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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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die man einem zugeknöpften Mann stellen konnte, übertroffen nur noch von »Was denkst du gerade?«.
    Louis blickte hastig auf, als hätte sie ihn erschreckt, und errötete leicht.
    »Du machst einen etwas angespannten Eindruck«, versuchte Sophie ihn aus der Deckung zu locken, weil sie die Spannung nicht länger aushielt.
    »Wirklich?«, fragte Louis und leerte sein Weinglas mit drei großen Schlucken, dann füllte er es wieder auf, bevor der Kellner vorbeikam. »Das ist lustig, weil ich überhaupt nicht angespannt bin. Ich bin wirklich sehr glücklich.« Er beugte sich über den Tisch und griff entschlossen nach ihrer Hand. »Genau genommen bin ich glücklicher als je zuvor in meinem Leben, und das allein deinetwegen. Ich liebe dich wirklich, Sophie, ich hoffe, das merkst du. Ich hoffe, du weißt, dass ich dich liebe und dass ich hundertprozentig entschlossen bin, alles dafür zu tun, damit es mit uns beiden klappt. Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit kein … kein besonders reifer Mann war. Ich weiß, dass ich meine Kinder im Stich gelassen habe, weil ich mit Carries Affäre nicht umgehen konnte. Ich weiß, dass ich die Ehe mit Carrie überstürzt eingegangen bin, weil ich damals nicht wusste, was ich wirklich wollte und brauchte. Aber ich bereue es nicht. Ich bereue gar nichts, weil ich es niemals bereuen werde, Carrie kennengelernt beziehungsweise meine beiden schönen Töchter zu haben. Und jetzt habe ich auch dich … Zumindest hoffe ich das. Eigentlich wollte ich dich etwas fragen, und eigentlich wollte ich damit bis zum Dessert warten, aber ich kann mich einfach nicht wie ein normaler Mensch verhalten, bis ich es tatsächlich ausgesprochen habe, deshalb …«
    »Louis.« Sophie geriet in Panik. Mit einem Mal wünschte sie sich sehr, dass Carmen recht hatte. Sie wünschte sich, dass sich das Gespräch einzig und allein um seinen Urlaub drehen würde. »Entspann dich. Das ist keine so große Sache, wie du denkst …«
    »Was?«, fragte Louis unsicher.
    »Carmen hat mir erzählt, was du mich fragen willst …«, redete Sophie in der Hoffnung weiter, das Gespräch auf das Thema lenken zu können, auf das sie vorbereitet war, und dann zwei Gänge Fisch genießen zu können, bevor der klebrige Toffeepudding serviert wurde, für den das Alba meilenweit berühmt war, ohne eine Entscheidung treffen zu müssen, die weitreichender war als die Frage, ob sie dazu Sahne oder Eis wünschte.
    »Carmen hat es dir gesagt?« Louis wirkte entsetzt. »Ich kann es nicht fassen!«
    »Na ja, du kennst Carmen ja«, warf Sophie hastig ein, weil ihre Besorgnis wuchs, da Louis so niedergeschlagen wirkte. »Sie kann kein Geheimnis für sich behalten, und überhaupt … Es ist in Ordnung. Mir macht es gar nichts aus. Es stört mich kein bisschen.«
    »Es stört dich nicht?« Louis’ Miene versteinerte sich, und Sophie quasselte weiter, überzeugt, sich da irgendwie herausreden zu können.
    »Nein, das ist es natürlich nicht. Ich weiß, dass das, was du mich fragen willst, vielleicht ein wenig als Frechheit erscheinen könnte, nachdem wir offiziell erst seit sechs Monaten zusammen sind, aber wir sind doch beide erwachsen – wir werden damit fertig!« Sie grinste ihn an. »Also, mach schon, heraus damit. Frag mich!«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt noch will«, erwiderte Louis, dessen sonst gesunde Farbe mit einem Mal aus seinem Gesicht gewichen war.
    »Ach, sei nicht albern!«, sagte Sophie vorsichtig. »Ich weiß, was du mich fragen willst, und ich nehme es völlig entspannt. Ganz cool und gelassen.«
    »Ganz cool und gelassen«, wiederholte Louis und füllte erneut sein Weinglas auf. »Ich weiß wirklich nicht, wie ich das aufnehmen soll.«
    »Na ja, was dachtest du denn, wie ich reagiere?«, fragte Sophie mit mehr als nur einem Anflug von Hysterie in der Stimme. »Ganz gestresst und klammernd und hilfsbedürftig und ausgeflippt, wie ein kopfloses Huhn im Licht großer Scheinwerfer? So bin ich nicht. Ich zähle nicht zu dieser Sorte Freundin. Ich komme damit bestens zurecht.«
    Louis’ Miene verriet Entsetzen, und er kaute auf der Unterlippe herum. »Es sieht ein wenig danach aus, als wärst du lieber anderswo als hier«, stellte er nachdenklich fest.
    »Na schön, dann frag mich eben nicht«, sagte Sophie, während sie die Arme verschränkte und sich zurücklehnte. »Dann lass uns jetzt nicht darüber reden, sondern einfach essen und es vergessen, ja?«
    »Nein.« Louis wirkte entschlossen. »Ich habe

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