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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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in …« Sophie verstummte. Es gab ihr ein wenig zu denken, dass sie sich hinsichtlich des Monats nicht hundertprozentig sicher war, geschweige denn sein genaues Geburtsdatum kannte. »In ein paar Monaten.«
    »Tja, ich war schon immer der Meinung, dass der bevorstehende Tod ein guter Grund für einen Heiratsantrag ist«, stellte Cal trocken fest.
    »Um Himmels willen, Cal!«, schnauzte ihn Sophie an. »Du bist derjenige, der mich überredet hat, London zu verlassen und hierher zu fahren. Du hast gesagt, ich solle spontan sein und das Glück bei den Hörnern packen und das alles. Tja, genau das habe ich getan – warum freust du dich nicht für mich?«
    Es folgte wieder eine Pause, und als Cal weiterredete, lag in seiner Stimme die Herzlichkeit, die Sophie vertraut war. »Natürlich freue ich mich für dich, du dumme Gans«, sagte Cal. »Es ist nur ein leichter Schock, das ist alles. Da liege ich in meinem Bett, schlafe tief und fest und träume von meinem längst vergangenen Sexleben, und im nächsten Augenblick habe ich dich in der Leitung, und du, Sophie Mills, die Leidenschaftslose, erzählst mir, dass du heiraten wirst, und zwar einen leibhaftigen Mann, der tatsächlich lebt und nicht nur in deinem Kopf existiert. Ach, Sophie …« Cal verstummte, und Sophie war sich nicht sicher, aber sie meinte, ein ganz leises Schniefen zu hören.
    »Was?«, drängte sie ihn.
    »Es ist wunderbar, dass du glücklich und verliebt bist und heiraten wirst. Einfach fantastisch, und ich freue mich für dich, was ungewöhnlich ist, weil ich mich kaum je um das Glück anderer kümmere. Und was soll’s, wenn es überstürzt ist. Ich habe zwischen Frühstück und Abendessen ein und desselben Tages ganze Beziehungen geführt!«
    »Und du freust dich wirklich, ganz ehrlich für mich, Cal, nicht wahr, weil … weil ich so glücklich und mir so sicher bin, und du weißt, dass ich darin früher nicht gerade gut war.«
    »Sophie Mills, du hast das getan, wozu viele Menschen nie den Mut aufbringen«, erklärte ihr Cal. »Du bist dem Glück nachgejagt, hast es wie beim Rugby zu Boden gerungen und dort festgenagelt, bis es keine andere Wahl mehr hatte, als sich deinem Willen zu unterwerfen, sonst wäre es unter deinem beträchtlichen Gewicht erstickt. Und ganz ehrlich, da vor allem ich derjenige war, der dich überredet hat, da hinunterzuziehen und Louis nachzureisen, wodurch ich für dein ganzes neues Glück verantwortlich bin, verlange ich, dass du mich zu deiner Ersten Brautjungfer machst.«
    »Ach«, antwortete Sophie. »Ich glaube, es könnte einen heftigen Konkurrenzkampf um diese Funktion geben, aber ich nehme Schmiergelder an.«
    Christina, Sophies letzte noch unverheiratete Freundin, brach tatsächlich in Tränen aus, als Sophie ihr die Nachricht mitteilte. Allerdings waren es keine Freudentränen. Es handelte sich um feuchte, rasselnde Schluchzer, die mit tiefen, kratzenden Atemzügen einhergingen, denn nur so schaffte es Christina, dies eine scheinbare Ewigkeit durchzuhalten.
    »Weine nicht, Christina«, bat Sophie. »Damit machst du mich ganz traurig.«
    »Tut mir leid, ich weine nicht wirklich; als was für eine erbärmliche, klischeehafte Singlefrau in den Dreißigern würde mich das abstempeln?«, jammerte Christina. »Ich kriege bald meine Tage. Das sind irrationale, prämenstruelle Tränen. Es sind meine Hormone, die mich zum Weinen bringen … Und das sollte mich eigentlich glücklich machen – zumindest habe ich noch Hormone – du siehst, alles hat sein Gutes.«
    »Na ja, das ist etwas anderes als das Gute, an das ich dachte, aber immerhin …«
    »Jetzt bin ich wirklich die Letzte, nicht wahr?«, schniefte Christina. »Ich bin tatsächlich die Letzte der betagten alleinstehenden Freundinnen, diejenige, die in einer Doku von BBC 2 über Frauen, die keinen Mann finden und Rat vom Spezialisten brauchen, auftreten wird … Ich hatte nicht geglaubt, dass ich die Letzte sein würde, die einen Mann abbekommt. Ich hatte wirklich geglaubt, du wärst es.«
    »Es ist wirklich bewegend, dass alle so große Hoffnungen in mich gesetzt haben«, murmelte Sophie.
    »Ich vermute, Alison ist noch übrig«, stellte Christina fest und bezog sich damit auf eine Frau, die Sophie vor ein paar Monaten kurz getroffen hatte. »Ich meine, sie war verheiratet und hat Kinder, aber jetzt lässt sie sich scheiden, deshalb ist sie Single, und vielleicht ist es schlimmer, geschiedener Single zu sein, als nur Single, aber zumindest war sie verheiratet,

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