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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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diesen kleinen Jack-Russell-Mischling, der in einer Plastiktüte im Müllcontainer an der Balls Pond Road ausgesetzt wurde? Tja, gestern ist er an die Mülltonnen der Nachbarn gegangen und hat alles auf der Straße verstreut, du kannst dir also vorstellen, wie beliebt mich das in der Nachbarschaft wieder macht, aber das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Er muss ein altes Geschirrtuch oder dergleichen gefressen haben. Jetzt kommt es am anderen Ende wieder heraus, aber sehr, sehr langsam. Ich frage mich, ob ich fest daran ziehen sollte, oder ob das die Sache verschlimmern würde – was meinst du?«
    »Mum …« Sophie verstummte und holte Luft. Wollte sie ihrer Mutter nach einer Geschichte über einen an Verstopfung leidenden Hund wirklich von sich und Louis erzählen? Es blieb ihr nichts anderes übrig. »Mum, ich kann mit dir heute nicht über die Hunde reden. Ich habe Neuigkeiten. «
    Sophie legte eine Pause ein, um die Bedeutung des Wortes in das mit Hunden beschäftigte Gehirn ihrer Mutter einsickern zu lassen.
    »Neuigkeiten?«, fragte Iris. »Bist du etwa schwanger?«
    »Nein!« Sophie war empört. »Nein, ich bin nicht schwanger, aber … ach, ehrlich, Mum – du hast mir die Pointe gestohlen. Louis und ich werden heiraten!« Sophie hielt kurz inne, doch als Iris nicht sofort reagierte, redete sie weiter. »Und ich bin glücklicher und zufriedener und lebendiger als je zuvor, und du solltest dich wirklich richtig freuen für mich!«
    »Ich freue mich wahnsinnig für dich, Liebes«, sagte Iris ein wenig zögerlich, als Sophie sie endlich zu Wort kommen ließ.
    »Wirklich?«, fragte Sophie unsicher.
    »Natürlich. Wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich. Ich bin allerdings moralisch verpflichtet, dir ein paar typische Mütter-Fragen zu stellen, wie zum Beispiel, ob es nicht ein bisschen früh ist und ob du dir sicher bist, ihn gut genug zu kennen, um ihn zu heiraten?«
    Sophie schwieg. Schließlich waren das lediglich die Zweifel, die sie selbst hegte.
    »Ja, Mum, im Prinzip ist es schon ein bisschen früh, und nein, ich weiß nicht alles über ihn. Aber ich liebe ihn und brauche und möchte ihn jetzt – und ist es nicht besser, alles über den Menschen, den man liebt, während des Zusammenlebens herauszufinden? Wäre das Leben nicht langweilig, wenn man gleich von Anfang an alles über seinen Partner wüsste? Und ich möchte es, ich will es wirklich. Mir war gar nicht klar, wie sehr ich es mir wünsche. Ich könnte es nicht ertragen, ihn jetzt zu verlieren.«
    »Tja, mir fällt kein Grund ein, wieso das passieren sollte«, stellte Iris fest. »Aber du kannst mir glauben, Liebes, ich erinnere mich daran, wie du dich jetzt fühlst, und ich verstehe dich. Du liebst ihn, und er liebt dich, und du willst nach dem Glück greifen und es mit beiden Händen festhalten. Okay, dann überschreitest du also Grenzen und brichst Tabus … Aber wen kümmert es schon, was die Nachbarn sagen, nicht wahr?«
    »Ich breche Tabus?«, fragte Sophie. »Was, etwa weil er mit meiner verstorbenen besten Freundin verheiratet war?«
    »Habe ich Tabus gesagt?« Iris hielt inne, um ihre Gedanken zu sammeln. »Ich glaube, dir ist nicht klar, wie stolz ich auf dich bin. Ich habe dich sehr bewundert, wie du dich aufgerappelt hast und nach Cornwall gezogen bist, um mit Louis und den Mädchen zusammen zu sein. Es ist so einfach, hinter seinen Gardinen zu sitzen, den ganzen Tag seine Lieblingssendungen im Fernsehen zu schauen und das Leben ohne jegliche Leidenschaft oder Verheißung an sich vorbeiziehen zu lassen. Aber du hast Stellung bezogen. Du warst entschlossen, nicht bis an dein Lebensende ein Schattendasein zu führen, und ich glaube, ich habe dir nie gesagt, wie sehr du mich inspiriert hast. Ich habe seit dem Tod deines Vaters zu viel Zeit vergeudet, und als ich gesehen habe, wie du diese Chance mit Louis beim Schopf gepackt hast, hat mich das wirklich über mein eigenes Leben nachdenken lassen. Sophie, ich …«
    »Ach, Mum, du weißt gar nicht, wie viel es mir bedeutet, dass du das sagst.« Tränen stiegen ihr in die Augen, und ihr wurde klar, wie sehr sie sich gewünscht hatte, dass Iris sich für sie freute.
    »Der Mann, diese Kinder, sie haben dich so glücklich und so zufrieden gemacht«, fuhr Iris fort. »Mehr könnte ich mich gar nicht für dich freuen. Und hör zu, ich weiß, dass die Art und Weise, wie ihr zusammengekommen seid, ein bisschen unkonventionell war, aber das spielt alles keine Rolle. Und Liebes, die

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