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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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wunderhübsch aus, Darling. So viel besser als bei Ihrer Ankunft. Sie waren zu dünn und hatten so dunkle Ringe unter den Augen und wirkten so angespannt. Die Seeluft muss Ihnen guttun und natürlich der ganze Sex … Sex ist ein fantastisches Lebenselixier. Nur deswegen bin ich so alt geworden.«
    »Bestimmt«, erwiderte Sophie, während Grace sich wieder auf den Fernseher konzentrierte. Sie trat ans Fenster und, nachdem sie sich einen Augenblick durch die vielen Schichten von Mrs Alexanders Spitzenvorhängen getastet hatte, schaffte sie es, genügend transparenten Stoff zur Seite zu schieben, um hinausspähen zu können. Draußen war es dunkel, und Sophie spürte Gänsehaut auf ihren Armen bei der Vorstellung, wie die kalte Abendluft durch den dünnen Stoff ihres Kleids drang. Und noch etwas anderes führte dazu, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten.
    Es war Angst, wie Sophie klar wurde. Sie war wegen ihrer Verabredung total nervös. So angespannt und von Adrenalin durchflutet hatte sie sich seit dem Tag nicht mehr gefühlt, an dem sie vor Louis’ Haus aufgetaucht war und ihm erklärt hatte, dass sie bei ihm bleiben wollte. Seitdem befand sie sich auf einer gefühlsmäßigen Achterbahnfahrt. Natürlich hatten sie sich unterhalten, doch nie richtig, nie über ihre Vergangenheit, ihre Träume oder Ängste gesprochen, und meist waren die Mädchen dabei gewesen, ein doppelter Sonnenschein, um den ihre Gespräche kreisten und der ihre Aufmerksamkeit forderte. Und ja, sie hatten jede Menge fantastischen Sex gehabt, aber sie waren noch nie auf diese Weise allein gewesen. Es hatte etwas beängstigend Formelles, wenn sie und Louis sich verabredeten, auch wenn sie Carmen erzählt hatte, dass sie und Louis nicht genügend miteinander ausgingen. Was wäre, wenn sie sich nichts zu sagen hätten, sobald sie sich herausgeputzt hatten und sich über ein Blumenarrangement und ein Teelicht hinweg anstarrten? Was wäre, wenn ihre Beziehung letztlich nur auf ihrer gemeinsamen Liebe für die Mädchen und wirklich hervorragendem Sex basierte? Oder wenn sich ohne Bella und Izzy und ohne die Gelegenheit, sich unentwegt zu küssen, herausstellen sollte, dass sie nicht denselben Geschmack hatten, keinerlei Interessen teilten und nicht einmal über die gleichen Witze lachen konnten? Cal hatte Sophie immer erklärt, sie verfügte von allen Menschen, die er kannte, über den wenigsten Humor; was wäre, wenn Louis sie langweilig finden würde? Und was, wenn der Mann, von dem sie hoffte, dass er ihr Seelenverwandter war, feststellen sollte, dass ihm ihre Tischmanieren nicht gefielen? Sophie biss sich sorgenvoll auf die Lippe, während sie darauf wartete, dass der Bewegungsmelder ansprang, wenn Louis den Weg entlangging.
    Bald würde sie sich ernsthaft Gedanken über die Zukunft machen müssen. In sechs Monaten würden ihre Ersparnisse zur Neige gehen, und wenn sie in Cornwall bleiben wollte, musste sie sich überlegen, wie sie Geld verdienen könnte. Bald lief die befristete Vermietung ihrer Wohnung ab, und die Entscheidung darüber, ob sie sie wieder vermieten oder verkaufen wollte, stand an. Dazu stürmten die Erfordernisse des Alltags auf sie ein. Konnte das Leben, das sie hier führte, von Dauer sein, oder handelte es sich nur um ein Kartenhaus, das jeden Augenblick von einem Windstoß der Realität umgeweht werden konnte? Aber jetzt noch nicht, sagte sich Sophie, während sie auf den Weg blickte. Jetzt musste sie all dies noch nicht entscheiden.
    Heute Abend musste sie sich nur darauf konzentrieren, die entspannte, coole Freundin zu sein, die sich um die Kinder und Katzen eines Mannes kümmert, während er mit seinen Freunden in Urlaub fuhr, denn Carmen hatte sicher recht mit ihrer Vermutung. Natürlich hatte sie sich bereits allein um die Mädchen und zumindest eine der Katzen gekümmert, und es war kein Problem gewesen (wenn man die ganzen Sachbeschädigungen unberücksichtigt ließ), und seine Abwesenheit für mehrere Wochen bedurfte kaum eines besonderen Abendessens und eines schönen Kleides, aber womöglich machte er tatsächlich eine große Sache daraus. Schließlich stand ihre Beziehung noch am Anfang. Vielleicht dachte er, sie würde ihm seine Urlaubsreise mit den Kumpels genau zu diesem Zeitpunkt ein wenig übel nehmen, und ohne Carmens Vorwarnung hätte sie bei der Vorstellung vielleicht wirklich zu kämpfen gehabt, dass er bereits so wild darauf war, von ihr wegzukommen, vor allem, weil sie noch immer versessen darauf war,

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