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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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die dumme Sophie in Ohnmacht gefallen ist. Hast du dir Sorgen gemacht, Izzy?«
    Izzy hielt den Blick auf den Fernseher geheftet, aber sie nahm den Daumen aus dem Mund. »Sie haben Mummy mit einem Krankenwagen fortgefahren. Ich war noch im Auto, als sie sie weggebracht haben. Ich bin mit der anderen Frau zurückgelassen worden, und Mummy ist im Krankenwagen weggefahren worden und nie mehr wiedergekommen. Ich war ganz durcheinander.«
    Sophie nickte.
    »Ich erinnere mich. Du musst große Angst bekommen haben, als ich mit dem Krankenwagen weggefahren worden bin, aber mir ist es gut gegangen. Ich war nur ein bisschen dumm und habe vergessen, etwas zu essen, und deshalb bin ich ohnmächtig geworden. Sie mussten mich ins Krankenhaus bringen, um mich zu untersuchen, aber es war alles in Ordnung. Die Sanitäter in den Krankenwagen helfen den Menschen.«
    Izzy drehte sich, um sie anzusehen, und ihre Miene war unbewegt und ernst, genau wie Carries in den wenigen kostbaren Momenten, wenn sie still und nachdenklich war.
    »Wir haben einen neuen alten Bruder«, erklärte Izzy. »Er heißt Seth. Er ist gekommen, um mich von der Schule abzuholen, und ich bin mit ihm gegangen. Das hätte ich nicht tun sollen, aber ich habe es gemacht. Er hat mir einen riesigen aufblasbaren Delfin gekauft, den habe ich, glaube ich, auf dem Kliff vergessen … Seth will mir das Pfeifen beibringen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Sophie. »Das ist gut. Es wird Spaß machen, ihn kennenzulernen, nicht wahr? Und ich vermute, dass du, wenn du ihn erst einmal ein bisschen besser kennst, alle möglichen aufregenden Dinge mit ihm unternehmen wirst.«
    »Ich würde wahrscheinlich gern mit ihm in den Zirkus gehen«, sagte Izzy nachdenklich. Dann stürzte sie sich ohne Vorwarnung auf Sophie, warf sich auf ihren Schoß und schlang die Arme um ihren Hals.
    »Jetzt musst du dableiben«, erklärte ihr Izzy. »Und nicht wieder in Ohnmacht fallen.«
    »Ich verspreche dir, dass ich nicht wieder umkippe«, sagte Sophie.
    »Oder mit dem Krankenwagen fortfährst.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Gibt es im Zirkus wohl einen Elefanten wie Dumbo mit riesig großen Ohren?«, wollte Izzy wissen und war von dem Gedanken ganz amüsiert.
    »Einen Elefanten, der fliegen kann?«, fragte Sophie. »Mit riesengroßen Ohren?«
    Izzy kicherte. »Ja, auf so einem würde ich gern mal reiten.«
    »Na ja, man weiß ja nie«, sagte Sophie.
    Sie schaute Izzy in die Augen. »Hör zu, Süße, du kannst mir immer sagen, wenn du vor irgendetwas Angst hast.«
    »Oder mir«, erklärte Bella und tätschelte das Knie ihrer Schwester.
    »Über eine Sache mache ich mir Sorgen«, meinte Izzy mit ernster Miene.
    »Sag es mir, Schätzchen.« Sophie wappnete sich.
    »Was ist, wenn Daddy auch mein Schinkensandwich aufisst?«
    Sophie saß voll bekleidet auf der Kante von Louis’ Bett und schaute sich im Zimmer um. Das würde erst das vierte Mal sein, dass sie hier schlief. Das erste Mal, nachdem sie Louis von seinem Sohn berichtet hatte, das zweite Mal hatte sie sich hineingeschlichen und ausgezogen, bevor sie Louis verführt hatte, das dritte Mal war sie in voller Montur und verwirrt eingeschlafen. Jetzt saß sie auf der Bettkante, während Louis sich auszog, seine Uhr auf den Nachttisch legte und nur mit seinen Boxershorts bekleidet ins Bad ging, um sich die Zähne zu putzen. Als wären sie ein Paar. Ein richtiges erwachsenes Paar, und das fühlte sich seltsam und fremd an.
    Sophie saß völlig reglos da und sah sich im Zimmer um, der Schrank war halb leer, an der Wand hingen keine Bilder, es gab nur schwache Schatten der Kunstwerke des Vorbesitzers, um die herum die Tapete von der Sonne vergilbt war und einen Eindruck der Vergangenheit hinterlassen hatte.
    »Kommst du?«, fragte Louis und zog vor ihr seine Boxershorts aus. Unerklärlicherweise errötete Sophie und wandte den Blick ab.
    »Bist du etwa schüchtern?«, fragte Louis und schmunzelte ein wenig, als er vor ihr in die Hocke ging. »Hast du Angst, mich nackt zu sehen? Ich meine, ich weiß, dass ich einen beeindruckenden Körper habe, aber es ist jetzt wahrscheinlich ein bisschen zu spät, Angst davor zu haben.« Er stützte sich rechts und links von ihr mit den Händen auf das Bett.
    »Sophie«, sagte er leise. »Wir sind doch okay, nicht wahr? Ich meine, du bist sauer auf mich, und das habe ich verdient, und du bist in den letzten paar Tagen allein durch die Hölle gegangen, aber wir sind wir okay? Oder etwa nicht? Denn ich werde es mir nie verzeihen,

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