihr klar wurde, dass er verschwunden war, auf seinem Handy zu erreichen versucht und festgestellt hatte, dass er es hinter einem Kissen auf dem Sofa hatte liegen lassen. Und zweitens hatte er sie, seit er gegangen war, ohne sich zu verabschieden, nicht angerufen.
    Es war noch immer dunkel, als sie an diesem Morgen das Gepäck ins Auto geladen hatte, und die Kälte war durch ihren Mantel und den Pulli gekrochen. Als sie die Autotür zuschlug, stand sie eine Sekunde reglos da, beobachtete, wie die aufgehende Sonne den schmutzigen Himmel über den Kaminen in Gold tauchte, und versuchte zu verstehen, was am vergangenen Abend genau passiert war.
    Alles war so gut gelaufen, alles war fast perfekt gewesen, und dann waren ihr Plan, ihm von dem Baby zu erzählen, gescheitert und Bellas ganzes Leben und sogar ihr Bild von Louis, den sie so gut zu kennen glaubte, in tausend Stücke zersprungen wie das Glas auf den Flurfliesen im Haus ihrer Mutter. Sie konnte nicht verstehen, dass Louis nicht einmal abgewartet hatte, um zu sehen, ob Bella eingeschlafen war und ob ihre Füße nicht allzu schlimm zerschnitten waren, und um ihr zu sagen, wohin er gehen und wann er zurück sein wollte. Er war einfach ohne sein Handy verschwunden, und Sophie hatte keine Ahnung, warum.
    Auf einmal verängstigt, hatte sie sich in den Sessel gesetzt und geweint. Sie hatte Angst um Bella und Izzy, die gezeichnet waren von dem Verlust, den sie noch immer nicht verarbeitet hatten und den auch sie kaum begreifen konnte. Und sie fürchtete um sich und ihr Baby, das winzige Leben in ihr, das ständig unter der Flut von Gefühlen, die ihren Körper in letzter Zeit heimsuchten, leiden musste. Aber der Gedanke, der ihr am meisten Angst einjagte, war, dass Mrs Stiles in Bezug auf Louis recht hatte: Er würde immer vor Problemen davonlaufen, sobald Schwierigkeiten auftraten, so wie damals, als er das mit Carries Affäre herausgefunden hatte. Sophie dachte an die Nacht zurück, als er ihr seine Gefühle beschrieben und erklärt hatte, warum er gegangen war, in der Nacht, als sie zum ersten Mal miteinander geschlafen hatten. Er schien so aufrichtig zu sein, hatte so plausibel geklungen – ein verletzlicher Mann, der einen Fehler gemacht und ihn bitter bereut hatte. Aber was war, wenn er nur das gesagt hatte, was sie, wie er wusste, hören musste, um sie ins Bett zu bekommen? Was war, wenn er gerade vor Bella davongelaufen war, weil er mit ihr nicht zurechtkam, wenn er Carrie aufgegeben hatte, weil er nicht den Mumm aufbrachte, um sie zu kämpfen? Sophie schüttelte den Kopf, das war nicht ihr Louis – das war nicht der Mann, den sie liebte, den sie kannte –, das war unmöglich. Sie war müde und durcheinander, und Mrs Stiles’ Warnung ging ihr ständig im Kopf herum wie der Gesang einer Sirene, die versucht, Seefahrer in gefährliche Gewässer zu locken.
    Sophie hatte nach

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