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High Heels im Hühnerstall

High Heels im Hühnerstall

Titel: High Heels im Hühnerstall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowan Coleman
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sollst? Bekommst du etwa kalte Füße, Fräulein Mills? Hat das uneheliche Kind dich abgeschreckt?«
    »Nein!«, protestierte Sophie. »Na ja, nicht direkt … aber Cal, wie soll ich damit umgehen? Warum habe ich den Eindruck, dass sich die Dinge zwischen mir und Louis verändert haben? Warum habe ich den Eindruck, dass ich irgendwie alles, was zwischen uns war, zerstört habe?«
    »Natürlich hat sich etwas zwischen dir und Louis verändert«, erklärte Cal ungerührt. »In Wahrheit weißt du nicht allzu viel über ihn … Das heißt aber nicht, dass du ihn nicht liebst, ich sage bloß, dass du ihn nicht lange kennst. Du hast etwas über ihn herausgefunden, und das verändert deine Wahrnehmung von ihm zwangsläufig ein wenig.«
    »Aber es ist ja nicht so, als wäre das im letzten Jahr oder vor fünf Jahren passiert. Er war noch ein Kind«, sagte Sophie. »Er hat einen Fehler gemacht, wieso sollte mich das kümmern?«
    »Es sollte dich nicht kümmern, nicht, wenn du dir in Sachen Louis sicher bist. Du solltest dir nur Gedanken machen, wie du ihm helfen kannst, das durchzustehen, und die Hochzeitsplanungen weiter vorantreiben. Und du bist dir doch sicher, oder? Das hast du jedenfalls gesagt.«
    Sophie schwieg eine ganze Weile. Sie wusste, welche Antwort Cal von ihr erwartete. Sie wusste, dass er sich, sobald sie auch nur ein Wort der Unsicherheit äußerte, darauf stürzen würde wie Artemis auf einen verletzten Vogel, und er würde nicht mehr lockerlassen, bis er ihr den Kopf abgebissen und auf der Badezimmermatte ausgespuckt hatte. Sie warf einen Blick zur Seite auf Mrs Tregowan, die in eine in der Jeremy Vine Show gezeigten Geschichte einer Mutter vertieft zu sein schien, die das Baby ihrer Tochter verkauft hatte, um mit dem Geld ihre Drogen zu bezahlen.
    »Ich bin mir sicher«, flüsterte sie. »Bevor das alles passiert ist, konnte ich es kaum erwarten, ihn zu heiraten, und das ist immer noch so. Ich mache mir nur Sorgen, dass das zwischen uns etwas kaputtmacht.«
    »Du weißt, was du brauchst, um auf andere Gedanken zu kommen, oder?«
    »Wodka?«, fragte Sophie hoffnungsvoll.
    »Einen Junggesellinnenabschied. Einen großen, tollen Junggesellinnenabschied in London, organisiert von demjenigen, der so etwas ist wie deine beste Freundin, und zwar hauptsächlich als Instrument, damit er endlich wieder festes Fleisch zwischen die Beine bekommt.«
    »Und wie in aller Welt soll ich auf andere Gedanken kommen, ohne psychiatrische Hilfe zu brauchen, wenn du mich durch eine Reihe von Schwulenclubs schleppst?«
    »Weil wir nicht nur in Schwulenclubs gehen werden und weil du dich, sobald du wieder in London bist, wieder ganz wie du selbst fühlen wirst. Du bekommst eine andere Perspektive, wirst Distanz haben, ordentliche Schuhe an den Füßen und vor allem Wodka in Strömen. Du könntest das kommende Wochenende hier verbringen.«
    »Komischerweise klingt das ziemlich verlockend, aber wir werden Wendy heute zur Rede stellen«, erklärte ihm Sophie. »Louis kommt jede Minute und holt mich ab. Ich kann nicht einfach sagen: ›Komm schon, Darling, lass uns zur Mutter deines unehelichen Kindes fahren, und übrigens, ich verdufte für ein Saufgelage nach London, weil mich die Leichen in deinem Keller ganz wahnsinnig machen.‹«
    »Tja, das könntest du, aber weil du das nicht machen wirst, bringe ich den Junggesellinnenabschied zu dir. Na ja, ich komme jedenfalls zu dir, und du trommelst ein paar Junggesellinnen zusammen. Ich fahre zu dir hinunter und akzeptiere kein Nein. Organisiere mir ein paar Fischer! Ich sehe dich am Freitagabend.«
    »Cal, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das jetzt der geeignete Zeitpunkt …«
    »Ach, komm schon, Sophie, ich muss hier raus. Diese Großstadt ist gerade jetzt voller glücklich verliebter Paare, einschließlich deiner Mutter, und ich halte das nicht mehr aus. Ich will bei dir sein, weil du traurig, verbittert, gestört und in romantischen Dingen zum Scheitern verurteilt bist und ich mich in deiner Nähe immer besser fühle.«
    »Es ist verlockend, wenn du es so ausdrückst, aber …«
    »Buche für mich ein Zimmer bei Mrs A., ich bin schon unterwegs, Süße!«, sagte Cal und legte auf.
    Sophie starrte auf ihr verstummtes Handy und fragte sich, warum es in ihrem Leben so viele Menschen gab, die meinten, besser als sie selbst zu wissen, was sie brauchte, und kam zu dem Schluss, dass das statistisch gesehen wahrscheinlich unvermeidbar war, angesichts der Tatsache, dass sie die meiste

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