High Heels mit acht, Diaet mit neun

Betonung Ihrer Vorzüge benutzen und nicht, um auszusehen wie jemand, der Sie nicht sind.
    Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Zeigen Sie Ihre Bewunderung für andere Frauen, die kein Make-up tragen, und zeigen Sie Ihrer Tochter, dass Sie auch ohne volles Make-up zufrieden und erhobenen Hauptes das Haus verlassen können.
    Beschränken Sie bei Ihrer Tochter den Konsum von TV-Sendungen, bei denen es in erster Linie um das Aussehen geht. Ein großer Teil der Wirkung von Serien wie »Gossip Girl«beruht darauf, dass sie uns mit einer endlosen Flut von neuen Make-up- und Frisuren-Trends versorgen. Fördern Sie diese Tendenz nicht, und falls notwendig, weisen Sie Ihre Tochter darauf hin, wie viel Zeit und Sachkenntnis von Visagisten aufgewendet werden müssen, um das durchgestylte Aussehen der Fernsehgesichter zu erreichen.
    Falls Ihre Tochter auf Make-up besteht, lassen Sie sie es ausprobieren. Zeigen Sie Verständnis dafür, dass sie experimentieren will, aber machen Sie ihr auch klar, dass sie auch ohne Make-up gut aussieht. Zeigen Sie ihre Fotos, die ein paar Jahre alt sind, um deutlich zu machen, dass sie auch früher schon gut ausgesehen hat und dass sie es auch jetzt nicht nötig hat, Make-up aufzulegen.
    Leiten Sie sie auf behutsame Weise an. Eine kleine Anleitung, wie man Make-up aufträgt, kann ebenfalls eine gute Idee sein, wenn Ihre Tochter darauf besteht, welches zu tragen. Teenager gehen oft davon aus, dass sie mehr Schminke benötigen, als es tatsächlich der Fall ist. Wenn das Make-up Ihrer Tochter sie des Öfteren eher unvorteilhaft aussehen lässt, überlegen Sie, ob Sie sich nicht gemeinsam ein paar Tipps in einer Kosmetikabteilung holen können. Wenn Ihre Tochter erst einmal mit der Anwendung von Make-up vertraut ist, fällt es ihr möglicherweise auch leichter, zu erkennen, dass sie gar nicht so viel davon braucht.
    Zeigen Sie Ihrer Tochter die Wirklichkeit hinter der Werbung. Sprechen Sie über Dinge wie Tierversuche in der Kosmetikindustrie und die Tatsache, dass es Zweifel an der Gesundheitsverträglichkeit von bestimmten Chemikalien im Make-up gibt. Weisen Sie darauf hin, dass Make-up eine der teuersten Waren der Welt ist, wenn man dies alles mitbetrachtet.
    Erkundigen Sie sich, welche Haltung die SchuleIhrer Tochter zum Thema »Make-up« einnimmt. Das wird Ihre Tochter vielleicht nicht davon abhalten, auf dem Weg zur Schule im Bus schnell noch Lipgloss aufzutragen. Aber anderen Eltern wird es die Thematik deutlicher vor Augen führen. Und letzten Endes wird eine Atmosphäre geschaffen, in der Make-up nicht begünstigt wird.
    Positive Vorbilder finden
    »Als Lehrerin habe ich Mädchen in meiner Klasse gehabt, die sich Victoria Beckhamangesehen und dann gesagt haben: ›Oh, ich liebe ihren Lebensstil‹ – und das meinten sie ernst. Wenn ich mit anderen Mädchen über ihre schulischen Leistungen gesprochen habe, bekam ich auch zu hören: ›Ach, machen Sie sich keine Sorgen. Ich heirate mal einen Fußballer‹ – und das sagten sie nur halb im Scherz. Leute zu sehen, die es ohne jegliches Talent schaffen, berühmt zu werden, hat definitiv zu einer ›Alles für lau‹-Kultur in den Schulen geführt. Manche der Kinder meinen, sie müssten nicht so hart arbeiten, weil sie schon irgendeinen Weg finden werden, damit ihnen quasi alles zufliegt.«
    Louise, Lehrerin, 29 Jahre
    »Als ich vor 15 Jahren mit meiner Kolumne als Kummerkastentante begann, bekam ich Briefe von Mädchen, in denen sie mich fragten, wie sie Ärztin oder Wissenschaftlerin werden könnten. Heute bekomme ich Briefe von Mädchen, die mir sagen, sie wollten berühmt werden, wüssten aber nicht, wie, weil es nichts gebe, in dem sie gut seien.«
    Hilary Freeman, Kummerkastentante
    Angesichts der Fortschritte, die Frauen innerhalb der letzten beiden Generationen gesellschaftlich gemacht haben, spricht es Bände, wenn 42 Prozent der Mädchen sagen, dass Prominenteden größten Einfluss auf sie haben: Victoria Beckham, Cheryl Cole, Katie Price, Colleen Rooney, Selina Gomez, Paris Hiltonund in allerjüngster Zeit Kate Middleton. Jungen bevorzugen Sportstars, und Frauen, zu denen die Mädchen aufblicken, werden vor allem deshalb angehimmelt, weil sie Kleidergröße 36 oder kleiner haben. Oder sie werden wegen ihrer finanziellen Mittel oder wegen ihres Ehepartners beneidet. Sportlerinnen, weibliche Führungskräfte und Politikerinnen werden kaum genannt.
    Die Botschaften, die die Mädchen diesen Beispielen entnehmen, sind äußerst