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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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den sie womöglich empfand, einfach ab. »Wenn ich versuchen würde, hier jeder Schwangeren aus dem Weg zu gehen, könnte ich das Haus nicht mehr verlassen. Zum Glück wohne ich nicht mehr in Colchester – dort wimmelt es nur so davon. Außerdem hatte ich jede Menge Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, und mir geht es gut damit. Ehrlich.«
    »Und wie steht es mit dir und James?«, wollte Sophie wissen. »Ist da noch alles okay?«
    »Ja, natürlich. James und ich sind ein Herz und eine Seele.« Carmen lächelte. »Im Moment zumindest. Aber wir brauchen jetzt einen Plan. Wir müssen erst einmal herausfinden, wo Louis sich aufhält, und ihn dann dazu bewegen, hierher zu kommen und sich um die Mädchen und seine zukünftige Frau zu kümmern, wie es seine Pflicht ist.«
    »Klingt fast so, als sollte ich einen Privatdetektiv anheuern, um ihn ausfindig zu machen, aber ehrlich gestanden weiß ich nicht, wie ich da vorgehen soll«, erklärte Sophie. »Es kann sein, dass er meine Handynummer nicht auswendig kennt, weil er sie in seinem Handy gespeichert hatte, das inzwischen kaputt ist. Und ich kenne Wendys Nummer nicht. Ich glaube, ich kann nichts anderes tun, als abzuwarten, bis er sich meldet … Und das hasse ich, verdammt!«
    »Ich weiß!«, antwortete Carmen. »Er wird dir auf dem Festnetzanschluss in seinem Haus eine Nachricht hinterlassen haben. Die Nummer kennt er.«
    »Du hast recht«, meinte Sophie und richtete sich auf. »Das hat er wahrscheinlich getan.«
    »Na ja, dann geh jetzt nach Hause und schau nach, und dann ruf mich an und berichte mir, was er genau gesagt hat.«
    Sophie blickte zu den Mädchen hinüber, die noch immer mit dem Essen beschäftigt waren.
    »Ich warte lieber auf sie«, sagte sie und klopfte mit den Fingernägeln auf das Baumwolltischtuch.
    »Lass sie hier bei mir, ihnen fehlt es an nichts«, bot Carmen an. »Sie können mir beim Aufräumen und Abschließen helfen, und dann können sie im Hinterzimmer ein bisschen fernsehen.«
    »Nein«, antwortete Sophie. »Vielen Dank, Carmen, aber ich habe versprochen, dass ich sie nicht verlasse, und zumindest heute heißt das, glaube ich, nicht einmal für fünf Minuten.«
    Die Mädchen waren müde und gereizt, als Sophie schließlich die Tür von Louis’ Haus aufschloss. Sie zwang sich, mit dem Abhören der Mailbox zu warten, und zog stattdessen die Kinder aus, wusch sie und brachte sie ins Bett.
    »Ich bin froh, dass ich wieder zu Hause bin«, sagte Bella, als sie ihr einen Gutenachtkuss gab. »Und ich bin so froh, dass wir dich haben.«
    »Für immer«, versprach ihr Sophie.
    Als Sophie schließlich wieder unten war, starrte sie das Telefon an und hoffte, dass es Nachrichten von Louis und seinem Aufenthaltsort enthielt. Der Anrufbeantworter zeigte eine neue Nachricht an.
    »Hallo, Mr Gregory, hier ist Mrs Tallen von der Grundschule von St Ives, jetzt ist Freitagnachmittag. Bella und Izzy waren heute nicht da, und wir rufen nur an, um uns zu erkundigen, ob alles in Ordnung ist. Wir hoffen, dass sie nicht krank sind. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie zurückrufen würden, und die beiden brauchen eine Entschuldigung, wenn sie wiederkommen.«
    »Es liegen keine weiteren Nachrichten vor«, erklärte die automatische Frauenstimme Sophie förmlich.
    Sophie legte auf und ließ sich mit einem Plumps auf die unterste Treppenstufe fallen. Ihre Mum hatte versprochen, sie anzurufen, wenn sie etwas von ihm hörte, er konnte also nicht dort gewesen sein. Wo steckte er nur?
    Sophie fühlte sich auf einmal hundemüde, sie stieg die Treppe hinauf und warf sich voll bekleidet auf Louis’ Bett. Sie zog die Decke über den Kopf und schlang die Arme um sich. Vage wurde ihr bewusst, dass noch ein anderes Lebewesen auf dem Bett war, und als sie ein Auge öffnete, sah sie Artemis, die drei Kreise beschrieb, bevor sie sich neben Sophie niederließ und den Rücken gegen Sophies Bauch presste. Es war so ungewöhnlich, für diese Katze so untypisch, Sophie für irgendeine Art von Gesellschaft zu wählen, dass Sophie sich Sorgen machte, das Tier könnte krank sein. Zögernd streckte sie die Hand aus und strich Artemis über den schmalen Rücken, wobei sie jeden Augenblick damit rechnete, dass die Katze mit Zähnen und Klauen protestierte. Aber Artemis blieb reglos, ihr Atem ging unter Sophies Hand gleichmäßig und ruhig, und sie wirkte keineswegs krank, sondern sah im Gegenteil besser aus denn je, da die Magerkeit einer stets hungrigen Wildkatze verschwunden zu sein

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